1. Kapitel

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Adora


"Das wird sooo cool! Ich freue mich schon den ganzen Tag auf diesen Abend!" schreit meine Freundin Penny durch die Wohnung.
Sie, Sofia und ich gehen heute in den neuen Club und die beiden haben schon vor einigen Monaten spezielle Tickets für unfassbar viel Geld gekauft, um schnell feiern gehen zu können.

Ich kenne die beiden schon ziemlich lang, aber wir könnten nicht unterschiedlicher sein.
Während die beiden Sex, Alkohol und Feiern gehen lieben, habe ich noch nicht einmal einen Sekt angerührt oder eine Umarmung mit einem männlichen Wesen gehabt.
Dennoch habe ich mich dazu bereit erklärt, die beiden zu begleiten, da Penny's Mom mir vertraut und befürchtet, dass ihre Tochter sonst sämtliche Geschlechtskrankheiten und eine Alkoholvergiftung abbekommt.

Was man als Freundin nicht alles so tut, wenn einem langweilig ist.

Seit etwa 2 Stunden sehe ich meinen aufgedrehten Freundinnen zu, wie sie sich mit Puder vollpinseln und ihre Haare so machen, als gäbe es heute etwas gratis.
Auch ich habe mir natürlich Kleidung ausgesucht, mit der man sich in einem Club sehen lassen kann.
Diese besteht allerdings lediglich aus einer langen Hose und einem Crop Top.
Immerhin fällt man noch mehr auf, wenn man vollkommen aus der Reihe tanzt.
Schminke habe ich dabei kaum aufgetragen. Ich kann diesen Kleister nicht leiden, wegen dem man sich nicht ins Gesicht fassen kann und alles sich wie Plastik anfühlt und juckt.

"Man Adora, du solltest dich mal etwas mehr anstrengen, so bekommst du doch nie einen Typen ab!" quengelt Penny und zieht ihren Lidstrich nun schon zum hundertsten Mal nach.
Sie hat sich ein kurzes und eng anliegendes Kleid ausgesucht, mit ziemlich viel Ausschnitt.
Sofia hingegen trägt einen kurzen, fast nicht existierenden, Rock und eine teure Bluse, welche ihrer Figur schmeichelt.
Gerade, als ich etwas erwidern will, öffnet sich die Zimmertür und Jeanette, Penny's Mutter, bittet uns, so langsam fertig zu werden.
Tja, das wäre ich schon vor Stunden.

Im Auto ist die Stimmung ausgelassen. Hinter mir höre ich die beiden Wetten abschließen, wer am Ende mehr Jungs abschleppen wird und wie oft sie am Ende kotzen müssen. Irgendwann höre ich nicht mehr genau hin, fange aber immer wieder Schnipsel auf, in denen es darum geht, mich zu verkuppeln.
"Bitte pass auf die beiden auf, Adora" spricht mich Jeanette von der Seite an.

Da bemerke ich, dass wir schon angekommen sind und seufzend erhebe ich mich vom Autositz.
"Natürlich, mach dir keine Sorgen"
erwidere ich gelassen.
Als wir alle ausgestiegen sind und Jeanette noch ein paar Regeln aufgezählt hat, an die sich sowieso niemand hält, sagt sie mir noch, dass ich anrufen soll, sobald sie uns abholen kommen muss.
Tief durchatmend blicke ich zu Penny, die mich mit einem breiten Grinsen betrachtet.
Sie und Sofia treten an meine Seiten, packen meine Arme und ziehen mich in Richtung der großen Schlange, die wir allerdings durch die Spezialtickets einfach ignorieren können.
Dabei wird uns der ein oder andere komische Blick zugeworfen.

Kaum haben wir den Club betreten, kommt mir die warme, stickige und stinkende Clubluft entgegen.
So viel Schweiß, Alkohol und Sexgeruch habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gerochen und mir graut es jetzt schon davor, die nächsten Stunden hier zu verbringen.
Die Musik dröhnt in meinen Ohren und ich brauche ein paar Sekunden um mich wieder zu sammeln.
Ich befreunde mich mit dem Gedanken, nicht ohne Kopfschmerzen hier raus zu kommen und gehe in Richtung Bar, wo mich schon eine lächelnde Sofia empfängt.
Sie hält mir ihr Glas entgegen und ohne sie weiterhin anzusehen, drehe ich mich zum Barkeeper und bestelle ein Wasser.

"Och komm schon Adora, das ist doch nicht dein Ernst!" schmollt Penny und mir wird erneut das Glas unter die Nase gehalten.
"Das könnt ihr vergessen" gebe ich genervt von mir und nehme dankbar mein Wasser entgegen.
"Du bist so langweilig! Komm schon Penelope, lass uns tanzen!"
schreit Sofia über die viel zu laute Musik und begibt sich auf die Tanzfläche, die schon randvoll gefüllt ist.

Die nächste Stunde beobachte ich meine Freunde ununterbrochen wie sie abwechselnd etwas trinken und dann wieder tanzen gehen, während ich Schwerigkeiten bekomme, durch die vielen Menschen sie nicht aus den Augen zu verlieren.

Irgendwann kommen sie zu mir und Sofia lallt:"Wir gehen mal Pipi machen!" laut lachend schwanken sie Richtung Toiletten und ich frage mich, wie viel sie schon getrunken haben muss.

Doch bevor Penny ihr folgt, dreht sie sich zu mir und fragt zwinkernd
"Willst du nicht mal zu dem Typen da hinten gehen? Der scheint dich auffressen zu wollen!"
Noch bevor ich etwas erwidern kann ist sie verschwunden und ich suche mit meinen Augen die Masse ab.

Da bleibe ich bei der VIP Ecke hängen und Blicke geradewegs in die Richtung von sehr reich und zugegebenermaßen gut aussehenden Typen, die mir ein etwas mulmiges Gefühl bescheren.
Sie unterhalten sich und trinken, aber einer von ihnen blickt stur geradeaus.
In meine Richtung.
Bevor ich dazu komme, ihn zu mustern, werde ich von der Seite angesprochen.
"Hey, darf ich dir einen Drink ausgeben?"
Ein etwas jüngerer Kerl schaut mich mit einem fetten Grinsen an und zieht erwartend die Augenbrauen nach oben.
"Nein, ich trinke nur Wasser, danke."
Damit erhebe ich mich und will in Richtung der Toiletten verschwinden, doch ich werde an meinem Handgelenk festgehalten.
Nicht sehr stark, dass ich mich nicht losreisen könnte, aber trotzdem nervt mich das tierisch.
"Wieso denn? Du bist vermutlich die nüchternste Person im ganzen Raum! Ein wenig Spaß zu haben würde dir gut tun!"
Genervt verdrehe ich die Augen, merke aber im Augenwinkel wie sich der Beobachter-Typ in Bewegung setzt.
Bitte nicht, ich hab absolut keine Lust auf diesen Retter-Müll
Denke ich mir und schaue wieder zu Vollidiot Nummer 1.
"Und dir würde etwas Anstand gut tun, mein Freund. Ich habe absolut kein Interesse daran dieses Teufelszeug anzurühren und wenn du mich nicht in den nächsten 3 Sekunden loslässt verspreche ich dir, lege ich meine innere Ruhe ab und du kannst versuchen die Flecken auf deinem Hemd abzubekommen!"
gifte ich ihn an
Vollidiot 1 sieht mich an und fängt laut an zu lachen:"Welche Flecken denn bitte? Man du bist echt-"
Er stoppt und sieht vollkommen perplex zwischen mir und seinem mittlerweile von Wein durchtränkten, weißen Hemd hin und her.
Ich reiße mich los und Blicke zum Barkeeper, der mich völlig verdutzt ansieht, da ich ein Glas genommen habe, welches er eigentlich gerade einem anderen Kunden geben wollte.
"Das können Sie gern auf die Rechnung von diesem Typen packen" zwinkere ich ihm zu und verschwinde in Richtung Toiletten.
Dabei spüre ich die Blicke von einer ganz bestimmten Person klar und deutlich auf meiner, mittlerweile sehr erhitzten, Haut.




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Das bewirkt nämlich ziemlich viel!

Taio Reyes - Mi oscuro futuroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt