[1] Kapitel 5: Thors Einverständnis

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Navinas Sicht

Ich kam mit Thor nach Asgard. Ihn habe ich auf der Erde kennen und lieben gelernt. Nicht auf die romantische Art von lieben, sondern eher mehr auf die platonische Art und Weise. Jedoch denke ich, dass Thor...sich leider etwas mehr erhofft. Er lud mich ein eine Weile mit im Palast zu wohnen und Asgard kennenzulernen.
     Da kam mir der Gedanke, wenn ich einmal hier bin, könnte ich doch Loki um Hilfe bitten. Niemand scheint besser als Lehrer geeignet zu sein, als jemand, der seine Kräfte zu einhundert Prozent beherrschen kann.
     Und soeben hat er meinem Deal zugestimmt. Jetzt gab es kein Zurück mehr.




Schnell lief ich in die Richtung von Thors Gemach. Die Mondstrahlen schienen durch die großen Fenster und erhellten die von Kerzenlicht gefluteten Gänge des Palastes. Mit jedem Schritt wuchs die Angst in mir, dass Thor meine Worte mit Groll entgegennehmen würde. Wenn er dies tun würde, gäbe es für mich keinen anderen Weg, mich mit meinen Kräften auseinanderzusetzen. Ich wäre buchstäblich verloren...
     Ich machte Halt vor seiner Tür und schwebte für einige Sekunden mit meiner geschlossen Hand vor dem Holz, ehe ich dreimal klopfte. Er rief mich herein und lächelte glücklich, als er meine Präsenz vernahm.
     »Navina, wie schön dich zu sehen. Was führt dich zu mir um solch eine späte Zeit?«, fragte er lächelnd.
     Ich setzte mich auf die Kante seines Bettes. Er direkt neben mir. »Ich habe eine Frage...«, antwortete ich und starrte beschämt auf die Spitzen meiner Schuhe.
     Er bemerkte die Bedrücktheit in meiner Stimme und fragte vorsichtig: »Was ist los?«
     »Ich brauche Lokis Hilfe.«
     Seine Stirn runzelte sich. Ein verwirrter Blick lag auf seinem Gesicht. »Lokis Hilfe? Wobei denn genau?«
     »Ich weiß es klingt bescheuert, und ich würde dir auch nicht verübeln, wenn du dem nicht zustimmst... Aber du weißt ich bin halb Frostriese und weiß nicht, wie ich meine Kräfte kontrollieren kann. Loki ist am besten dafür geeignet, mein Lehrer zu sein«, sagte ich frustriert. »Ich bin selbst nicht so ganz überzeugt von dieser Idee, aber das ist womöglich meine letzte Chance. Ich möchte endlich einer der guten werden... Nicht immer nur die, die ständig ausgegrenzt und ausgelacht wird.« Ich sah ihm flehend in die Augen. »Ich bitte dich...lass es mich wenigstens mit ihm versuchen.«
     Er sah mir mitfühlend in die Augen und nahm meine Hand in seine. »Ich verstehe deine Frustration, Navina. Nur leider ist Loki niemand, den ich als gut bezeichnen würde. Nur für eine Gegenleistung, würde er dir seine Hilfe anbieten.«
     Ich nickte langsam. »Nun ja...das habe ich bereits ausgehandelt.«
     Thors Blick verfinsterte sich. Vielleicht hätte ich ihn schon vor meinem Besuch bei Loki einweihen sollen. »Wie bitte? Du warst bei ihm?«
     »Ja, und jetzt bitte werde nicht sauer«, sagte ich und drückte sanft seine Hand. »Hör mir zu... Ich habe ihm versprochen, dass er tagsüber aus seiner Zelle entlassen wird, aber auch nur, um mit mir an meinen Kräften zu trainieren. Die Nacht über soll er wieder in seiner Zelle verbringen.«
     Das mit dem exklusiven Wunsch habe ich jetzt mal außen vorgelassen, denn das ginge ja nur ihn und mich etwas an.
     »Und dem hat er zugestimmt?«
     Ich nickte. Hatte noch immer Zweifel, ob das wirklich die richtige Entscheidung war.
     »Ich werde es zulassen, aber unter einer Bedingung. Du darfst unter keinen Umständen Loki in deine Gedanken eindringen lassen. Er ist ein Meister der Manipulation, ich spreche aus Erfahrung. Sei dir dies also gewiss...«
     »Ich weiß auf welche Gefahren ich mich einlasse, aber ich bin okay damit. Ich danke dir«, erwiderte ich lächelnd und zog ihn in eine feste Umarmung.
     Seine Hände lagen auf meinem Rücken, wobei man denken würde, sie spenden Wärme. Allerdings fühlte ich bei jeder Berührung mit anderen Menschen eine eisige Kälte.
     »Dann lass uns Loki erneut besuchen und ihm diese Änderungen mitteilen. Mit meinem Vater werde ich wohl auch nochmal ein Wörtchen zu bereden haben.«
     An Odin hatte ich bisher noch keinen einzigen Gedankengang verschwendet. Er könnte einer derjenige sein, der mir bei meinem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung macht. Aber seien wir mal optimistisch. Thor wird schon ein gutes Wort bei seinem Vater für mich einlegen...hoffe ich.
     Ein besorgter Ausdruck legte sich auf mein Gesicht. »Odin wird das sicher nicht gefallen...«
     »Ich krieg das schon hin, vertrau mir.«

Am I the Monster? - Loki FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt