Das Bild

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Als die Jungs endlich aus dem Haus gingen, lehnte sich Jamal sofort schmerzhaft an die Küchentheke und setzte sein Oberkörper drauf. Ich war immer noch schockiert von der Situation eben. Ich ging langsam auf Jamal zu und er drehte sich zu mir und lachte leicht.

"Du bist ausgestiegen? Wann wolltest du mir das erzählen?" Unterbrach ich die stille.
"Ich hatte keine Gelegenheit dazu" antwortete er und schaute zu mir.
"Wallah tut mir leid" hauchte er und zog mich langsam zu sich.
"Alles gut" erwiderte ich und legte sein Arm um meine Schulter.

Er zog mich in seinen Armen und drückte mich fest an sich. Ich erwiderte seine Umarmung.

"Was machen wir jetzt?" Fragte ich leise.
"Was willst du denn?" Fragte er zurück.

Ich überlegte und schaute zu ihm hoch.

"Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht" antwortete ich verunsichert.
"Okay" erwiderte er monoton.
"Es ist wirklich spät Jamal" sagte ich leise und holte mein Handy aus meiner Hosentasche raus.
"Ich muss langsam gehen" fuhr ich fort und entfernte mich langsam von ihm.
"Okay, mach das" nickte er.
"Soll ich dir noch in dein Zimmer helfen?" Fragte ich und er schüttelte sein Kopf.
"Nein, alles gut. Ich krieg das hin-"
"Ganz sicher? Ruf mich bitte an, wenn du was brauchst" unterbrach ich ihn und ging meine Jacke holen.
"Ja" antwortete er kurz und knapp.

Ich ging zu Tür, aber irgendwie wollte ich auch nicht gehen. Verdammt.. ich konnte ihn doch nicht alleine lassen? Ich brauche, aber auch etwas Abstand. Es war gerade so viel passiert. Bevor ich die Tür öffnete, schaute ich zu Jamal, der sich schon zu Rücken zu mir gedreht hat und etwas aus dem Schrank holte.

Ich zögerte. Mein Herz schrie wortwörtlich nach ihm. Aber ich musste nach Hause. Letzte Nacht hatte ich kaum geschlafen, weil ich im Krankenhaus bei ihm war. Meine Eltern würden nicht erlauben jetzt wieder bei ihm zu bleiben.

Ich drehte mich dann aber auch um und ging aus dem Haus. Ich ging zum Auto und stieg ein. Ich fuhr nach Hause und kam endlich zuhause an.

Ich ging sofort in mein Zimmer, als ich meine Eltern begrüßte und ihnen erzählte was passiert ist mit Jamal. Sie warte erleichtert, dass es ihm gut geht.

Ich zog mich um und schminkte mich ab, dann legte ich mich ins Bett. Ich seufzte verzweifelt auf, aber war dennoch erleichternd jetzt alleine zu sein, um mich auszuruhen. Er raubt mir wortwörtlich mein Schlaf.

Hatte ich überhaupt eine Zukunft mit Jamal? War der ganze Leid denn umsonst oder lohnt es sich? Immer wieder, suchte ich einen Sinn, um das alles noch aufrecht zu halten.

Ich nahm mein Handy in die Hand und wollte ihm schreiben, aber ich kam doch nur verzweifelt und abhängig rüber, wenn ich das tue? Ich wollte, dass er mich schätzt. Tat er das? Die Sache mit Valentina machte mich total fertig.

Ich beschloss mich einige Zeit von ihm zu distanzieren, um mich auf die Gefühle zu konzentrieren und meine Schule an erste Stelle zu haben. Ich würde in einigen Monaten fertig sein und meine Abschlussprüfung waren wichtig. Das weiß er. Ich musste mich ehrlich drauf konzentrieren.

[...]

Es vergingen drei Tage indem ich kaum ein Wort mit Jamal gesprochen habe. Die Distanz tat mir echt gut. Die Schule nahm ich mehr ernst und die Lehrer hatten mich die letzten Tage mehr gelobt.

Tat mir Jamal's Nähe nicht gut? Es tat weh, weil er meine erste Liebe ist.

Ich saß konzentriert in der Bibliothek und lernte fleißig für die Schule, während ich nebenbei Musik mit Kopfhörern hörte. Ich war in meinem Büchern vertieft und verdrängte all meine Gefühle. Mein Handy vibrierte. Ich wollte es erstmal ignorieren, aber ich nahm doch in die Hand.

- Schwarze RosenWhere stories live. Discover now