☾ Vergib mir ☽
Sora liegt zurück in der Gegenwart immer noch nachdenklich auf dem Futon. Es ist so still, dass man nur seine tiefe Atmung hört. Die Erinnerung an Mey, die ihn damals so absolut machtlos zurückgelassen hat, verfolgt ihn bis heute. Sie war die erste Person, die ihn so überwältigt und bezwungen hat, und seitdem strebt er danach, ihre Stärke zu erreichen.
Doch die Tränen, die sie ihm gezeigt hat, erschüttern das Bild, das er von ihr hat. Immer wieder fragt er sich, ob dieser Rothaarige aus Suna für ihre Schwäche verantwortlich ist...
Müde gähnt Sora. Das ganze Chaos hat ihn erschöpft und es ermüdet ihn, sich ständig mit Emotionen auseinanderzusetzen. Sein Blick wandert monoton zur Seite.
Da ist sie ja...
Sie scheint wie aus dem Nichts erschienen zu sein, doch Sora hat ihr Chakra bereits gespürt, lange bevor sie tatsächlich sichtbar war. Die subtile, aber unverkennbare Präsenz ihres Chakras hat ihn darauf vorbereitet, dass sie sich ihm nähert. Er ist sich sicher, dass sie ihn absichtlich vorbereitet hat.
Meywanya kniet neben ihm, ihre Haltung wirkt erschöpft und angespannt. Ihr Kopf ist gesenkt, und ihre langen Haare fallen wie ein Vorhang über ihr Gesicht, sodass ihre Züge nur schwer zu erkennen sind. Ihre Hände liegen ruhig in ihrem Schoß, die Finger locker ineinander verschränkt. Ihre gesamte Haltung strahlt Stille und Nachdenklichkeit aus, während sie stumm auf den Boden blickt.
Mey scheint noch zu überlegen, was sie sagen möchte. Ihre ganze Körpersprache deutet auf eine tiefe, innere Auseinandersetzung hin. Sora beobachtet sie still aus dem Seitenwinkel. Was wohl gerade in ihr vor sich geht?
Der Boden um sie herum scheint nahezu unberührt, außer der leichten, staubigen Bewegung, die durch ihre Anwesenheit entstanden ist. Als Mey langsam und mit Bedacht ihren Oberkörper auf den Boden senkt, sieht man, wie sich ihre Schultern in einem fließenden Bogen nach unten neigen. Ihre Stirn berührt beinahe den Boden. Ihre Arme bleiben schützend vor ihr ausgestreckt, um das Gleichgewicht zu halten.
Die Bewegung ist sanft und respektvoll, fast wie ein verzweifelter Versuch, eine Botschaft des Respekts oder der Reue zu übermitteln. Ihre ganze Körperhaltung vermittelt Demut, ganz anders als ihre sonst so unerschütterliche Stärke.
Sora beobachtet diese Szene sprachlos aus dem Augenwinkel. Die fließende Bewegung von Mey's Verbeugung scheint den Raum um sie herum in ein intensives, ruhiges Licht zu tauchen. In der Stille dieser Geste sieht man die Verbindung zwischen dem Boden und ihrem Körper, die eine untypische Verwundbarkeit offenbart.
Mey: „Sora, es tut mir aufrichtig leid. Bitte, vergib mir..."
Langsam richtet Sora sich etwas auf und ignoriert den stechenden Schmerz in seinem Bauch. Er setzt sich mit einem verhaltenen Stöhnen auf und blickt auf Mey, die sich weiterhin kniend verbeugt. Diese untypische Geste verwirrt ihn zutiefst. In ihrer Welt ist die Verbeugung etwas, dass es zu vermeiden gilt. Eine weitere Schwäche.
Er kann nicht verstehen, warum sie sich verbeugt, warum sie sich entschuldigt. In seinen Augen war er einfach nur schwach... das war alles. Die Tatsache, dass sie sich vor ihm verneigt und eine Entschuldigung andeutet, erscheint ihm unverständlich und unnötig.
Sora: „Ich verstehe es nicht. Mey, wir haben schon unzählige unsere Leute getötet. Warum solltest du dich entschuldigen?"
Langsam richtet sich Mey wieder auf. Sie hebt ihren Blick, und ihre rosa Augen, die eben noch demütig gesenkt waren, fixieren Sora nun entschlossen. Der Ausdruck in ihren Augen ist klar und kraftvoll, und Sora erkennt sofort, dass die Stärke, die er so bewundert, wieder in ihr sichtbar ist.
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Jiyū no Kaze - Der Wind der Freiheit - Band 1 - GaaraxOC
RomanceDie Geschichte von Meywanya Hikayami ist eine Geschichte über Mut, Entschlossenheit und den unerschütterlichen Willen einer jungen Kunoichi, die sich gegen die Unterdrückung erhebt und ihren eigenen Weg in eine ungewisse Zukunft sucht. Ihre Sehnsuch...