,,Super, du bist fertig für heute. Die Bilder sehen echt gut aus.", sagt der Fotograf, als ich schwer atmend vor ihm stehe. Ich hätte nie gedacht, dass modeln so kräfteraubend sein kann.
,,Geh nach Hause. Die nächsten Tage hast du frei"
Angestrengt nicke ich und gehe zum Ausgang, wo Jimin schon auf mich wartet.
,,Und, wie war's?", fragt er direkt. Ich schüttel jedoch den Kopf. ,,Ich möchte grade nicht reden", erkläre ich leise, während wir in sein Auto steigen. Ich habe keins, obwohl ich schon seit ein paar Jahren einen Führerschein habe. Es steht einfach in den sogenannten Modelregeln, dass wir keins fahren dürfen, da es anscheinend zu gefährlich ist. Aber vielleicht ist das auch besser so, denn meine Hände zittern und ich könnte direkt einschlafen.
,,Soll ich noch mit reinkommen?", fragt Jimin, kaum, dass wir vor meinem Haus stehen. Ich zucke mit den Schultern, obwohl es mir nicht egal ist. Meine Kraft ist einfach weg. Selbst zum sprechen bin ich zu müde.
Leise verabschiede ich mich von Jimin, was mich extrem viel Kraft kostet. Mein Kopf schreit nach Schlaf, doch mein Körper braucht Flüssigkeit. Ich bin hungrig, aber essen ist mir bis morgen früh verboten. Ich kann nicht mehr.
Mit letzter Kraft schaffe ich es grade so ins Bett. Ans Umziehen kann ich nicht mehr denken. Ich schaffe es nicht einmal, aufzustehen. Ich bin fertig, müde, ausgelaugt.
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,,Kooks, schau dir mal die Bilder an, die ich dir geschickt habe!", höre ich Jimins Stimme. Er sitzt direkt neben mir, doch es fühlt sich an, als ob er weit weg wäre. Wie in Trance starre ich auf die Bilder von meinem letzten Fotoshooting. Jimin meint, dass sie gut aussehen, dass ich gut aussehe. Aber die Menschen da draußen sehen das anders.
Ich muss abnehmen, koste es, was es wolle. Ich muss mehr Sport machen, weniger essen. Ich muss einfach noch besser werden.
,,Kooks?"
,,Hm?" ,,Ich hab was gefunden, was dir sicher gefallen wird", sagt Jimin strahlend, während er auf seinem Handy rumtippt und es mir schließlich in die Hand drückt.
,,Fashion Week?", lese ich die Überschrift, ,,In....New York?" Jimin nickt aufgeregt. ,,Du musst nur Fotos hinschicken und boom, bist du in Amerika und wirst noch berühmter!" Stolz grinst er und nimmt mir sein Handy wieder ab. Ich seufze. ,,Ich weiß nicht, Jimin...."
,,Ach komm schon. Das wird sicher lustig! Du darfst sogar einen Begleiter mitnehmen, also könnte ich auch mal nach Amerika und dich unterstützen!"
,,Jimin, ich....", meine Stimme bricht. Ich kann das nicht. Ich kann nicht einfach nach Amerika, wobei ich ja noch nicht einmal Fotos geschickt habe. Jimin redet so, als stände das alles schon seit Monaten fest....
,,Kooks. Um ehrlich zu sein...." Er reicht mir erneut sein Handy. ,,Angenommen?", lese ich und sehe ihn verständnislos an, ,,Jimin, du kannst mich doch nicht einfach da anmelden, ohne mich zu fragen!" Er sieht auf den Boden, als er anfängt zu sprechen. ,,Ich wollte dir doch nur helfen"
Seufzend schüttel ich den Kopf. ,,Helfen? Das nennst du helfen?", zische ich, ,,Ernsthaft, Jimin. Du hilfst mir damit ganz und gar nicht! Wieso müssen sich immer alle in mein Leben einmischen?"
,,Kooks-"
,,Nein!", rufe ich jetzt etwas lauter, ,,Du verstehst es nicht! Du verstehst rein gar nichts! Du bist kein Model! Du weiß nicht, wie das ist, wenn man jeden Tag...."
Fluchend unterbreche ich mich selbst. Es ist still. Jimin sitzt schweigend neben mir und ich glaube ein paar Tränen in seinen Augen glitzern zu sehen.
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𝐋𝐢𝐟𝐞 𝐨𝐧 𝐜𝐚𝐦𝐞𝐫𝐚 ʸᵒᵒⁿᵏᵒᵒᵏ
Fanfiction[PAUSIERT] »Du musst lernen, anderen zu verzeihen, Kooks.« »Wie, wenn sie sich alle in mein Leben einmischen und es noch schlimmer machen?« . . . ʷʳⁱᵗᵗᵉⁿ ᵇʸ ᵇˡᵘᵉᵈⁱᵖⁱᵗʸʸ ¡tw! contains eating disorders and fear of failure .