15. Süßigkeitenklau

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"Meg! Lucy! Hier drüben!", sie stand auf und winkte ihren Freundinnen zu, bis die sie gesehen hatten.

Sie saß in einem kleinen Kaffeehaus, am Rande von L.A. und die Abendsonne schien ihr warm aufs Gesicht. Das Häuschen war gemütlich eingerichtet und sie hatte bereits Getränke für ihre Freundinnen bestellt, als diese sich durch die Tische zu ihr hin geschlängelt hatte.

Die drei Frauen umarmten sich ausgiebig und fingen dann munter an zu schwatzen.

Lucy und Meg waren ebenfalls in L.A. geblieben und so hielten sie monatliche Treffen ab, um Neuigkeiten auszutauschen und auch einfach nur zu tratschen. Sie nippten immer wieder an ihren Getränken, lachten viel und bestellten schließlich eine Wagenladung Kuchen, die sie sogleich anfingen zu vernichten.

Es war bereits Sommer 2005 und es standen große Veränderungen ins Haus, da Lucys Freund ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte.

Sie schwärmte ihren Freundinnen von diesem vor und Meg und Pepper hörten lächelnd zu. Es sollte eine Winterhochzeit werden, ein genauer Termin stand noch nicht, doch es sollte im Januar soweit sein. Lucy erzählte und erzählte.

"Wie siehts eigentlich bei dir aus, Ginia? Ist Robin noch aktuell?", fragte Meg schließlich neugierig. Nur Lucy und Meg nannten sie noch 'Ginia' und mittlerweile beschwerte sie sich nicht mehr. Wie könnte sie auch? Ihr Boss hatte sie nach einem Gewürz benannt und sie hatte nicht protestiert (inzwischen mochte sie ihren Spitznamen sogar sehr gerne), also fand sie es nur fair, dass sie ihren Freundinnen den Namen 'Ginia' gestattete.

"Nein. Die üblichen Gründe... war nur dieses mal härter... ihr wisst schon. Wir haben es immerhin knapp drei Jahre geschafft", sie zuckte mit den Schultern, "sollte wohl nicht sein.". Ihre Freundinnen bemerkten den betrübten Unterton sofort und nahmen sie in den Arm.
"Er ist ein Depp. Lass dich nicht runterziehen!", erklärte Meghan sofort und Lucy pflichtete ihr nickend bei.
"Es ist nur... so frustrierend, Lucy heiratet bald und das einzige was einer Familie bei mir nahe kommt ist ein Boss, den ich versorgen muss wie ein Kleinkind.", sie lachte leicht verzweifelt auf, "Der Job ist ein echter Beziehungskiller!".

"Kopf hoch, Ginia! Selbstmitleid passt nicht zu dir! Du findest den Richtigen, vertrau deinen Freundinnen!", meinte Lucy aufmunternd.
Pepper blickte sie leicht zweifelnd an:
"Euer Wort in Gottes Ohr.".

"Wie läuft es denn sonst so, mit deinem Boss?", fragte Meghan nun interessiert.
"Nicht schlecht. Ich bekomme ihn tagsüber eigentlich kaum zu Gesicht. Meistens vergräbt er sich in seiner Werkstatt und ich sehe ihn nur, wenn ich Essen und Trinken runterbringe und ihn irgendwas unterschreiben lasse. Auf Partys ist er immer noch nicht zu stoppen, was wahrscheinlich dafür sorgt, dass ich in spätestens zwei Jahren nach einer neuen Leber Ausschau halten darf.
Aber sonst ist er kein schlechter Kerl. Hin und wieder kann es sogar Spaß machen mit ihm zu arbeiten und sonst ist er meist ein annehmbarer Zeitgenosse.", sie lächelte ihre Freundinnen an, "Ich schätze ihn!".

Meg grinste sie vielsagend an, doch Pepper winkte direkt ab:
"Nicht auf diese Weise, Meg!".
"Klaaaaaaar", kam es spöttisch zurück und Pepper schüttelte nur lächelnd den Kopf.
"Genug von mir, wie läuft es denn mit dir und Tim, liebe Meghan?", fragte sie süßlich und Meg begann zu erzählen...


"Tony, bist du da? Tony?", rief Colonel Rhodes in die scheinbar verlassene Villa.

"JARVIS? Kannst du mir sagen, wo er sich versteckt?"
"Mr. Stark befindet sich Strand, er sagte, er wolle etwas testen.", antwortete die KI.
Rhodey bedankte sich und schlenderte sogleich hinunter zum Strand, wo er seinen Freund im nassen Sand liegen sah, die Augen geschlossen mit einem seligen Lächeln auf dem Gesicht, während immer wieder kleine Wellen über seine Füße schwappten, neben ihm eine etwas seltsam aussehende Apparatur. Es war ein herrlicher Abend Ende Juli.

"Hey, Kumpel. Aufwachen!"
Verschlafen öffnete Tony die Augen und Rhodey ließ sich neben ihn fallen.
"Wenn das nicht der Vorzeigeoffizier meiner treuen Käufer ist. Was führt dich her?"
"Nichts besonderes. Wollte einfach nur vorbeischauen."
Tony breitete die Arme aus:
"Du bist hier immer willkommen. Außer du willst mich zwangsrekrutieren, dann wirds eng."
"Das würde ich der Army nicht antun wollen!", lachte sein Freund und schüttelte sich gespielt dramatisch bei dem Gedanken.

"Gut für dich, ich glaube Pepper wäre zur Furie geworden, wenn sie erfahren würde, dass sie den Job verliert, weil du mich zur Army geschleppt hast. Glaub mir, das willst du nicht erleben!"
Rhodey musste schmunzeln.
"Was hast du angestellt, dass du das erleben durftest?"
"Im Grunde, war es immer eine Verkettung dummer Umstände.", winkte Tony lässig ab, "Der Ursprung dieser Verkettung war bedauerlicherweise meistens Alkohol und sie gipfelte meistens in einer Vollkatastrophe.", Tony grinste leicht und versuchte ein Unschuldsgesicht aufzusetzen.

"Warum hab ich mir einen ähnlichen Tathergang schon fast gedacht?"
"Keine Ahnung, alter Freund. An meinem keuschen Lebensstil wird es wohl nicht gelegen haben."
"Vermutlich", stimmte ihm Rhodey ironisch zu,

"Wo ist die erwähnte Furie im Moment eigentlich? Es ist erst 17:00 Uhr, normalerweise ist sie doch wie lange hier? Bis 21:00 Uhr?"
"Sie macht einmal im Monat pünktlich Schluss und trifft sich mit irgendwelchen Freundinnen. Einen Abend schaffe ich auch alleine, bin ja schon ein großer Junge!", antwortete er spöttisch und Rhodey fing provokant an zu Grinsen:

"Wenn sie sich einmal im Monat pünktlich frei nehmen würde für ein Date, würdest du dann auch ohne sie klar kommen?"

Jetzt sah Anthony Edward Stark aus wie ein kleiner Junge, den man beim Süßigkeiten Klauen erwischt hatte.

12% eines Genies - Pepper PottsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt