Kapitel 11

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"Scheiße

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"Scheiße. Wach auf", rüttelte ich den schlafenden Damian neben mir wach.
Die Sonne strahlte beim Fenster herein und hatte mich zum Glück geweckt, bevor Professor Schneider es tun würde.
"Wach auf und verschwinde", knirschte ich mit meinen Zähnen und rüttelte weiter an dem jungen Mann neben mir, der nur leise stöhnte und sich umdrehte.
"Entweder du wachst jetzt sofort auf und gehst in dein Bett, oder ich sage allen in der Klasse, dass du mein Freund bist", flüsterte ich amüsiert an sein Ohr.
Sofort rollte Damian sich auf mich, "Mach doch", hörte ich ein leises Lachen heraus und da er sich nun endlich erhob und leise aus dem Bett schlich, hatte meine Drohung gewirkt.
Gestern Nacht hatten wir wirklich nicht mehr geredet und nur gemeinsam die Geschichte angehört. Zuerst war es seltsam befremdlich so distanziert neben einem Jungen zu liegen, aber bald schon hatte er mich an sich gezogen und begonnen meinen Rücken, meine Arme und meinen Hals zu streicheln. Auch ich hatte meine Finger über seinem Shirt kreisen lassen und bemerkt, wie unverschämt muskulös er war. Wann das passiert war, wusste ich nicht, aber das war doch gewiss nicht über Nacht entstanden.
War es wirklich möglich, dass ich so blind gewesen war? Hatte mein Unterbewusstsein vielleicht gute Gründe und diese sollten nicht ignoriert werden?
Die Nacht war voller Zweifel und Nähe, Distanz und Geborgenheit, und noch bereute ich es nicht.
Damian zwinkerte mir noch frech zu, bevor er durch das Badezimmer in sein Bett verschwand und ich legte mich wieder hin.
Niemand würde mir glauben, dass der Schulstecher eine Nacht in meinem Bett verbracht hatte und wir uns nicht einmal geküsst hatten. Ich würde es nicht einmal selbst glauben, wenn ich es nicht am eigenen Leib erlebt hatte.

"Heilige Mutter Gottes", sah Marina den halbnackten Jungs hinterher und auch ich staunte nicht schlecht.
Da waren Bradley und Chris, die als Models hätten durchgehen können, Kevin, der zwar dumm wie Brot war, aber aussah, als hätte Michelangelo seinen Körper geformt und dann kam eben Damian aus der Umkleide und breitete sein Handtuch auf der Wiese aus. Es war beinahe unfair, dass so viel Schönheit auf so wenige Körper verteilt war. Ganz zu schweigen von Marc und Dominik, die Werbung für Rasierer machen könnten.
Bei Marc wusste ich vorher schon, dass er keine Haare am Körper, außer seiner blonden Mähne am Kopf, hatte, und Dominik sah das wohl gleich, denn auch er hatte seine Beine rasiert und hatte nicht einmal Achselhaare.
Langsam strich ich über meine Stoppel an den Beinen und schämte mich nun beinahe, weil ich zugelassen hatte, dass Damian sie spürte, berührte und vielleicht sogar gestern gesehen hatte. Kein Wunder, dass er nicht mehr Versuche unternahm, sich an mich ranzumachen, wenn ich es nicht schaffte, meinen Körper für eine Sportwoche in Form zu bringen.
"Wieso redet Beth so viel mit Damian?", knurrte Jane neben mir auf und breitete ihr Handtuch aus.
Wir hatten uns einen Schattenplatz unter einem Baum sichern können und da ich mich nicht, wie andere in unserer Klasse, von der Sonne braten lassen wollte, war ich sehr dankbar darüber, was zwei Gründe hatte. Erstens der Schatten und zweitens die Distanz zu Damian.
Langsam drehte ich meinen Kopf und stellte fest, dass Beth und Marcs Bruder wirklich nebeneinander standen und sich unterhielten. Das Freibad mit dem riesigen Badeteich und einem kleinen Pool für Kleinkinder war nicht groß und man konnte von unserem Platz aus beinahe alles sehen.
"Keine Ahnung", tat ich gleichgültig, "du kannst sie fragen, wenn sie sich zu uns setzt."
"Falls sie sich zu uns setzt", merkte Jane an, "wenn ich nicht wüsste, dass sie einen Freund hat, würde ich sagen, dass sie sein nächstes Opfer ist", legte Jane sich hin und schloss ihre Augen.
"Oh, bitte. Sie werden sich nur freundschaftlich unterhalten", sah Marina uns streng an, lachte dann aber laut los, "Damian und eine Freundschaft mit einem Mädchen?", prustete sie laut los.
"Rede nicht so einen Blödsinn. Mit Sam ist er nur befreundet", knurrte Jane und ich sah neugierig zwischen den beiden hin und her.
"Hmmm", musterte Marina mich und sah dann zu Damian, der das Gespräch mit Beth jetzt beendete und auch zu uns sah.
Noch konnte er es darauf schieben, Beth nachzusehen, aber ich bildete mir ein, dass sein Blick nur zu mir ging und er sogar zu lächeln begann.
In seiner schwarzen Badeshorts sah er sogar noch besser aus, als wenn er Kleidung trug und die feinen Linien seines Tattoos kamen zur Geltung, da sie im starken Kontrast zu seiner hellen Haut standen. Gerne würde ich meine Finger wieder über seinen Körper wandern lassen, aber diesmal vielleicht ohne den störenden Stoff seines Shirts.
"Weißt du, was sein Tattoo bedeutet?", riss Marina mich aus meinen Gedanken.
"Nein", räusperte ich mich leise, "ich habe auch erst auf der Geburtstagsfeier gesehen, dass er eines hat", wollte ich klar machen, dass wir keine Freunde waren.
"Wirklich? Ich kenne es schon länger", setzte Jane sich auf und Marina musterte sie streng.
"Hattest du was mit ihm? Nach eurer Trennung?", kniff sie die Augen zusammen und starrte Jane an.
"Wer hatte etwas mit wem?", setzte Beth sich endlich zu uns und sah gut gelaunt zwischen uns hin und her.
"Niemand", pfauchte Jane, aber das glaubten wir ihr nicht. .
"Also gut, ja. Vor zwei Monaten oder so, aber heee, ich habe nicht mit ihm geschlafen", hob Jane ihre Hände und machte uns damit sprachlos.
Wir wussten nicht, dass sie einen Rückfall hatte und ich verstand ihre Eifersucht nun doch ein bisschen besser. Dass sie vor zwei Jahren eine sehr kurze Beziehung hatten, sah ich nie als Rechtfertigung für ihre Gefühle, aber jetzt war die Lage anders.
"Was habt ihr denn dann gemacht?", unterdrückte Beth ein Lachen und stellte die Frage, die auch mich interessierte.
"Nur gefummelt", zuckte Jane ihre Schultern.
"Hast du dich wenigstens zum Essen einladen lassen?", lachte Marina laut auf und wir stimmten mit ein, als Jane ihren Kopf schüttelte.
"Ihr seid doof. Wir hatten ein gemeinsames Projekt und da haben wir uns bei mir getroffen. Eines führte zum anderen und am nächsten Tag hat er mit einer Kleinen aus der sechsten geknutscht", tat sie gleichgültig, aber ich sah, dass es sie verletzt hatte.
"Hattest du Sex mit ihm?", beruhigte Beth sich schneller wieder und sah Marina dabei an.
"Nein, nur Knutschen und Fummeln. Er ist sehr begnadet mit seinen Fingern", färbten sich die Wangen unserer Freundin zartrosa.
"Wieso nicht?", sah ich kurz zu Damian, der gerade mit seinen Freunden ins Wasser ging.
"Es kam nicht dazu. Wir waren mit unseren Händen fertig, bevor wir miteinander schlafen konnten", zuckten ihre Schultern, "ich finde es gut, dass er das Vorspiel nicht auslässt und habe mich nach meinem Orgasmus nicht beklagt, als auch er fertig wurde", breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.
"Hatte er denn schon einmal Sex?", murmelte ich leise vor mich hin.
"Oh, Sam. Natürlich. Er hat jede Woche ein anderes Mädchen bei sich", hielt Jane mich für dumm, aber ich fand meine Frage berechtigt.
Wenn er mit allen nur fummelte,.... dachte ich diesen Satz nicht zu Ende, denn nun wollten auch wir ins Wasser gehen.

Der Bruder meines besten FreundesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt