96. Kapitel - Prüfungsergebnisse

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Als ich Michelle und Jayden schon eine Weile nicht mehr sah, kam Lian zurück und setzte sich wieder zu mir.

„Du hast lange gebraucht", sagte ich, noch immer etwas nachdenklich, während ich nicht aufhörte nach draußen zu starren.

„Nein habe ich nicht. Ich habe Michelle gesehen und dachte ihr würdet lieber alleine reden." Ich wandte meinen Blick nun vom Fenster ab und schaute Lian stattdessen entgegen, der mich erwartungsvoll ansah.

„Und wie gehts ihr?" Ich zuckte mit den Schultern.

„Sie meinte gut, aber ich glaube nicht, dass das der Wahrheit entspricht."

„Warum denkst du das?", fragte Lian überrascht. Ich setzte zu einer Antwort an, wurde aber vom Kellner unterbrochen, der die Bestellung brachte.

„Weil Michelle meistens nicht ehrlich ist", sagte ich schließlich, als unsere Bestellung auf dem Tisch stand und der Kellner längst verschwunden war. Lian nickte nachdenklich, während er nach seinem Kaffee griff.

„Verstehe und was hat sie gesagt?"

„Ach... keine Ahnung ob das sowas wie ne Entschuldigung sein sollte. Eigentlich haben wir beide nur festgestellt, dass wir keine Freunde mehr sein können. Sie wird weiterhin bei Jayden bleiben. Die holen nur ein paar Sachen ab."

„Ach der war auch dabei?" Ich nickte und schob im nächsten Moment die Gedanken und schlechten Gefühle an Michelle weg. Lian und ich waren hier, um einen letzten normalen Tag mit einander zu verbringen. Bevor die ganzen Aufgaben und Magiesachen wieder auf uns einprasseln würden. Das wollte ich mir von Michelle nicht verderben lassen.

„Ja, aber weißt du was gut ist?", fragte ich und nahm mir ein Brötchen, um es aufzuschneiden.

„Nein?"

„Jayden und ich haben uns einen Moment angesehen und ich habe gemerkt, dass da gar nichts mehr ist." Lian runzelte ungläubig die Stirn, während er den Schluck Kaffee in seinem Mund runterschluckte und die Tasse wenig später abstellte.

„Ach ja?"

„Ja! Da ist gar nichts mehr, irgendwie... ist er mir egal geworden. Ich mache mir nur ein bisschen Sorgen um Michelle, ich glaube nicht, dass er gut für sie ist, ist er ja für niemanden, aber... na ja was ich soll ich daran schon ändern?"

„Du kannst wahrscheinlich gar nichts ändern oder?"

„Vermutlich nicht, das ist ihre Sache. Und so sind wir Jayden wenigstens für immer los." Lian lachte, griff einen Moment über den Tisch nach meiner Hand und drückte sie fest. Dann nahm auch er sich ein Brötchen und schnitt es auf, um sich die erste Hälfte mit Marmelade zu bestreichen.

„Hast du eigentlich mal darüber nachgedacht von hier wegzugehen?" Verwirrt sah ich ihn an. Obwohl ich es nicht hatte sein wollen, war ich mit den Gedanken noch eine Weile bei Jayden und Michelle geblieben. Lians plötzlicher Themenwechsel riss mich etwas aus dem Konzept.

„Du meinst,... raus aus Richland Springs?"

„Ja." Ich zuckte unsicher mit den Schultern.

„Keine Ahnung, ich habe mal überlegt zurück nach New York zu gehen, dort war ja eigentlich mal mein Zuhause, aber jetzt zieht mich nichts mehr dort hin."

„Hmm und ganz woanders?"

„Du meinst Portugal?", fragte ich lachend, als Lian wieder das Glitzern in seinen Augen bekam, das er auch den ganzen Urlaub über gehabt hatte.

„Nicht unbedingt Portugal, aber irgendwo hin, wo es ein Meer gibt."

„Damit du surfen kannst?", schlussfolgerte ich grinsend und biss ein Stück von meinem Brötchen ab, das ich mir mit etwas Butter bestrichen und einer Scheibe Käse, belegt hatte.

Magische Träume (4. Teil)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt