Kapitel 25: Zu viel Druck (2.534)

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Chan:

„Was können wir machen, um ihm zu helfen?", fragt Felix besorgt, während er, Changbin und ich gemeinsam im Wohnzimmer sitzen. Schon eine Woche liegt Jisung im Bett und ist immer noch nicht hundertprozentig auf dem Damm. Zwar ist sein Fieber wieder etwas runter gegangen, aber ungesund blass sieht er noch immer aus. Nachdem wir beim Arzt waren und er sich hat untersuchen lassen, wurden ihm fiebersenkende Mittel und absolute Ruhe verschrieben.

„Wir müssen für ihn da sein. Sehr viel mehr können wir auch gar nicht machen.", entgegne ich bedrückt. Es ist furchtbar zu sehen, dass Jisung so leidet, ihm aber nicht wirklich helfen zu können. Wir können ihm absolut nicht helfen, seine Phobie zu besiegen, das kann nur er alleine. Und das ist einfach nur scheiße.

Wir alle drei sehen, wie sehr er leidet, doch sind uns die Hände gebunden.

„Ich sehe nochmal nach ihm. Um sicher zu gehen, dass er auch wirklich schläft.", meint Felix bedrückt, ehe er von der Couch aufsteht und das Zimmer seines besten Freundes ansteuert. „Wie geht es eigentlich Minho?", frage ich Changbin. Für ihn muss es nochmal wesentlich schlimmer sein, dass Jisung so sehr leidet. Denn Minho kann nicht einmal mehr persönlich für ihn da sein. Minho muss das Alles über Anrufe miterleben. Er kann Jisung's Fieber nicht senken, er kann nicht an seiner Seite sein, wenn er schläft und er kann ihn nicht in seine Arme nehmen.

„Minho ist in ständiger Sorge. Außerdem macht er sich Vorwürfe, dass er nicht bemerkt hat, wie schlimm sich dieser Rückfall tatsächlich auf Jisung ausgewirkt hat. Und mir geht es da nicht anders. Wir hätten das doch bemerken müssen. Wieso haben wir das nicht? Wir sind doch fast 24/7 bei ihm. Wieso verdammt haben wir das nicht bemerkt?", beantwortet der Jüngere geknickt meine Frage, woraufhin ich meine Lippen aufeinander presse und kein Wort heraus bringen kann.

Zum Glück bemerkt Changbin dies jedoch nicht, da er tief seufzend seine Augen schließt, sich gänzlich zurücklehnt und seinen Kopf in den Nacken legt.

Er hat Recht.

Warum habe ich das nicht bemerkt?
Wieso habe ich nicht gemerkt, dass er an öffentlichen Orten so enorme Probleme hat?
Wie habe ich nicht bemerken können, dass er so viele Tabletten zu sich genommen hat?

Geht er überhaupt noch zur Therapie? Nicht einmal mehr da bin ich mir sicher.

War der Rückfall so schlimm, dass er jetzt sogar schon Angst hat, zu diesen Gruppensitzungen zu gehen?
Oder geht er zwar hin, aber die Therapie schlägt einfach nicht mehr so gut an, wie vorher?

Ob nun so oder so hat dieser Rückfall enorme Schäden bei Jisung's Psyche angerichtet und seine Sozialphobie, die er fast besiegt hätte, nur noch verschlimmert.

Wieso muss er erst mit Fieber im Bett landen, damit ich das bemerke?

Ein Klingeln an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken, weshalb ich verwirrt zu dieser sehe.

„Erwartest du jemanden?", fragt mich Changbin, woraufhin ich den Kopf schüttle und antworte: „Nicht, dass ich wüsste. Du?" „Würde ich sonst dich fragen?", stellt der Jüngere grinsend eine Gegenfrage. „Egal. Ich seh nach, wer es ist. Könntest du bitte nach Felix und Jisung schauen? Wenn Jisung wirklich schlafen würde, wäre Felix doch schon längst wieder da." „Klar.", lächelt mich der Kleinere an, ehe er aufsteht und das Zimmer unseres Patienten ansteuert, während ich mich ebenso von der Couch erhebe und zur Haustür gehe. Genau in diesem Moment klingelt es auch schon zum zweiten Mal. Was mich jedoch überrascht, ist die Tatsache, dass das jetzt definitiv die Klingel von hier oben ist, was wohl heißt, dass unser Besuch das Gebäude bereits betreten hat.

Aus diesem Grund linse ich erst etwas skeptisch durch den Türspion, ehe ich überrascht die Tür entriegle und sie öffne. Somit steht ein lächelnder Woojin vor mir, was mich nur noch mehr aus dem Konzept bringt.

Scars {Stray Kids}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt