Will dich lieben und verdammen

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Sicht: Paul

Mittlerweile sind schon vier Tage vergangen und Richard, keine Ahnung, ob er nun Tod oder lebend ist. Ich habe mich von den anderen Isoliert und spreche nicht mehr. Mein Selbstverletzendes verhalten ist immer noch existent und seit gestern habe ich keinen Appetit mehr. Das Essen fällt mir einfach so schwer und ich kann es nicht mehr. In meiner Brust schlägt ein Herz, doch auch nur, um meinen Körper am Leben zu erhalten. Richards Kleidung ist mir zwar zu groß und doch trage ich sie jeden Tag, als wäre es meine eigene. Sein Bett benutze ich auch, wenn ich überhaupt schlafen gehe. Wie gestern begebe ich mich zu der Klippe, setzte mich auf den Rand und höre Musik. Meine Beine lasse ich in die tiefe hängen und ein Stoß wäre mein Tod, doch was solls. Meine Leidenschaft fürs Gitarren spielen ist mit Richard von mir gewichen. Die Musik, welche ich höre, ist das Einzige, was mir noch bleibt von ihm. Es ist Emigrate, seine Projekt, seine zweite Leidenschaft. Seine wunderschöne Stimme zu hören, erhält mich am Leben. Mein Handy klingelt und fasst hätte ich es fallen gelassen.

Telefonat: Paul = P Till = T

T: Paul, du solltest zurückkommen

P: Warum sollte ich denn? Hier ist es viel schöner als bei euch.

T: Bitte, komm einfach zurück. Du wirst es nicht bereuen, versprochen.

P: Wenn ihr mich zum Essen zwingen wollt, könnt ihr das direkt vergessen!

T: Das wollen wir nicht. Jetzt beeil dich, sonst werde ich dich holen! Ich weiss genau, wo du bist!

P: Stalker.

T: Tatsache.

Ich lege auf. Mit müden Schritten begebe ich mich von der Klippe weg und muss zum Bus zurück. Was soll denn schon so Tolles auf mich warten? Ein neuer Gitarrist vielleicht. Meine Gedanken sind wieder betrübt und hängen wieder bei Richard. Wenn er doch nur am Leben wäre, dann könnte ich mit ihm kuscheln und ihn die ganze Zeit küssen. Die Tage ziehen sich so sehr, dass ich schon bald vergessen werde, wie sich seine Lippen auf meinen anfühlen. Meinem Ziel komme ich immer näher, doch meine Lust, etwas zu tun, sinkt immer weiter. Den Bus kann ich schon erspähen, genauso wie Till. Mir bleibt die Luft weg.

Neben ihn steht Richard. Seine Haut immer noch blass, doch seine Haar ordentlich gemacht. Er trägt ein schwarzes Shirt mit einer kurzen Hose. Mein Herz beschleunigt sich, doch ich trete einen Schritt zurück. Ich halluziniere. Mit weit aufgerissenen Augen und tränen im Gesicht starre ich ihn an. Meine Trauer wandelt sich jedoch in ein Flammenmeer aus Wut. Mein Gesicht verzieht sich wütend und ich komme Richard näher. Dieses Arschloch lebt immer noch! Klar bin ich froh, doch das, was er mir angetan hat, schmerz immer noch so sehr. "Hey mein Pauli!" er grinst richtig dämlich. Mit voller Wucht hole ich aus und verpasse ihm einen Faustschlag in sein verdammt schönes Gesicht. Verstört sieht er mich an, doch zu sehr will ich ihn gerade schlagen. Ich packe seine Schultern und stolpere mit ihm auf den Boden, wo ich anfange auf ihn einzuschlagen. Seine Arme hält er schützend vor sein Gesicht. "Du Verdammter Mistkerl! Was hats du mir angetan! HAST DU DENN NIE AN MICH GEDACHT, ARSCHLOCH?!" Till schlingt seine Arme um meinen Körper und zieht mich weg. Meine Füße berühren den Boden nicht mehr, doch das interessiert mich nicht. Richard rappelt sich auf und wischt das Blut von seinem Gesicht. Till lässt mich los und ich sinke einfach auf den Boden. Tränen Tropfen auf den Kies und ich weine bitterlich. Richard kniet sich zu mir und ich springe ihn an. Meine Arme halten seinen muskulösen Körper fest und ich weine in seine Schuler.

