Kapitel 31

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Tooru Oikawa
Lexichanx3

Der nächste Morgen war angebrochen und ich hatte bereits eine Weile wach gelegen und mir verliebt über den Bauch gestreichelt - nachdem ich mich ein, zweimal übergeben hatte. Ich hoffte inständig, dass die Übelkeit im Verlauf der Schwangerschaft nachlassen würde. Schließlich wollte ich meine Zeit lieber mit wichtigeren Dingen verbringen, wie zum Beispiel mit meinem Hajime, anstatt über der Toilette zu hängen.
Ich warf einen Blick zu ihm hinüber und mein rechter Mundwinkel zuckte leicht nach oben.
Ich liebe dich.
Diese Worte gestern aus seinem Mund zu hören, war das Schönste in meinem Leben. Es gab tatsächlich jemanden, der Liebe für mich empfand. Und das war mein Hajime. Er liebte mich so, wie ich war, und nicht wegen meines Titels. Das machte mich umso glücklicher.

"Iwalein~", tippte ich auf die Nasenspitze des Dunkelhaarigen. Er rümpfte die Nase und zog die Decke über seinen Kopf.
"Du Morgenmuffel", kicherte ich und kroch unter die Decke. "Schatz, können wir kuscheln?", fragte ich und zog eine süße Schnute, der er nie widerstehen konnte.
"Natürlich, Tooru", murmelte er verschlafen und kuschelte sich an meinen Rücken, den ich ihm zuwandte. "Du könntest mich öfter so nennen, das gefällt mir besser als Iwalein." Er küsste mich hinter dem Ohr und dann meinen Nacken hinab bis zur Schulter. Seine Hand legte sich auf meine, die auf meinem Bauch lag, und er verschränkte unsere Finger.
"Wenn du öfter die drei Worte sagst, überlege ich es mir~", trällerte ich glücklich.
"Mhm...", kam es leise von ihm, bevor er wieder in das Land der Träume fiel. Was für eine Schlafmütze! Ich wollte doch unbedingt kuscheln und jetzt schlief er schon wieder? Frechheit!

Weil ich kein Auge mehr zu bekam, genoss ich noch eine Weile die Nähe des Knappen und beschloss dann, nach unten zu gehen. Nachdem ich mich frisch gemacht und meine Haare gerichtet hatte, schlenderte ich die Treppen hinunter. In der Küche fand ich Amisa, die gerade putzte. Sie stützte eine Hand in ihre Seite und wischte sich über die Stirn. Ich glaubte kaum, dass es eine gute Idee war, dass sie das ganze Haus in ihrem Zustand schrubbte. Die Kräuter hatten ihr zwar geholfen, aber sie war immer noch nicht vollständig von ihrer Krankheit geheilt.
"Ich kann dir helfen, Amisa", bot ich ihr an und wartete nicht einmal auf ihre Zustimmung.
"Vergiss es, Tooru! Du solltest ins Bett gehen und dich in den nächsten Tagen schonen."
Im Schloss konnte ich mich nicht schonen, sobald ich heute Abend zurückkehrte, musste ich wieder nach Ushijimas Pfeife tanzen. Bei dem Gedanken wurde mir gleich wieder übel, aber ich riss mich zusammen.
"Ich kann nicht einfach nur herumliegen. Außerdem solltest du dich auch nicht überanstrengen", belehrte ich sie ebenfalls. Mit einem Schmunzeln kniff sie mir in die Wange: "Es ist lieb, dass du dich um mich sorgst, aber der Haushalt erledigt sich nicht von alleine." Damit wandte sie sich endgültig von mir ab und schrubbte weiter die Küche.

Schnaufend griff ich nach einem Handbesen und begann den Boden zu schrubben. Wenn sie meine Hilfe nicht freiwillig annehmen wollte, drängte ich mich eben auf! Ich konnte es nicht zulassen, dass eine durch ihre Krankheit geschwächte Frau das ganze Haus alleine putzte.
Amisa schüttelte schmunzelnd den Kopf und ließ mich machen. Wenn ich wollte, konnte auch ich stur sein, und das kannte sie sicherlich von Iwa. Denn auch er war ein kleiner Sturkopf.
Als ich den Küchenboden fast fertig geputzt hatte, stieß ich plötzlich mit dem Handbesen gegen ein Paar Füße. Nicht irgendein Paar, sondern die von Hajime. Mit verschränkten Armen stand er vor mir.
"Was machst du da?", fragte er gereizt.
"Den Boden schrubben? Sieht man das nicht?", antwortete ich ihm und deutete auf den bereits fertigen Boden. Er reichte mir seine Hand, nach der ich verwirrt griff. Kurz klopfte ich mir über die Kleidung, bevor der Dunkelhaarige mich zum Esstisch schob und auf einen Stuhl drückte.
"Du bist schwanger! Also keine anstrengende Arbeit für dich, und das gilt auch für dich, Mutter! Ich übernehme den Hausputz mit Vater, ihr sollt euch ausruhen!", schimpfte er mit mir und seiner Mutter. Sie drehte sich sofort zu uns um, stemmte die Hände in die Hüften und sah ihren Sohn mit einem bestimmten Blick an.
"Junger Mann, ich entscheide selbst, wann ich mich ausruhe! Hilf lieber deinem Vater auf dem Hof, Tooru und ich schaffen das hier drinnen schon alleine", meckerte sie zurück und setzte ihre Arbeit fort, ohne Hajime weiter zu beachten.
“Beschwer dich nachher nicht. Aber du hörst auf, auf dem Boden rumzukriechen! Leg dich lieber ins Bett und ruh dich noch etwas aus!”, richtete er sich an mich. Ich küsste ihn auf die Lippen und tat es seiner Mutter gleich.
"Mach dir keine Sorgen, Schatz. Mir geht es gut und wenn ich eine Pause brauche, dann nehme ich mir die Zeit. Versprochen."
Verzweifelt warf er die Hände in die Luft und verschwand mit einem "Macht, was ihr wollt" aus dem Haus, um seinem Vater zu helfen.

Nachdem wir mit dem Hausputz fertig waren, lag ich im Bett von Iwa und beobachtete, wie die Sonne langsam unterging. Unsere Abreise stand kurz bevor, aber ich wollte nicht zurück. Leider hatte ich keine andere Wahl, um niemanden in Gefahr zu bringen. Es war schon riskant, dass ich mich zwei Tage lang aus dem Schloss geschlichen hatte, aber ich hatte es wirklich gebraucht. Bei den Iwaizumis fühlte ich mich wohl, sie nahmen mich auf, als wäre ich ihr Sohn, und das machte mich unglaublich glücklich.

Wieder einmal überkam mich die Übelkeit, weshalb ich mich aufsetzte und mir den Bauch hielt.
"Kleines, das ist echt nicht lustig!”, beschwerte ich mich. Ich war erst wenige Wochen schwanger, hatte noch einige Monate vor mir und verbrachte ständig Zeit über der Toilette, das nervte!
"Schimpfst du gerade mit unserem ungeborenen Kind?", lachte Hajime, der gerade ins Zimmer kam.
"Ja! Es nervt mich, dass mir ständig schlecht ist!", schmollte ich. Der Knappe wuschelte mir durch die Haare und ließ sich neben mir auf das Bett fallen. Er legte sich auf meinen Schoß und küsste meinen Bauch. Mein Iwalein würde der wundervollste Vater werden, den man sich nur wünschen konnte. Da war ich mir sehr sicher, er war bereits jetzt so liebevoll, was mich stolz grinsen ließ. Ich hatte den perfekten Mann an meiner Seite. Zu ihm hinunter beugend, nahm ich seine Lippen in Beschlag.
"Ich liebe dich, Schatz~", flötete ich überglücklich gegen seinen Mund.
"Ich dich auch", hauchte er zart und zog mich in einen weiteren liebevollen Kuss. Wir lösten uns voneinander und ich warf einen Blick durch das Fenster, was meine Stimmung sofort trübte.
"Hey... bald können wir drei für immer zusammen sein. Mir wird schon etwas einfallen." Das sagte er jedes Mal und ich wusste, dass es sicher nicht einfach war, einen Plan zu schmieden, um mich aus dieser Hölle zu befreien, dennoch konnte ich diesen Tag kaum abwarten. Den Tag, an dem ich mit Hajime und unserem Baby glücklich und zufrieden leben konnte.








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