Louis Pov
Ich ließ die Haustür ins Schloss fallen und ging direkt nach oben in mein Zimmer, wo ich mich aufs Bett warf. Die anderen Vier saßen vermutlich gerade unten in der Küche und aßen Mittag. Doch da ich, wie so oft in letzter Zeit, keinen Hunger hatte, blieb ich einfach oben und dachte über die Worte meines Psychiaters nach.
Das war doch lächerlich, natürlich war ich glücklich ... na gut, unglücklich verliebt und etwas Heimweh, aber ansonsten war alles gut. Außerdem war ich nicht zu ihm gegangen um darüber zu diskutieren, ob ich glücklich war oder nicht, sondern aus einen ganz anderen Grund und den hatte er nicht mal angesprochen. Vielleicht war meine Idee doch bescheuert gewesen und ich sollte probieren, das Erlebte allein zu verarbeiten, wenn das überhaupt möglich war. Okay, vielleicht war verdrängen keine Lösung, aber es würde vielleicht helfen, zumindest für einen Augenblick. Es würde reichen, wenn ich es für die Länge der Tour vergessen könnte. Danach hätten wir acht Wochen Pause und ich könnte mich in aller Ruhe mit dem Thema auseinander setzten, wenn es dann überhaupt noch ein Thema für mich war.
Zufrieden mit meinem Plan nickte ich. So würde ich es machen. Ich stand auf und machte mich auf den Weg ins Badezimmer. Wie immer, wenn ich an das Thema auch nur dachte, fühlte ich mich dreckig und eklig, weswegen ich direkt unter die Dusche ging. Das Wasser stellte ich extra heiß und schrubbte meinen Körper gründlich ab. Ich blieb eine gefühlte Ewigkeit unter dem dampfenden Wasser stehen. Meine Haut war schon völlig rot von der Hitze und das Badezimmer eine einzige Sauna. Seufzend stieg ich aus der Duschkabine, trocknete mich ab und ging mit Handtuch um die Hüfte zurück in mein Zimmer, wo ich mir bequeme Klamotten anzog. Vom Schreibtisch nahm ich mir meinen Laptop und legte mich mit dem zurück aufs Bett.
Ich realisierte gar nicht wirklich, was ich da trieb, als auch schon das erste Larry-Video startete. Gebannt starrte ich auf den Bildschirm auf dem Bilder und Szenen von früher zu sehen waren. Früher ... Früher war noch alles so leicht. Harry und ich waren einfach beste Freunde, schon fast Brüder, aber dann mussten die Gefühle dies zerstören, sowohl meine für ihn, wie auch seine Gefühle für Zayn. So wie damals, würde es vermutlich nie wieder werden.
Den kompletten Nachmittag verbrachte ich damit, mir Videos von Harry und mir anzusehen. Dabei verlor ich mehr als nur eine Träne. Ich vermisste die damalige Zeit ... Ich vermisste Harry. Aber hey, er war nun glücklich mit Zayn zusammen und das konnte ich nun mal nicht ändern und ein Teil von mir, auch wenn es nur ein ganz kleiner Teil war, freute sich für Harry. Das Wichtigste war doch, dass er glücklich war und wenn er dafür Zayn benötigte, dann war es so. Vielleicht sollte das mit Harry und mir einfach nicht sein und es blieb eine Fantasie von den Fans und mir. Viele der damaligen Larry-Fans, waren inzwischen zu Zarry gewechselt, weil sie eingesehen hatten, dass es Larry niemals geben wird und genau das habe auch ich eingesehen. Aber nur weil ich weiß, dass ich ihn niemals bekommen werde, heißt es nicht, dass es auch mein Herz akzeptiert, denn das schlägt immer noch verrückt, wenn ich Harry nur sehe. Wenn er den Raum betritt, blendet sich alles andere wie von alleine aus.
Ich liebte ihn und würde es vermutlich auch für immer tun, doch ich wusste, dass diese Liebe unerwidert bleibt. Sein Herz gehörte Zayn. Mich brauchte er in seinem Leben nicht. Aber mal ehrlich, wer braucht mich schon? One Direction würde auch prima ohne mich auskommen, wären vielleicht sogar noch erfolgreicher, wenn sie mich nicht an der Backe hätten.
Ein Klopfen an der Zimmertür riss mich aus meinen Überlegungen.
"Ja?", rief ich, während ich mich aufsetzte. Liam kam herein und schenkte mich ein freundliches Lächeln, welches ich nur schwach erwiderte. Liams Stirn runzelte sich leicht. Ob er etwas merkte?
"Wir wollten zum Abendessen Pizza bestellen. Was für eine möchtest du?"
"Keine, aber trotzdem danke", antwortete ich.
"Okay, was ist los?" Mit diesen Worten schloss unser Band-Daddy die Tür, setzte sich neben mich aufs Bett und legte einen Arm um meine Schulter.
"Nichts, es ist alles gut", log ich und probierte mich an einem Lächeln.
"Das glaub ich dir nicht." Ich seufzte.
"Liam, es ist wirklich alles gut, mach dir keine Sorgen."
"Ich mach mir aber Sorgen. Du hast heute Mittag schon nichts gegessen und jetzt willst du keine Pizza."
"Ich hab heute morgen in der Stadt schon was gegessen."
"Und die letzten Tage? Du hast in letzter Zeit eigentlich nie mitgegessen."
"Dann war ich meistens noch nicht wach. Ich habe in letzter Zeit ziemlich lang geschlafen." Die Aussage war eine Lüge, denn eigentlich hatte ich kaum geschlafen. Liam sah mich skeptisch an.
"Wenn irgendwas ist, Louis, kannst du jederzeit zu mir kommen."
"Das ist nett von dir, aber es ist wirklich alles gut."
"Ich wollte es nur gesagt haben, falls doch mal was ist." Liam erhob sich von meinem Bett. "Ich bestell dir eine Salamipizza mit und die wird auch gegessen und zwar unten. Man bekommt dich ja kaum noch zu Gesicht. Ach ja und keine Widerrede, das war nämlich keine Frage." Der Jüngere lächelte mich noch mal an und ließ mich dann wieder allein.
Seufzend ließ ich mich zurück auf den Rücken fallen.
DU LIEST GERADE
I'm happy? [Larry/ Zarry & Niam]
FanfictionBin ich glücklich? - Das ist eine Frage mit der sich Louis seit einiger Zeit auseinandersetzen muss. Seine Antwort lautet ja. Doch kann man wirklich glücklich sein, wenn man in seinen besten Freund verliebt ist, der sich mit einem gemeinsamen Bandko...