Part 1: Purah bullies me through a fitness test
Ich rannte seit Stunden. Also, eigentlich erst seit fünf Minuten, aber es fühlte sich genauso an. Rennen kam mir noch nie so anstrengend vor. Meine Lunge brannte, als wäre ich langjähriger Kettenraucher, mein Schweiß zog auf meinem Gesicht einen Marathon durch und mir tat alles weh.
Erlösung kam, als das Laufband endlich langsamer wurde. Keuchend und hustend kam ich zum Stillstand und stützte mich an den Seitengriffen des Geräts ab. Kurz wurde mir schwarz vor Augen und ich musste mich aggressiv konzentrieren, damit meine pochenden Beine mich nicht im Stich ließen.
„Und?", presste ich hervor. „Wie war ich?" Mir kam ein wenig Kotze hoch.
Purah schnalzte kritisch mit der Zunge und notierte sich etwas auf ihrem Klemmbrett. „Ist so weit gut. Zumindest für jemanden, der fünf Jahre lang im Koma war. Dafür ist es sogar sehr gut. Für einen normalen Menschen war das aber miserabel."
„Oh", keuchte ich weiter. Mein Gesicht war superheiß. Ich schnappte mir ein Handtuch, um mir den Schweiß runterzuwischen, und eine Flasche Wasser. Dann setzte ich mich einfach nur hin, mitten auf das Laufband. Meine Beine waren zu wackelig, um weiter zu stehen. Und ich hoffte, dass die Welt so endlich aufhören würde sich zu drehen. Ich stand doch still, richtig? RICHTIG?
Skeptisch musterte sie mich kurz, dann notierte sie wieder etwas. „Na schön", sagte sie. „Dann werde ich dich heute nicht so hart rannehmen, wie ich eigentlich wollte. Schade, ich hatte mich schon gefreut."
„Hey", keuchte ich hervor. Ich schmeckte Eisen auf meiner Zunge. „Ich kann... ich kann noch viel mehr. Gib mir... alles..." Ich hustete.
Purah verdrehte die Augen. „Ich mach das nicht für dich, sondern für mich. Am Ende muss ich dich wiederbeleben oder sowas. Gar. Kein. Bock."
„Na schön", gab ich mich schließlich geschlagen. Ich kippte den Rest der Flasche über meinen Kopf, um mich runterzukühlen. Der Schock der Kälte erweckte meine Lebensgeister und schärfte meine Aufmerksamkeit minimal.
Genervt grummelte Purah: „Toll, und jetzt muss ich dir noch hinterher putzen..."
„Keine Sorge", hechelte ich, „das übernehme ich." Gesagt, getan. Ich nahm mein Handtuch zur Hand und saugte sämtliches Wasser auf, das danebengegangen war. Zumindest so gut ich konnte. Ich musste aussehen wie ein motorisch unterentwickeltes Kleinkind, so unbeholfen fühlte ich mich. Kopfschüttelnd bewegte Purah sich weg von mir und setzte sich an ihren Schreibtisch.
Als ich endlich wieder einigermaßen stehen und geradeaus gehen konnte, schloss ich zu ihr auf. Meine Beine juckten und kribbelten, als würden Insekten durch meine Adern krabbeln.
„Also?", fragte ich sie. „Womit kann ich heute noch glänzen?"
Sie schaute mich an, als würde sie mich erdrosseln wollen. Ihr feindseliger Blick konnte Ganondorf vor Neid erblassen lassen, und das bewertete ich ganz objektiv. „Ich kann erstmal nur folgendes festhalten: Für einen kürzlich erwachten Komapatienten bist du erstaunlich fit. Eigentlich müsstest du alles komplett neulernen. Also, wie man überhaupt normal geht, wie man seine Hände benutzt, wie man spricht, wie man isst... du verstehst?"
„Okay..."
„Du solltest dich glücklich schätzen, dass du überhaupt stehen kannst. Deine Überheblichkeit kannst du dir also bitte sonst wohin stecken."
Innerlich musste ich mich stark verkrampfen, um mich zu beherrschen. Du hast es dir geschworen, erinnerte ich mich. Du wolltest nett zu ihr sein.
„Na schön", sagte ich. „Eine Idee, wem oder was ich das zu verdanken habe?"
„Pff, bin ich allwissend?" Sie überlegte kurz. „Das ist eine reine Vermutung von mir, aber vielleicht hat es was damit zu tun, wie Ganondorf dich am Leben erhalten hat. Sonst wärst du ja irgendwann verhungert oder ähnliches und er hatte wohl ein Interesse daran, dass genau das eben nicht passiert. Tja, und bei uns kannst du dich bei Zeldas Heilkräften und mir, Impa und..." Sie stoppte mitten im Satz. Aber sie musste es nicht weiter ausführen. Ich konnte mir sehr gut selbst zusammenreimen, wen sie ansprechen wollte.
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Lost Stories | The Legend of Zelda
FanfictionLink war schon immer anders. Nicht nur seine elfenartigen Ohren, auch das 'Tattoo' auf seinem linken Handrücken machen ihn besonders. Trotz dessen führt er ein ganz normales Leben mit seinem Onkel zusammen, geht in die Schule und hat viele Freunde...