[4. Teil]
❝ 𝐇𝐢𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 𝐝𝐢𝐝 𝐧𝐨𝐭 𝐚𝐝𝐨𝐫𝐞 𝐮𝐬. ❞
Hogwarts. In diesem Schloss hat alles begonnen und in diesem Schloss wird alles enden. In dem Jahr, als Serena und ihre Freunde das erste Mal einen Fuß in die Schule gesetzt hatten, ahnte w...
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• Serena Black •
„Beware of making deals with the devil, for he will always find a way to collect his debts."
„Das ist eine Katastrophe", schimpfte Sirius.
Serena saß mit zusammengepressten Lippen auf einem Stuhl am Esstisch in Crystal Cottage. Es grenzte an eine Katastrophe, wie sie das Haus vorgefunden hatten. Alles war zerwühlt, einiges sogar zerstört. Bei dem Anblick ihrer in ihrem Zimmer zerstreuten Sachen war Serena zum ersten Mal froh gewesen, dass Hermine ihr das Medaillon geklaut hatte. Doch immerhin war ihrer Mum und auch Remus kein Haar gekrümmt worden. Keiner aus dem Orden war zu Schaden gekommen.
„Was hätte ich denn tun sollen? Er hätte mich sonst sofort mitgenommen", versuchte Serena sich zu rechtfertigen. Das schwere Gefühl in ihrer Magengegend bewies jedoch, dass ein Teil von ihr die Meinung ihres Vaters teilte. Er sah sie mit mehreren Falten auf der Stirn entschlossen an. „Wir hätten einen Weg gefunden, dich da rauszuholen. Aber selbst wenn wir jetzt noch irgendwas finden, das den Schwur aufhebt, würde es uns nichts mehr nutzen."
Serena senkte den Blick. Auch, wenn es ihr höchst unwahrscheinlich erschien, hatte sie daran nicht gedacht. Damit würde sie Edmund nun auf jeden Fall heiraten müssen.
„Wenn wir einen Weg finden, dann bezahlen wir das Geld eben", mischte sich nun auch ihre Mutter ein, doch Serena schüttelte den Kopf. „Nein, das werdet ihr nicht. Er würde keine Ruhe geben und damit anfangen, euch und meine Freunde zu bedrohen."
Sirius seufzte. „Also bleibt uns nichts anderes übrig, als die ganze Familie auszuräuchern."
„Mehr oder weniger", schnaubte Serena und lehnte sich mit verschränkten Armen im Stuhl zurück. „Ich kann es nicht fassen, dass Harry, Ron und Hermine mich nicht mitgenommen haben. Dann hätte ich gar nichts unterschreiben müssen."
Aber vielleicht wären sie dann auch nicht so glimpflich aus der Situation herausgekommen, schoss es ihr durch den Kopf. Vielleicht hatte es so kommen sollen, wie es gekommen war. Trotzdem konnte Serena es nicht verhindern, dass sich die Verbitterung in ihrem Herzen wie Verrat anfühlte.
Es entging ihr nicht, wie ihr Vater den Blick zu Boden senkte, während ihre Mum in die Küche eilte, als eine Eieruhr losging. „Das wäre nicht die Lösung gewesen. Das, was sie vorhaben, ist unglaublich gefährlich", erklärte er ihr, klang aber viel eher so, als wolle er sich das selbst einreden und nicht ihr.
Nur wenige Minuten später kam Katherine mit einem Tablett, auf dem drei dampfende Tassen mit heißer Schokolade standen, zurück. Ihr Gesicht glich dem einer Maske und ihre Lippen waren zu einem Strich verzogen. Vermutlich steckte ihr der Schrecken ebenfalls noch in den Knochen. „Mach dir keine Vorwürfe, Sirius", sagte sie sanft. „Niemand konnte wissen, was geschehen würde."
Serena runzelte die Stirn. „Wovon sprichst du?"
Ihre Eltern wechselten einen Blick, der ihr gar nicht gefiel. Misstrauisch verengte sie die Augen und starrte darauf ihren Vater an. „Warum machst du dir Vorwürfe?"
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Sirius fuhr sich mit einer Hand über seinen Bart, dann blickte er ihr aus seinen hellen Augen entgegen. „Harry, Ron und Hermine mussten mir versprechen, dich hierzulassen."
„Was?", stieß sie aus. Serena konnte es nicht glauben. Sie fühlte sich, als hätte sie nun wirklich jeder, der ihr lieb war, verraten. Ihr Blick fiel zu ihrer Mutter. „Und du wusstest davon?" Sie schnaubte: „Natürlich."
Wussten sie denn nicht, was sie angerichtet hatten? Wegen ihnen würde Regulus niemals seinen Frieden finden. Das hatte er klipp und klar gesagt: Sie musste das Medaillon zerstören.
„Und dann wirfst du mir vor, schlechte Entscheidung zu treffen?", fauchte Serena und erhob sich. Sie wollte keine Entschuldigung hören. Sie wollte gar nichts mehr hören. Sie schnappte sich eine Tasse mit heißer Schokolade und stapfte nach oben in ihr Zimmer. Es kam ihr vor, als würde sich die Welt um sie herum drehen – allerdings in die völlig falsche Richtung. Wenn ihr Vater ihre Freunde nicht unter Druck gesetzt hätte, hätten sie sie womöglich doch mitgenommen und sie wäre niemals diesen Deal eingegangen.
Andererseits, was wäre stattdessen passiert? Hätten sie dann ihre Eltern gefoltert? Dann hätte sie jetzt keine Eintrittskarte für Hogwarts und Hailey auch nicht und die Novaks müssten weiterhin in Angst leben. Vielleicht war doch alles so gekommen, wie es hätte kommen sollen? Mit dem Preis von ihrer Freiheit. Doch manchmal musste man eben Opfer bringen. Irgendjemand musste immer ein Opfer bringen. Und hin und wieder war man eben selbst dran.
Serena saß im Dunkeln auf ihrem Bett und grübelte so stark über die Gerechtigkeit des Lebens nach, dass ihr Kopf allmählich zu rauchen begann. Auch in ihrem Zimmer herrschte pures Chaos. Bücher und Klamotten lagen im Zimmer verteilt herum. Die Schubladen ihres Nachttisches waren herausgerissen. Es war ein widerlicher Gedanke, dass Todesser oder Ministeriumsheinis darin herumgewühlt hatten. Sie hätten das Medaillon unter allen Umständen gefunden. Ob es das gewesen war, wonach sie gesucht hatten? Abgesehen von ihr und Harry?
Serena fischte ihr Handy aus dem ausgekippten Haufen hervor. Dort wurden ihr noch immer die Anrufe von Edmund von vor ein paar Wochen angezeigt. Er würde ihr den Kopf abhacken, wenn er wüsste, was sie getan hatte.
Sie wählte Haileys Nummer. Es war zwar mittlerweile weit nach Mitternacht, doch ihre beste Freundin hob trotzdem ab. Sie hörte sich müde an, vermutlich hatte sie bereits geschlafen, doch sie hörte sich trotzdem geduldig an, was Serena ihr mit zitternder Stimme zu sagen hatte.
„Da muss es irgendeinen Haken geben", schlussfolgerte auch Hailey schließlich, die mittlerweile wachsam klang. Damit fühlte sich Serena zwar nicht unbedingt beruhigter, doch es tat gut, mit ihr darüber zu sprechen.
„Ich weiß", seufzte Serena. „Aber immerhin können wir zusammen nach Hogwarts gehen. Du musst nicht mehr wegziehen."
„Und ich weiß immer noch nicht, ob ich dich dafür küssen oder köpfen soll", erklärte ihr Hailey mit einem trockenen Auflachen. „Aber für meine Eltern steht er Entschluss fest. Sie werden nicht in Großbritannien bleiben."
„Du könntest bei uns wohnen", schlug Serena vor. „Natürlich nur bis zum neuen Schuljahr und nur, wenn du möchtest."
„Das wäre toll", erwiderte sie zögernd und klang plötzlich traurig. „Einerseits möchte ich bei meiner Familie bleiben und sicherstellen, dass es ihnen gutgeht, aber andererseits möchte ich auch meinen Abschluss haben. Sonst stehe ich mit nichts da. Keinem Abschluss in der magischen Welt und keinem in der Muggelwelt."
Es war wirklich alles zum Hippogreife melken. Doch plötzlich fühlte sich Serena nicht mehr allein. Sie war nicht die einzige, die sich in einer unausweichlichen Misere befand. Sie alle hatten ihre Päckchen zu tragen, ihre Sorgen und ihre Ängste. Es blieb bloß zu hoffen, dass sich all diese Probleme irgendwann – am besten in näherer Zukunft – in Luft auflösen würden, wie ein Albtraum, der nach dem Aufwachen langsam verblasste.
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Hallo und fröhliche Weihnachten!
Ich weiß, es ist etwas her, seitdem das letzte Kapitel veröffentlicht wurde, aber ich verspreche euch, dass ich nicht tatenlos rumgesessen habe. Gut, auf Wattpad schon, aber ich habe in den vergangenen Monaten meine Energie in etwas anderes gesteckt: Ich arbeite nämlich an meinen ersten richtigen Romanen! Es ist zwar noch ein langer Weg, aber wenn alles gut und so läuft, wie ich es mir vorstelle, sollten sie im Laufe von 2025 fertig werden. Dann dauert es natürlich noch mal, ob und bis man einen Verlag gefunden hat, es lektoriert wurde blablabla.... Aber, es ist in Arbeit!
Bei den Werken, an denen ich arbeite, handelt es sich einmal um Salem, wovon ich hier ja auch schon einige Kapitel veröffentlicht habe (eins kommt heute hier auch noch online, also stay tuned) und um *Trommelwirbel* eine Adaption zu Serena Black! Ich hatte endlich die richtige Idee, um die Geschichte in einem eigenen Universum spielen zu lassen. Da muss natürlich sehr sehr viel geändert werden, aber ich komme ganz gut voran. Aus diesem Grund ist es hier leider etwas stiller geworden, nicht, weil ich keine Ideen habe, sondern weil ich einfach nicht so viel vorwegnehmen möchte, sollte es wirklich veröffentlicht werden.
Ich werde euch auf dem Laufenden halten. Wenn es neue Infos gibt, seid ihr die Ersten, die es erfahren! ❤️