Sicht: Richard

Trösten umarme ich ihn. Ich habe nicht daran gedacht, dass ihm mein Leben so viel bedeutet. Die Ärzte haben gemeint, dass mein Überleben, ein Wunder sei. Liebevoll streiche ich über seinen Rücken und Küsse immer wieder seinen Haaransatz. In mir keimt die Angst das er sich was angetan hat und somit will ich es herausfinden. "Komm, stehen wir wieder auf." Wir beide stehen wieder auf den Beinen und ich beobachte ihn. Seine Arme sind sauber und seine Beine sehn auch in Ordnung aus. Paul ist intelligent, wenn es um so etwas geht. "Zieh dein Oberteil aus" seine Augen weiten sich kurz, doch erhalten wieder den natürlichen Ausdruck. "Warum denn?" er hat es getan und das weiss ich. "Bitte Paul, ich weiss es schon." Meine Worte scheinen ihn zu überzeugen und er zieht sein Oberteil hoch. Auf der linken Seite sind nur kleine Schnitte, doch rechts steht mein ganzer Name. Richard. In Rot. Er muss es sich wohl erst gestern oder heute angetan haben. Mit meinen Fingern streiche ich vorsichtig über meinen Namen. "Och Pauli, das tut mir so leid, das wollte ich nicht." Meine Arme schlingen sich wieder um seinen Leib. Hat er sonst noch etwas sich angetan? "Wann hast du zuletzt gegessen?" ernst blicke ich in seinen Augen. "Gestern...zum Frühstück." "Paul! Ich mache sofort etwas zu essen und du wirst schön brav aufessen, klar?" er nickt schüchtern und ich beginne im Bus etwas Kleines zu Kochen.

Das Essen ist fertig und er setzt sich an den Tisch. Lust los stochert er im Essen herum und macht keine Anstalten, es zu essen. Mir entweicht ein Seufzen. "Soll ich dich füttern? Gehts dann besser?" frage ich ihn. Er nickt verlegen und so beginne ich ihn zu helfen, so wie ich es schon einmal tat. Er beginnt mit kleinen bissen, doch schon bald überwiegt sein Hunger und er isst von alleine. "Du machst das toll." motiviere ich ihn und er lächelt wieder. Meine Anwesenheit scheint ihn zu beruhigen und mir geht es auch besser. Seitdem ich wieder hier bin, fühle ich mich besser. Ich sehe es als ein Zeichen, das ich schon 3 Versuche überlebt habe. Paul und den anderen kann ich nicht versprechen, dass sich das nicht mehr wiederholt, doch im Moment will ich es auch gar nicht tun. Mehr und mehr realisiere ich, dass ich doch wichtig bin. Für Rammstein, für die Fans und für meine Familie. Paul ist fertig mit dem Essen und ich räume sein Teller weg. "Können wir kuscheln, bitte?" ich gebe ihm einen kurzen Kuss. "Gerne, mein Schatz." Paul trage ich dann zu meinem Bett und lege ihn ab. Müde lege ich mich dazu und kuschle mit ihm. Schon bald schlafe ich mit ihm im Arm ein.

Sicht: Chrisi

Ich bin froh, dass es Richard wieder besser geht, vor allem auch, dass er am Leben ist. "Ollie! Wollen wir im Wald spazieren gehen?" frage ich ihn und er nickt aufgeregt. Wir packen einen Rucksack und ziehen uns um. Er meinte, dass es in der Nähe einen schönen See gibt. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg und plaudern miteinander. Meine Hand streift, die von Oliver und ein Kribbeln durchfährt, mich. Er scheint das nicht zu merke und redet einfach weiter. Am See zieht er direkt sein Shirt aus, doch ich zögere noch kurz. Zu sehr bin ich fasziniert von seinem Körper. Kopfschüttelnd ziehe ich mich auch aus, begebe mich dann auch zum Wasser. Es ist kalt und mein Körper wird mit einer Gänsehaut geziert. Verunsichert überkreuze ich meine Arme und beobachte Oliver. "Alles Okay, Chrisi?" ich zucke mit meinen Schultern und Blicke auf die Wasseroberfläche. "Ist es wegen deinem Körper?" "Ja" spreche ich und er kommt mir näher. "Du sieht gut aus. Auch wenn du nicht weiblich aussiehst, sehe ich dich als eine Frau und das werde ich nie wieder anders sehen." Seine Worte erstaunen mich. "D-Danke" zusammen beginnen wir unsere Runden zu schwimmen und haben Spass zusammen. Ich bin der erste der aus dem Wasser steigt, doch schon wieder beschleicht mich eine leichte Verunsicherung. Schnell trockne ich mich und ziehe mich an. Oliver kommt auch aus dem Wasser, doch ich starre ihn an. Immer mehr bekomme ich das Gefühl, ihn zu lieben. "Stimmt etwas nicht? Alles Okay?" Ich zucke zusammen und starre nun in sein Gesicht. "Nein, alles gut"

Zusammen begeben wir uns zurück. Der Tag war wunderschön mit ihm und ich könnte jeden Tag so verbringen. Am Bus sehen wir wie Flake und Till wieder miteinander Knutschen und laufen schnell an ihnen vorbei. "Gehe schon mal schlafen!" meint Oliver müde. "Schlaf gut Olli" ich grinse ihn an. Er ist so toll

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Schon das 20. Kapitel XD 1370 Wörter :)

Alle einen schönen Abend/Tag, Tschüssi :0

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