Gotta Be You

Chapter 29

„Und naja, wir sind wieder schwanger. Es war natürlich ein Schock, aber hey, du hast es mit sieben Kindern geschafft, da werden wir das natürlich mit zwei auch hinkriegen. Und ich freue mich schon so sehr drauf! Freddie auch, er fasst immer an Harrys Bauch, das ist so niedlich. War ich auch so?" rede ich aufgeregt mit meiner Mutter, wobei Freddie ebenfalls immer wieder Laute von sich gibt, beinahe als ob er ebenfalls mit Mom reden würde.

Nachdem nach und nach alle von der zweiten Schwangerschaft erfahren haben, wurde mir klar, dass nur noch meine Mutter fehlt. Sie ist nach wie vor ein Teil meines Lebens und muss schließlich erfahren, wenn sich ein weiterer Enkel auf den Weg macht. Niall dagegen trifft sich heute mit Harry und er will es ihm schonend beibringen. Aus Angst vor Nialls Reaktion, habe ich beschlossen, dass es keinen besseren Moment gibt, um mit Mom zu reden, wie diesen. Das Wetter ist gut, die Zeit steht gut und alle dir mir wichtig sind geht's gut.

Nach zwei Stunden machen wir uns wieder auf den Weg zurück in die Wohnung. Durch Nialls Auto erkenne ich, dass Niall noch immer da ist, was mir für einen kurzen Moment ein mulmiges Gefühl beschert. Ich verdränge es jedoch sofort wieder, da es sich immer noch um Harrys besten Freund und einen meiner besten Freunde handelt. Er nimmt mir mein Verschwinden zwar immer noch übel, aber meistens nur für die erste Stunde. Danach sind wir wieder ganz die alten. In der Wohnung setze ich Freddie auf den Boden ab, welcher schon bemerkt hat, dass sein Patenonkel da ist. Er rennt sofort auf seinen kleinen Beinchen los und quietscht laut, als er in dem Wohnzimmer ankommt und Niall und Harry findet.

„Mein Liebling! Aww ich habe dich so vermisst!" höre ich Niall kindlich reden. Ein Lächeln schleicht auf meine Lippen, was jedoch schnell mit den nächsten Worten des Iren verschwindet.

„Aber warte kurz, wir können gleich kuscheln. Aber vorher musst du nochmal für eine Sekunde zu deinem Papa, denn ich muss noch mal kurz mit deinem Daddy reden" erklärt er ruhig und kindlich. Ich schlucke stark und suche einen Fluchtweg. Bevor ich durch die Wohnungstür verschwinden kann, taucht Niall schon mit drohender Miene im Flur auf.

„LOUIS!" ruft er laut aus. Wie in Zeitlupe, nehme ich seinen gehobenen Arm wahr und sehe wie er sich langsam auf mich zu bewegt. Ich habe keine Chance um mich zu bewegen und bleibe wie erstarrt stehen, als in meine Ohren ein lautes Knallen dringt und ein stechender Schmerz in meinem Gesicht auftaucht. Mein Kopf fliegt zur Seite, wodurch ich den Flurspiegel betrachte und sehe wie beinahe sofort Nialls roter Handabdruck auf meiner Wange auftaucht. Es ist genau wie unser erstes Treffen nach der Trennung.

„AH!" rufe ich aus, als mir der Schmerz bewusst wird und die Zeit wieder in normaler Geschwindigkeit abzulaufen scheint. Ich halte meine Wange und drehe mich zu Niall, welcher stolz auf sich selber vor mir steht. „Verdammt Niall! Du solltest damit aufhören, mich auf diese Art und Weise zu begrüßen!" meckere ich und gucke ihn an. Man sieht keinerlei Mitleid in seinen Augen. Fast so, als ob er einfach nur wahnsinnig ist.

„Tja, wenn du es nicht anders verdient hast" sagt er trocken und kommt mit ausgebreiteten Armen auf mich zu. Kurz zucke ich ängstlich zusammen, als ich jedoch merke, dass er mich wie ausgewechselt in den Arm nimmt. Er drückt mich herzlich und wenn es nicht eine von Nialls berühmten warmen Umarmungen wäre, würde ich jämmerlich versuchen mich zu lösen. Doch seine Umarmungen sind magisch und lassen die übertriebene Backpfeife beinahe vergessen.

Wir gehen ins Wohnzimmer, wobei ich immer noch deutlich den Schmerz spüre und Niall deswegen etwas angriffslustig anschaue. Harry sitzt mit großen Augen auf der Couch, hält Freddie und guckt vorwurfsvoll zu Niall, als dieser sich setzt und Freddie auf seinen Schoß nimmt. Als er merkt, dass Harry Blick immer noch auf ihm liegt, nimmt er sofort eine verteidigende Haltung ein.