Die Ganze Nacht über Las mir Dimitri das Buch vor und ich notierte alles wichtige was uns vielleicht weiterhelfen konnte. Auch Entscheidungen trafen wir viele. Wir entschieden uns dazu nach dem Ball das Engelsreich zu verlassen. Wir würden Heilpflanzen und Kräuter mitnehmen, aber auch welche die sowohl giftig, als auch gefährlich für das Leben waren. Sie würden uns helfen uns zu verteidigen. Wir würden Trias Rat befolgen und uns auf eine Reise begeben ins Unbekannte.
Ich erwachte verschlafen am nächsten Morgen in einem mir unbekannten Raum. Ich spürte die Wärme welche mich umgab und den sanften Atem welcher mir sachte über die Haut fuhr. Ich konnte nicht zuordnen zu wem er gehörte und auch meine Erinnerungen an die letzte Nacht waren verschwommen. Ich gähnte müde und versuchte aufzustehen, merkte aber den Arm zu spät welcher mich festhielt. Durch das seichte Licht welches in den Raum schien erkannte ich eine Silhouette hinter mir. Langsam drehte ich meinen Kopf um und schaute in das noch schlafende Gesicht Dimitris. Ihm hingen seine Schwaz-Roten Haare leicht ins Gesicht und unter seinen Augen zierten sich leichte Augenringe. Er sah friedlich aus wenn er schlief. Wenn man ihn so betrachtete könnte man fast denken das er ein Engel war.
„Bist du fertig mich anzustarren?" fragte er plötzlich und ich zuckte zusammen. Er schlief also doch nicht mehr. „Tut mir leid. Ich wusste nicht das du schon wach bist." entschuldigte ich mich. Er lachte leise und öffnete dann seine goldenen Augen. In ihnen sah man deutlich die Müdigkeit. Er lockerte sanft seinen Griff um mich und vorsichtig stand ich auf. Ich streckte mich. Mein Rücken schmerzte und ich bracht ein leises schmerzhaftes stöhnen hervor. Auch ich merkte meine Müdigkeit die ich in mir trug. Ich wusste nicht wie lange wir geschlafen hatten oder wann wir eingeschlafen waren, doch es musste spät gewesen sein als wir eingeschlafen sind.
Dimitri stand auch auf und musterte mich leicht amüsiert. „Da hatte es aber jemand gestern eilig mit seiner Kleidung." meinte er und ich schaute an mir herab. Tatsächlich hatte ich nicht darauf geachtet was ich mir anzog, weswegen ich nicht gerade edel aussah. Ich hatte ein Hemd an, welches aus meiner zu großen Hose herausschaute. Zu dem passte weiß nicht wirklich zu Blau. Scham stieg mir in die Wangen und ich drehte mich weg von Dimitri. Dieser lachte leise.
Nach dem Dimitri mir ein paar frische Sachen von sich geliehen hatten, die auch farblich und richtige Größe waren, fühlte ich mich gleich wohler. „Ich schätze wir sollten den Tag nutzen um für deine Pfeile die Pfeilspitzen zu verbessern." meinte Dimitri und stellte sich neben mich. Wir hatten abgemacht das ich die Pfeilspitzen mit dem Gift der Pflanzen bedecken würde und das wir aus den heilenden Pflanzen salben herstellen würden. Dafür müssten wir aber ins Schlosslabor, welches im Ostflügel war und streng überwacht wurde von Wachen. Zusammen würden wir da nicht auftauchen können. Wir hatten geplant das ich hineingehen würde und ihm ein Fenster öffnen würde damit er hereinfliegen konnte. „Dann lass uns keine weitere zeit verlieren." sagte ich und lief zur Tür. Er folgte mir.
Tatsächlich wurde das Labor auch heute gut bewacht. Als ich vor den Wachen auftauchte verbeugten sie sich vor mir, schienen mich aber nicht durchlassen zu wollen. Innerlich seufzte ich. Da musste ich wohl meine Macht spielen lassen. „Ich muss ins Labor für meinen Vater neue Heilmittel anfertigen, oder wollt ihr etwa das es keine mehr gibt? Das wäre nicht gut denn dann könnten wir den Engelsbürgern nicht helfen wenn sie Hilfe bräuchten" meinte ich und sofort traten die Wachen beiseite. Innerlich lächelte ich leicht, auch wenn ich wusste das es eine große Lüge war. Doch wenn es um das Volk ging so waren sie immer direkt bereit beiseite zu gehen um zu helfen.
Ich trat ein und öffnete wie versprochen ein Fenster für Dimitri. Kurz darauf kam der kleine Schatten auch schon hereingeflogen und verwandelte sich. In seiner Hand hielt er eine Schattenrose welche er mir überreichte. „Ich habe sie zufälligerweise gefunden und wollte sie dir geben." meinte er nur und ich lächelte leicht. Freudig nahm ich sie an. Da ich sie nicht die ganze Zeit mit mir herumtragen wollte kürzte ich sie etwas und steckte sie mir dann vorsichtig hinters Ohr. Dimitri schaute aufmerksam zu und lächelte leicht bei dem Anblick den ich ihm bot. Ich lief zu einem der der Tische und breitet alles darauf aus was wir hatten. „Weißt du denn wie man so etwas herstellt?" fragte er und ich nickte. „Ich habe oft mit meiner Mutter hier geforscht. Sie war sozusagen meine Lehrerin." antwortete ich und holte aus dem Regal hinter mir ein paar Salbendosen. Dann wand ich mich den Kräutern und Pflanzen zu. Ich sortierte sie nach heilenden und giftigen Wirkungen. Dann machte ich mich an die Arbeit. Ich zog mir Handschuhe über und fing an.
„Hast du dich eigentlich schon immer für Pflanzen interessiert?" fragte Dimitri mich. „Nicht immer, aber seit einigen Jahren schon. Ich fand es interessant wie die normalen Pflanzen welche wir täglich sehen solche interessanten Fähigkeiten haben konnten." sagte ich. „Und du? Für was interessierst du dich so?" „Ich? Nicht wirklich viel. Ich habe mein Leben damit verbracht von meinem Vater gelehrt zu bekommen wie man ein „guter" König wird. In meiner Freizeit habe ich mich aber viel mit Kampftechniken beschäftigt." kam es von ihm. „Deswegen kannst du also so gut kämpfen. Wenn Gabriel mich nicht drauf hingewiesen hätte dann hätte ich niemals angefangen mit Waffen zu kämpfen." meinte ich und meine Gedanken schweiften zu meinem besten freund. Ich hatte ihn lange nicht gesehen. Was er wohl machte? „Gabriel? Wer ist das?" fragte Dimitri und holte mich aus meinen Gedanken. „Gabriel ist mein bester Freund und Leibwache. Er ist also für mich zuständig." erklärte ich. „Du hast eine Leibwache? Hat dein Vater wirklich so wenig vertrauen in dich? Das ist wirklich schrecklich." sagte er. „Du hast ja mitbekommen wie sehr er in mich vertraut und Hoffnung in mir hat. Und so schlimm ist es eigentlich auch nicht. Gabriel ist echt nett." meinte ich und ein wenig Trauer schwang in meiner Stimme mit. „Wenn du so von ihm sprichst würde ich gerne kennenlernen. Denkst du das ist möglich?" fragte er. „Bestimmt." sagte ich.
Nach einiger Zeit hatte ich die Salben endlich fertig. Nun müssten sie nur noch ruhen und dann waren sie fertig. „Wäre es nicht schlau wenn wir uns ein paar Utensilien mitnehmen würden? Falls uns etwas ausgeht das wir neues herstellen können." meinte Dimitri. Irgendwie hatte er recht, doch war es wirklich schlau so viel mitzunehmen, wo auch immer wir hin gehen würden? „Wir sollten vielleicht erst mal klären wo wir überhaupt hingehen bevor wir so übereilig sind." gab ich mein bedenken preis. Er schien nachdenklich. „Es mag vielleicht nicht die beste Idee sein, aber wie wäre es wenn wir unseren nächsten Stopp, da wir ja bestimmt nicht hier im Palast bleiben werden, im Schloss von mir machen." schlug er vor. Daran hatte ich gar nicht gedacht, doch war es wirklich richtig? Eigentlich waren Engel im Reich der Dämonen verboten. Doch es war vielleicht der einzige Ort an dem wir vorübergehend bleiben könnten. „Klingt gut." sagte ich. Somit stand es also fest. Wir würden unsere Reise mit dem Weg ins Reich der Dämonen beginnen. Wer weiß was uns dort erwartete.
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Der Engel und der Dämon
FantasyCastiel ist ein Engel welcher auf dem anstehenden Engelsball seine zukünftige Frau finden soll. Auch der Prinz der Dämonen wird dabei sein. Doch seit kurzem hat Castiel komische Träume welche sich zu real anfühlen als das sie nur Träume sein können...