Im Wald

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Der Abend verlief ruhig und ich fühlte mich das erste mal seit langer Zeit sicher.
Wir gingen zu leichteren Gesprächsstoff über und ich konnte sogar mal wieder lachen. Es fühlte sich herrlich an.
"Bleibst du über Nacht?" Er zog eine Augenbraue hoch. "Willst du das?"
Ich nickte. Und ging Richtung Bad. "Aber Nick!" Ich drehte mich im gehen um.
"Nur schlafen!!!" Ich betonte das nur und schaute ihn scharf an. Er kreuzte Zeige - und Mittelfinger mit einander und grinste mich an. "Versprochen!"
Dieses Grinsen hätte mich schwach werden lassen können und ich drehte mich schnell wieder um. Nein wir durften es nicht auch, wenn wir es wollten. Er war in einer Beziehung und ich war ein Frack.
Also ließ ich mir im Bad Zeit. Ich duschte schnell, putze die Zähne und wickelte mein Handtuch um meine Haare.
Ich zog mir den grauen, weichen Pyjama an, der wie ich hoffte total unsexy aussah und begab mich wider zu Nick. Der es sich bereits in meinem Bett bequem gemacht hatte und durch die Sender septe.
Er schaute zu mir, lächelte und hob die Decke an. Ich musste schmunzeln.
Dieser große, gutaussehende Mann, nur in Boxershorts, in meiner roten Bettwäsche mit den niedlichen kleinen Welpen drauf.
Es sah so abstrakt aus, dass es wider richtig gut aussah.
Ich tat das einzige was ich jetzt tun wollte und krabbelte zu ihm unter die Decke.
Wir schauten uns eine romantische Komödie an und er kuschelte sich an meinen Rücken.
"Danke" murmelte ich leise.
"Für dich alles, Süße!"
Er legte sein Kinn in die Beuge von meinem Hals und meiner Schulter und es fühlte sich so friedlich an. Sein Herzschlag ging gleichmäßig und seine Hitze wärmte mich.

Am nächsten Morgen ging er nur widerwillig. Ich lächelte ihn an und dankte ihm noch mal.
"Wenn etwas ist ruf mich sofort an!" Ich nickte ihm zu und ich umarmte ihn fest.
Ich wollte nicht allein sein. Aber ich würde ja eh heute zu meiner Familie fahren am Nachmittag. Ich hoffte dort wider Normalität zu spüren. Doch es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit bis ich mich um zog und mich dann aus das Haus zu meinem Auto schlich. Ich schaute mich mehrmals um und sprang dann regelrecht in meinen grünen Seat.
Ich fuhr los und mein Herz hämmerte bei jedem roten Auto schneller.
Warum musste ich so ein auffälliges Auto fahren?
Ich stellte die Musik etwas lauter und versuchte meine Gedanken von ihm weg zu lenken. Doch als ich durch den Wald fuhr, durch dem ich immer fahren musste, um zu meinen Eltern oder Großeltern zu gelangen, sah ich ihn.
Mein Herz schlug schneller und meine Hände fühlten sich glitschig am Leder des Lenkrades an, durch den Schweiß. Die Angst kroch unhaltsam meinen Rücken hinauf.
Ich schluckte und versuchte mich zu konzentrieren. Er saß in seinem roten BMW und stand einfach nur im Wald. Ja richtig, er saß NUR im Auto im Wald. Aber ich wusste dass, er auf mich wartete.
Ich bildetete mir das nicht ein.

Warum stand sonst ein Typ einfach nur mit dem Auto im Wald? Eher, warum stand ER sonst, nur mit seinem Auto im Wald? 

Ich schluckte und versuchte krampfhaft ihn zu Ignorieren. 

Erst als ich die Autos vor dem Garten meiner Großeltern sah, beruhigte sich mein Gehirn langsam und als ich ausstieg und die ausgelassene Stimmung hörte, legte es sich wie Balsam auf meine Seele. Ich atmete tief ein und begab mich in den sicheren Schoß meiner Verwandschaft. 

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