29. Fahrt nach Hause

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Der Hogwarts-Express stand bereit am Bahnsteig von Hogsmeade, der Dampf stieg in weißen Wolken in die kalte, klare Winterluft. Es war mein erstes halbes Jahr in Hogwarts gewesen, und die Mischung aus Aufregung und  dass ich Hogwarts jetzt schon vermisste war stärker denn je. Ich zog meinen Koffer durch den Gang und suchte nach einem freien Abteil.

Ich stieß die Tür eines Abteils auf und sah Severus und Lily darin sitzen. Sie winkten mir zu, und ich trat ein, froh über die vertrauten Gesichter.

"Hallo, Regulus," sagte Lily freundlich. "Setz dich doch zu uns."

"Danke," sagte ich und ließ mich auf die Bank fallen. "Habt ihr euch schon auf die Ferien vorbereitet?"

"Ein wenig," antwortete Lily und lächelte. "Ich freue mich auf Weihnachten mit meiner Familie. Und du?"

"Ja, es wird schön sein, wieder zu Hause zu sein," antwortete ich und versuchte, meine Nervosität zu verbergen. Meine Eltern hatten hohe Erwartungen, und ich wusste, dass sie mich genau befragen würden, wie mein erstes Jahr gelaufen war.

Severus nickte und zog ein Buch aus seiner Tasche. "Ich hoffe, ich kann ein wenig Ruhe finden, um zu lesen und zu lernen. Die Prüfungen kommen schneller, als man denkt."

Wir fuhren aus dem Bahnhof und die verschneite Landschaft Schottlands zog an uns vorbei, während wir uns in unser Gespräch vertieften. Lily erzählte Geschichten von ihrer Familie und den Weihnachtstraditionen, die sie pflegten. Es war schön, ihre Begeisterung zu sehen, und es lenkte mich von meinen eigenen Sorgen ab.

"Ich weiß ja, dass du in Zaubertränke sehr gut bist, Severus," sagte Lily bewundernd. "Vielleicht kannst du mir ein paar Tipps geben, wenn wir wieder in der Schule sind?"

Severus lächelte verlegen und nickte. "Natürlich, Lily. Ich helfe dir gerne."

Ich lehnte mich zurück und genoss die Gesellschaft meiner Freunde. Es war ein seltsames Gefühl, zu wissen, dass wir bald alle unsere getrennten Wege gehen würden, aber es war auch tröstlich, dass wir uns bald wiedersehen würden. Die Gespräche wandten sich schließlich allgemeinen Themen zu, und wir lachten über einige der lustigeren Ereignisse des Schuljahres.

Plötzlich öffnete sich die Abteiltür und James Potter steckte den Kopf herein. Hinter ihm konnte ich Remus Lupin, Peter Pettigrew und meinen Bruder sehen. Die Rumtreiber waren zusammen unterwegs, wie immer. Sirius sah mich kurz an, bevor sein Blick zu Lily und Severus wanderte.

"Lily, hast du meine Notizen für Verwandlung gesehen? Ich glaube, ich habe sie irgendwo verloren." sagte James

Lily lächelte. "Ja, die habe ich. Moment, ich hole sie."

Sie stand auf und begann in ihrer Tasche zu wühlen. Währenddessen standen Sirius und ich uns wortlos gegenüber. Es war merkwürdig, meinen Bruder so nah zu sehen und doch eine solche Distanz zwischen uns zu spüren. Schließlich reichte Lily James die Notizen und er bedankte sich kurz, bevor er die Tür wieder hinter sich schloss und sie zurück zu ihrem Abteil gingen.

Severus und Lily bemerkten die angespannte Stimmung, sagten aber nichts. Ich war dankbar dafür und versuchte, das Unbehagen abzuschütteln.

Die Zugfahrt verging schneller, als ich erwartet hatte. Bald schon sahen wir die vertrauten Gebäude von London. Während der Zug in den Bahnhof King's Cross einfuhr, packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns bereit, auszusteigen.

"Ich hoffe, du hast schöne Ferien, Regulus," sagte Lily, als wir den Bahnsteig betraten. "Und ich freue mich darauf, dich nach den Ferien wiederzusehen."

"Danke, Lily. Dir auch schöne Ferien," antwortete ich.

Severus nickte mir zu. "Pass auf dich auf, Regulus. Bis bald."

Ich nickte und sah zu, wie sie sich in die Menge mischten. Meine Eltern warteten am anderen Ende des Bahnsteigs. Mutter hatte wie immer einen strengen Ausdruck im Gesicht, während Vater neben ihr stand und geduldig wartete.

Sirius war auch da, in der Nähe unserer Eltern. Er stand mit James und den anderen Rumtreibern, lachte und scherzte, als wäre alles in Ordnung. Doch ich wusste, dass er sich nicht darauf freute, nach Hause zu kommen.

"Regulus, da bist du ja," sagte meine Mutter, als sie mich bemerkte. "Wir apparieren gleich nach Hause. Nimm dein Gepäck und sei bereit."

Ich nickte und holte tief Luft, bevor ich mich an Sirius vorbeischob, der mich nur kurz ansah. Ich wusste, dass es schwer für ihn war, nach Grimmauldplatz Nr. 12 zurückzukehren, aber ich konnte nichts tun, um es ihm leichter zu machen. Nicht ohne selbst Schwierigkeiten zu bekommen.

Wenige Sekunden später standen wir schon im Vorgarten vom Grimauldplatz 12 und Sirius rannte sofort herein, ohne unsere Eltern und mich eines Blickes zu würdigen.

"Regulus, ich hoffe, deine Leistungen entsprechen unseren Erwartungen," sagte meine Mutter streng. "Dein Bruder hat unsere Familie enttäuscht, aber wir setzen große Hoffnungen in dich."

"Ja, Mutter," antwortete ich und hoffte, dass meine Ergebnisse sie zufriedenstellen würden.

Als wir schließlich vor unserem Haus apparierten, atmete ich tief durch. Es war irgendwie gut, wieder zu Hause zu sein, aber gleichzeitig fühlte es sich an, als würde ein schweres Gewicht auf meinen Schultern lasten.

Musste im Nachhinein etwas umgeschrieben werden, habe vergessen dass Weihnachten ja nicht der Schluss vom ersten Schuljahr ist 😭😭😭

Wir waren Brüder | Regulus Black FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt