✨„Stars can't shine without darkness"✨
Eine junge Frau, die bei Tag ein Leben unter stetiger Beobachtung führt, die jede Nacht die Ketten für einen Moment ablegt, um sich endlich frei zu fühlen.
Soleil ist Tänzerin, im berüchtigten Nachtclub „ Sens...
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Während ich in den VIP-Bereich laufe, halte ich noch eine Bardame auf und bestelle einen weiteren Bourbon. Heute möchte ich einfach nichts mehr fühlen oder mir über irgendetwas Gedanken machen müssen. Mein Körper und mein Geist schmerzen gleichermaßen und ich will dieses Gefühl einfach nur betäuben. Ich trinke sonst kaum Alkohol, weil ich gern Herr meiner Sinne bin. Burke kann kaum Schritt mit mir halten, aber ich denke, dass er es auch gar nicht erst versucht. Ich betrete hastig den Raum und eile an den Sitzreihen vorbei, auf die Bühne hinauf. Oben angekommen, umfasse ich mit meinen wunden Handflächen die kühle Poledance- Stange und schließe genießerisch die Augen. Die Kühlheit die das Metall ausstrahlt, lindert das schmerzhafte Pochen darin, aber wenn ich daran denke, wie sie sich wohl anfühlen wird, wenn ich mich darum drehen muss, wird mir übel.
Ich öffne meine Augen wieder und beginne mich aufzuwärmen. Während ich meine Muskeln und Bänder dehne, bekomme ich am Rande mit, wie die Türe aufgemacht wird und jemand hereinkommt. Wie automatisch zucken meine Augen in die Richtung und ich muss erleichtert feststellen, dass es bloß die Kellnerin mit meinem Bourbon ist, den sie mir auf ein kleines Tischchen unterhalb der Bühne stellt. Danach macht sie sich auf den Rückweg und stößt beinahe mit dem helläugigen VIP-Gast zusammen, der im selben Moment den Raum betreten möchte.
Ich wende den Blick von ihm ab, da ich nicht möchte, dass sein Starren mich wieder aufwühlt und meine Gedanken ins Chaos stürzt. Ich höre bloß wie Burke ihn begrüßt und ihn auf den Platz vom letzten Mal verweist. Ich gebe dem Tontechniker ein Zeichen und er spielt den Song ab, zu dem ich tanze. Die ersten Takte beginnen und ich entscheide mich spontan, nicht die Stange zu benutzen sondern begebe mich in Ballett Position. Ich tanze mir die Seele aus dem Leib und lasse alle Gefühle in meine Performance fließen. Wut, Trauer und Freude vermischen sich zu einem geballten Knäuel an Emotionen. Den VIP sehe ich nur hie und da aus dem Augenwinkel, denn eigentlich ist diese Performance nicht für ihn, sondern rein für mich. Ich springe in die Luft, drehe und verrenke mich, aber alles in fließenden Bewegungen. Als der Song zu Ende geht, bin ich so aus der Puste, dass ich kaum genügend Sauerstoff in meine Lunge bekommen kann. Ich stehe da und meine Brust und senkt sich so schnell, dass man meinen könnte, sie möge gleich zerspringen.
Ein Klatschen katapultiert mich in die Realität zurück und ich fixiere mit meinen Augen die Person von der dieses Geräusch ausgeht. Der VIP hat sich erhoben und klatscht wie wild in die Hände. Sein Gesicht kann ich immer noch nicht erkennen, da er zu weit entfernt ist und das Licht zu schummrig. Ich weiß nur, dass er ungefähr im Alter meines Bruders sein muss. Etwas an seiner Haltung jedoch, macht mich irgendwie stutzig. Kann es sein, dass er sich gerade über mich lustig machen möchte? Ich kneife die Augen zusammen, um ihn besser erkennen zu können, da hört er abrupt auf zu klatschen und setzt sich stattdessen in Bewegung. Doch auch diese Bewegungen scheinen irgendwie komisch zu sein. Er stolpert und torkelt direkt auf mich zu. Scheiße!
„Grrandiuose, Voastellung...", lallt er und kommt immer weiter auf mich zu. Ich bin wie paralysiert und stehe einfach nur stocksteif da. Plötzlich wird er von Burke am Kragen gepackt und zurückgerissen. Er grölt dabei etwas unverständliches und lässt seine Arme in die Richtung meines Bouncers schwingen. Dieser sieht ihn nur unbeeindruckt an, während er ihn hochhält, als würde er nicht mehr als ein kleines Miezekätzchen wiegen. Irgendwie ist diese Situation skurril, lustig und beängstigend zugleich. „Lassss misch sofoat losz du Klotz!", brüllt er Burke an, der immer noch seelenruhig wirkt, aber seinen Griff verstärkt. Ich sehe zu, wie der Türsteher den Trunkenbold grob in einen Stuhl drückt und sagt trocken. „Sitz, Kerlchen- sonst fliegst du hochkant raus." Der Typ hebt ergebend die Hände und schnauft erleichtert auf, ehe er sein Gesicht nun zu mir wendet.
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„Wasz glotscht du denn so? Du sollzt führ misch tanjzn ...." Empört zucke ich zusammen. Ist das sein scheiß ernst? Schnell fasse ich mich wieder. „Mit Sicherheit nicht... Komm wieder, wenn du nüchtern bist.", sage ich, gebe Burke ein Zeichen und drehe dem VIP meinen Rücken zu. Ich erwarte, dass er tobt und schreit mich sogar beschimpft, aber er bleibt vollkommen ruhig und ich werfe einen raschen Blick über die Schulter, weil mich die Neugierde packt. Er sitzt zusammengesackt auf dem Stuhl und hat den Kopf in den Händen vergraben. „Bitte tanjnzt du für misch?" Es sagt es leise, beinahe flehend und ich drehe mich erneut zu ihm herum. Burke ist bei ihm angekommen und möchte ihn am Kragen hochziehen, doch er schlägt nach seiner Hand, wie ein kleines Mädchen. Es ist zum Schießen.
„Burke?", höre ich plötzlich meine eigene Stimme sagen und erschrecke dabei. „Hmm?", brummt dieser und sieht zu mir. Ich weiß auch nicht, was mich in dieser Sekunde dazu bringt, zu tun was ich tue aber es fühlt sich irgendwie richtig an. „Geh doch bitte und rufe diesem Herrn ein Taxi und kannst du Shira mit einem starken Kaffee hierherschicken?" Der Bouncer mustert mich fragend. „Bist du dir sicher, Sparrow?" Ich überlege kurz und nicke. Er seufzt und richtet seine Aufmerksamkeit wieder dem Trunkenbold zu. „Fasst du sie an, breche ich dir deine Finger, verstanden?" Der Typ salutiert und grinst nun, wie ein selbstgefälliger kleiner Junge. Für einen kurzen Moment erinnert er mich an jemanden, den ich kenne - zumindest glaube ich das. Aber als die Tür mit einem Knallen ins Schloss fällt, reißt mich das aus meinen Gedanken und ich sehe wieder zu dem VIP. „Warum, haszt du den Klotz wegjeschjickt?", fragt er und ich brauche eine Minute um sein Gebrabbel zu übersetzen. Ich wende mich ab, gehe langsam um die Stange herum und lasse dabei meine Finger über das kühle Metall gleiten, während ich überlege, was ich ihm antworten soll.
Ich sehe ihn mit einem kurzen Blick von der Seite an und zucke mit den Schultern. „Ich brauche das Geld und ein toter VIP ist kein guter VIP...", sage ich trocken. Er kichert wie ein kleines Kind und ich beobachte ihn weiter, während ich mich immer noch um die Stange drehe. „Du bijszt ein fresches Dijng...", lallt er und lehnt sich weiter auf seinem Platz zurück. Ich klammere mich an die Stange und obwohl es mich schmerzen wird, drehe ich mich darum und nehme es einfach in Kauf. Während ich meine Beine um das Metall schlinge und mich langsam in einer Drehbewegung zu Boden gleiten lasse, unterhalte ich mich weiter mit ihm.
„Und du betrunken..." Ich sollte vielleicht nicht so mit ihm reden, aber es beschleicht mich der leise Verdacht, dass er es morgen sowieso nicht mehr weiß. Er kichert erneut und fährt sich durch die Haare. „Dasz wärscht du ausch, wenn du mein Leben hätteszt..."
Ich beäuge ihn neugierig und frage mich welche Sorgen ein reicher, gut-aussehender Kerl wie bloß haben kann und ärgere mich in der selben Sekunde. Was unterscheidet ihn denn schon von mir selbst? Die Tür öffnet sich und Shira betritt den Raum, dicht gefolgt von Burke. Sie geht auf den jungen Mann zu, während sie mich unsicher ansieht und reicht ihm die Tasse.
Er ergreift sie und nimmt sofort einen großen Schluck. Shira und Burke bewegen sich nicht vom Fleck bleiben und sehen zu mir, wie als würden sie auf meine Zustimmung warten, zu gehen. Ich nicke ihnen aufmunternd zu und drehe erneut eine Runde um die Stange, jedoch ohne sie diesmal mit den Händen zu berühren . Als sie verschwunden sind, nehme ich wieder Blickkontakt mit dem VIP auf und lasse langsam und sinnlich die Hüften kreisen.
„Du kommst in einen Nachtclub und beklagst dich bei der Tänzerin über dein Leben? Findest du das nicht ein wenig theatralisch?", frage ich erheitert verbeiße mir ein Lächeln. Ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen, aber vernehme ein lautes Grunzen. Er stellt die Tasse, aus der er gerade getrunken hat, auf den Stuhl neben sich ab und stemmt sich hoch. Ich warte ab, was er zu tun gedenkt, ehe ich Burke zur Hilfe rufe. Er stolpert ein paar Reihen weiter nach vorne und ich wickle meinen Körper verkehrt herum über die Stange. Ich sehe ihn nun etwas besser, aber verkehrt herum ist es immer noch schwierig, sein Gesicht komplett zu erkennen. Ich schnalze dreimal mit der Zunge und wedle mit einem Zeigefinger, ehe er innehält und mich mustert. „Du biszt schöjn... Warum musz jehmand wie du hier tanszen?" Ich gleite langsam an der Stange herab und lasse ihn nicht aus dem Blick. Dass er mich schön findet, verwundert mich. „Du stellst eindeutig nicht die richtigen Fragen..." Er wirkt, als würde er etwas sagen wollen aber bleibt immer noch stumm. Langsam bringe ich meinen Körper wieder in die richtige Richtung, da mir das Blut langsam aber doch, in den Kopf steigt. „Wejlche Art Fragn soll jich denn stelln?", erwidert er und seine hellen Augen fixieren mich, doch anders als die Typen die sonst in diesen Club kommen, wandern sie nicht meinen Körper hinunter sondern bleiben auf meinem Gesicht.
Schlagartig rutsche ich von der Stange und meine Füße schlagen hart auf dem Boden auf. Er ist während ich getanzt habe, näher gekommen und ich kann nun sein Gesicht erkennen. Mein Herz rast und mir bricht der Schweiß aus. Ich kenne diesen Mann. In dieser Sekunde betritt jedoch Burke den Raum und eilt auf die Bühne zu. Er packt den VIP am Kragen, doch dieser wehrt sich nicht, stattdessen sieht er mich immer noch an. „Hoch mit dir, dein Taxi ist da.", brummt Burke. Meine Gedanken spielen nun vollends verrückt. „Wir sejhn unsz kleijner Vojel...", kommt es aus dem Mund von niemand Geringerem, als Theodor Worthington persönlich. Der reiche Schnösel. Das personifizierte Böse.
Ich.bin.komplett.am.Arsch.
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