Kapitel 68

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Irgendwann ruft uns Yachi zusammen, damit wir uns bereit für das Abendessen machen können. "Nach dem Essen habe ich wieder was geplant für uns. Zieht euch also was bequemes an.", somit werden wir in unsere Hütten entlassen. "Was hat Yachi für heute Abend geplant?", wende ich mich neugierig an Tooru. "Das wüsstest du wohl gerne.", grinst er und stupst meine Nase an. Verwirrt über die Geste hacke ich nicht weiter nach. Was war das denn? "Komm lass uns Duschen. Heute will ich dir wieder helfen.", grinst Tooru mich an. Ich löse mich aus der starre mit einem kurzen Kopf schütteln und folge ihm ins Bad. "Oh kein Kommentar dazu?", er umarmt mich fest von hinten, während er langsam meinen Hals küsst. "Du bist ja ganz zahm heute.", merkt er an. Heute geniesse ich einfach seine Berührungen, wer weiss, wie lange ich diese noch spüren kann. "Ist alles in Ordnung?", fragt er vorsichtig und drückt mich leicht von sich weg, um mich anzusehen. Einen Moment lang schauen wir uns nur in die Augen. Sein dunkles Schokoladenbraun verschlingt alle Gedanken, die bis eben noch in meinem Kopf waren. Unbewusst nähere ich mich seinem Gesicht, bis meine Lippen auf seinen liegen. Oh, das ist glaube ich der erste Kuss, der von mir ausgekommen ist. Langsam löse ich mich wieder von ihm. "Alles gut.", lächle ich sanft und mache mich daran die Dusche einzustellen. Einen Augenblick später, spüre ich wie Tooru seinen Körper wieder an meinen presst. "Okay", erwidert er, aber ich erkenne an seiner Stimme, dass er mir nicht ganz glaubt, jedoch nicht weiter nachfragt. Ich will gerade etwas sagen, da verschwindet seine Körperwärme. Interessiert drehe ich mich um, nur um Tooru mit der Seife zu erblicken. Er reibt sie gemütlich zwischen seinen Händen, damit Schaum entsteht. Einen kurzen Moment bleiben meine Augen an seinem Oberkörper hängen. Unbewusst befeuchte ich meine Lippen mit der Zunge. Sein Anblick, so nackt. Macht mich extrem heiss. "Komm her.", weist er mich liebevoll an. Wieder in der Realität, mache ich, ohne zu zögern einen Schritt auf ihn zu. Lächelnd greift er in meine Haare und seift sie ein. Geniesserisch lasse ich ihn seine Arbeit verrichten. Fertig mit den Haaren, macht er sich noch an den Rest. Bei einigen Stellen unterbreche ich ihn. Bevor er zur Duschbrause hinter mir greifen kann, dränge ich ihnen einen Schritt nach hinten. Wie erwartet weicht er zuerst aus. Ich wiederhole meine Bewegung, diesmal bleibt er aber stehen. Mit meinen Augen fange ich seinen Blick ein. Skeptisch beobachtet er, was ich mache. Mit meinem eingeseiften Körper umarme ich ihn, damit er auch was von der Seife abbekommt. Ich reibe mich leicht an ihm um das Shampoo besser zu verteilen. Ein schelmisches Grinsen, kann ich mir dabei nicht verkneifen. "Wenn du so weitermachst, kann ich mich bald nicht mehr zurückhalten.", knurrt Tooru leise. Die sensiblen Stellen, lasse ich bewusst weg, um ihn nicht zu provozieren. Fertig mit Abwaschen versuche ich mein Glück erneut. "Was machen wir heute Abend?" Ich versuche meine Stimme möglichst unschuldig klingen zu lassen und das Thema so beiläufig wie möglich zu erwähnen. "Wir machen ein kleines Lagerfeuer und Yachi nimmt wieder die Gitarre und Singbücher mit.", erklärt mir Tooru, sobald er beendet hat, hält er sich eine Hand vor den Mund. "Du wusstest ich würde es dir verraten, wenn du so fragst das war gemein.", schmollt er kurz, was mich zum Lachen bringt. "Danke für deine Kooperation.", zwinkere ich ihm zu und schenke ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Fertig umgezogen machen wir uns auf den Weg zur Rezeption.

Beim Abendessen herrscht eine rege Stimmung, heute gibt es Ramen zum Abendessen. Wie ich später herausfinde, hat Yachi diese selbst gemacht, mit Kaoris Hilfe. Ich mag Kaorie zwar noch immer nicht besonders, aber das Essen schmeckt wirklich gut, muss man ihr lassen. Sie sind dadurch auch mehrfach von allen gelobt worden. Nach einer Weile, in der niemand mehr etwas zu Essen hat, verlegen wir unsere Runde zur Feuerstelle vor den Hütten. Tetsurou und Tooru haben noch Holz mitgenommen und kümmern sich bereist ums Feuer, während Yachi die Gitarre und Singbücher auspackt. Yachi hat Tetsurou also auch in das Abendprogram eingeweiht. Während ich die zwei beim Feuer entfachen beobachte, frage ich mich, ob sie sich wohl mittlerweile besser verstehen. Kotaro und Keiji haben Snacks und Getränke mitgenommen und die beiden Mädchen noch decken, damit es gemütlich wird. Wir teilen uns die Holzbänke wie beim ersten Mal. "Da kriege ich ja gleich Flashbacks.", lacht Tooru als er in die Runde blickt. Sogleich nimmt er neben mir Platz und legt einen Arm um ich. "Auch wenn mir die Situation jetzt besser gefällt.", grinst er mir noch leise zu. Nachdem wir uns eingerichtet haben, stimmt Yachi die Gitarre. "Hätte ich eine zweite, könnten wir zusammen etwas spielen.", gibt sie nachdenklich an mich gerichtet von sich. "Keine Sorge, ich werde dich später mal ablösen.", lächle ich sie an, was sie mit einem wissenden Grinsen quittiert. Wahrscheinlich war das auch ihr Plan. Sogleich prasselt der erste Liederwunsch von Yukie auf Yachi ein. "Ich will unbedingt Das alte Haus von Rocky Docky Singen! Das erinnert mich irgendwie an früher.", lacht sie. Fröhlich stimmt Yachi dem Vorschlag zu, nennt die Seitenzahl für alle und beginnt. Nach weiteren fünf Lieder macht Yachi eine kurze Verschnaufpause. Tooru legt entspannt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. "Ich hab Hunger.", höre ich Kotaro sich leise bei Keiji beschweren. Der kriegt irgendwie auch nie genug. "Lasst uns eine Pause machen und etwas Essen, bevor es weitergeht. Zudem haben wir noch nicht mal Getränke verteilet.", meldet sich Keiji zu Wort. Aufgeregt stimmen wir ihm zu und Süssigkeiten werden verteilt. Yachi fragt, wer was trinken möchte, und verteilt die Getränke sogleich. "Ich höre deiner Stimme so gerne zu, wenn du singst. Sie ist so sanft. Ganz anders, als wenn du vor Lust unter mir stöhnst.", flüstert mir Tooru pervers zu. Ich spüre seinen Atem an meinem Ohr, sogleich breitet sich dort eine Gänsehaut aus. Nicht zu vergessen, seine Worte. Langsam kriecht mir Hitze in die Wangen, glücklicherweise ist es bereits dunkel. "Tooru!", ermahne ich ihn leise, da es mir peinlich ist. "Was?", grinst er zurück. "Bedankst du dich jetzt nicht mehr für Komplimente?"
"Oh vielen Dank natürlich.", erwidere ich Ironisch. "Gib jetzt Ruhe und Trink.", fordere ich ihn auf, um vom Thema abzulenken, während ich ihn von meiner Schulter schubse. "Ich weiss genau, dass du dir jetzt was Schmutziges mit mir vorstellst.", grinst Tooru siegessicher. Ich ignoriere sein Kommentar und nehme demonstrativ ein Schoko-Bon in den Mund. Unser kleines Gespräch blieb glücklicherweise unbemerkt. "Ich will es heute Abend mit dir treiben. Ich habe schon einen genauen Plan, was ich alles mit dir anstellen werde.", flüstert Tooru weiterhin leise und zwinkert mir zu. Die Schokolade bleibt mir bei diesem Satz direkt im Hals stecken und ich muss husten. Seine Anmache vorhin, hat wohl auch ihn selbst angemacht und meine Provokation vorhin war nicht gerade hilfreich. Sanft klopft er mir auf den Rücken, bis ich mich wieder beruhigt habe. "Gehts?", fragt er vorsichtig nach, was ich mit einem nicken quittiere. "Bist du schon so aufgeregt deswegen?", fragt er lachend. Ich rolle mit meinen Augen als Antwort. "Hajime, willst du mal übernehmen?", fragt Yachi. In ihrer Stimme schwingt etwas Flehendes mit. "Natürlich.", beantworte ich. Somit reicht Yachi die Gitarre im Kreis umher, bis sie zu mir kommt. Aufgrund meiner Position mit der Gitarre, muss Tooru seinen Arm wegnehmen. Er entscheidet sich kurzerhand von meiner rechten auf die linke Seite zu wechseln. So kann er wenigstens eine Hand auf meinem Bein platzieren und ich habe rechts genug Freiraum, um die Gitarre zu spielen. Es werden noch einige Lieder gewünscht. "Ich will mal etwas mit euch versuchen.", gibt Yachi ihre Idee preis. Schlagt das Buch auf Seite 8 auf. Das Lied heisst, I like the flowers." Sie wartet kurz, bis alle so weit sind. "Ich möchte versuchen es in einem Kanon zu Singen, glaubt ihr, ihr schafft das?" Ich bestätige mit einem nicken. Keiji gibt ihr einen Daumen nach oben, wobei Kotaro nicht so begeistert aussieht. "Du musst einfach dasselbe Singen wie ich und auf mich hören okay?", erklärt Keiji ihm, was er zu tun hat. Die beiden Mädels heben ebenfalls ihre Daumen nach oben. "Gut, dann will ich, dass ihr vier.", sie zeigt auf Keiji, Kotaro, Kiyoko und Yukie, "zusammen eine Stimme singt. Ich werde mit Tetsurou die dritte übernehmen und euch das Zeichen geben. Tooru und Hajime beginnen mit der ersten. Alles klar so weit?" Wir bestätigen ihr die Frage und sie übergibt mir wieder das Wort. Ich spiele zuerst einen Durchgang, bevor ich mit dem Gesang einsetze. "Das war Super!", freut sich Yachi am Ende. Nach zwei weiteren Songs fragt Kiyoko plötzlich, "Kannst du uns nochmal was vorspielen?" Bittend sieht sie mich an. Ein kleiner Seufzer entfährt mir. "Wenn das für die anderen auch okay ist?" Ich blicke kurz in die Runde und erhalte zustimmendes Nicken allerseits. "Was soll ich bloss spielen?", murmle ich mehr zu mir selbst als zu den anderen. "Wie wärs mit Be Somebody?", wirft Tetsurou in die Runde. "Mhm, gute Idee.", stimme ich zu. Das Lied ist gut geeignet, um es mit der Gitarre zu begleiten. "Im just the boy inside the man. Not exactly who you think I am", beginne ich das Lied. Nachdem ich es beendet habe, bedankt sich Kiyoko und auch die anderen. Kurze Zeit später lösen wir die Runde auf.

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Hier wieder die lieder für euch:

- Das alte Haus von Rocky Docky

- Be Somebody, Thousand Foot Krutch

Grüsse

Rena

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