Wir sind frei. ?

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Jede Sekunde. Immer wieder. Tag für Tag. Ein Leben lang.

Gedanken kreisen in den Köpfen der Menschen umher.  Sie sind einfach da ohne jeglichen Zusammenhang. Sie zu ordnen scheint schwer. Sie zu greifen unmöglich. Gedanken sind frei. Und wenn sie so frei sind, sollte dann nicht auch ihr Denker diese Freiheit besitzen? Dieser Besitz, ist er gut oder schlecht? Und wer entscheidet über gut und schlecht? Ist der Gute, der behauptet, Freiheit sei etwas schlechtes, nicht automatisch schlecht, da er das Gute anzweifelt? Und wenn das geschieht, ist der Zweifel dann der richtige Weg? Und wenn alle Wege nach Rom führen, verliert man dann nicht den Eigenen aus den Augen? Und wenn  aus den Augen aus dem Sinn bedeutet, ist man dann sinnlos, wenn man die Augen schließt? Und ist ein Blinder dann bedeutungslos? Und wenn alles Schöne Bedeutung hat, was ist dann mit dem Dreck? Und wenn der Dreck bekanntlich vor dem Besen geht, sollte man dann nicht einfach mal die Richtung wechseln?  Und wenn eine neue Richtung neue Hoffnung bedeutet und die Hoffnung immer zuletzt stirbt, wieso laufen dann so viele Menschen in alle möglichen Richtungen ohne ein Funken Hoffnung? Und wenn der Funke überspringt was bleibt dann noch von ihm übrig? Wenn nichts bleibt und nichts vergessen wird, wieso bleibt man dann nicht um zu vergessen? Und wenn Vergesslichkeit und Faulheit Geschwisterkinder sind, sind Erinnerungen und Zielstrebigkeit dann ihre Eltern? Und wenn man langsam gehen muss, um schnell ans Ziel zu kommen, muss man dann schnell gehen, um sich Zeit zu lassen? Und wenn Zeit Geld ist, ist einer dann reich, wenn er sich Zeit nimmt. Und was passiert wenn man die Zeit vergisst? Kann ein andere sie dann wiederfinden? Und wenn ein Mensch suchen muss um zu finden, wieso findet man die Liebe dann meist nur ohne zu suchen? Und wenn Arbeit sichtbar gemachte Liebe ist, ist Liebe dann nur ein Haufen von sichtbar gemachter Arbeit? Und wieso heißt es: lieber spät als nie, obwohl man sagt: wer zu spät kommt, den bestraft das Leben? Sollte man es dann nicht lieber gleich lassen? Und wenn man es lässt, wieso soll man es immer nur dann, wenn es am Schönsten ist? Weil es nach dem Schönsten nicht mehr schöner werden kann? Und wenn man lügt während man flüstert, flüstert man dann auch während man lügt? Und wenn Lügen kurze Beine haben, sind es dann noch Kinder? Und wenn Kinder demnach Lügner sind, wieso sprechen sie dann immer die Wahrheit? Und wenn die Wahrheit ihren eigenen Raum und ihre eigene Zeit hat, stimmt es dann, dass in einem anderen Raum zu einer anderen Zeit Wahrheit nicht mehr Wahrheit ist? Kann man die Wahrheit dann noch als richtig anerkennen? Wenn man die richtigen Worte suchen muss, wieso merkt man sich dann nicht den Ort, an dem man sie gefunden hat, um kein zweites Mal suchen zu müssen? Und wenn man sie gefunden hat, zerstört man sie dann nicht, während man sie bis aufs Letzte in Gedanken auseinandernimmt? Heißt denken somit zerstören? Zerstört man die Freiheit der Dinge, weil man zu viele Gedanken an sie verschwendet? Beanspruchen die Gedanken somit die Freiheit anderer für sich? Sind Gedanken also wirklich frei? Sind wir frei?

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⏰ Last updated: Mar 20, 2013 ⏰

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