Hochmut kommt vor dem Fall

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Auf dem Weg zur großen Halle gehen wir am schwarzen Brett vorbei. Mein Blick bleibt an einer Ausschreibung hängen. „Madame Pomfrey sucht Hilfe im Krankenflügel", lese ich vor beschließe, nach dem Essen zu ihr zu gehen. Bei ihr angekommen freut sie sich, die erste Freiwillige gefunden zu haben und ich erkläre ihr, dass mich der Beruf der Heilerin interessiert und es ist eine gute Gelegenheit Erfahrung zu sammeln. „Die zusätzliche Aktivität findet im ersten Jahr immer nach der letzen Schulstunde statt von Montag bis Freitag", erklärt sie mir und ich stimme zu. Freudig gehe ich zurück zu Hannah und Susan um ihnen davon zu erzählen. 

Am Nachmittag gehen fast alle Schüler aus dem dritten Jahr nach draußen. Treffpunkt für den Unterricht „Pflege magischer Geschöpfe" ist Hagrids Hütte. Susan, Hannah und ich gehen gemeinsam und unterhalten uns, was Hagrid uns denn beibringen wird, als Draco mit seinen zwei Begleitern an uns vorbei geht und Hannah unsanft aus dem Weg schubst, als wäre sie nicht da.  „Vielleicht lernen wir ja wie man einer großmauligen Kröte wie dir den Mund stopfen können", rufe ich ihm hinterher. Malfoy dreht sich um und zischt „Was hast du gesagt, Raven". „Dass wir hoffentlich lernen einer großmauligen Kröte wie dir den Mund zu stopfen.", wiederhole ich und verschränke die Arme. „bist du schwerhörig?", ergänze ich. Er lacht spottend und macht einen Schritt auf mich zu, doch Hagrid ruft uns im selben Moment zusammen. „Du wirst schon noch sehen, was du davon hast, Raven." Ich rolle mit den Augen und Hannah und Susan freuen sich über meine Aktion. Wir folgen Hagrid am Wald vorbei auf eine Art Pferdekoppel, sie scheint leer zu sein und er weißt uns an die Bücher zu öffnen. Wir blicken Hagrid an, denn das Schulbuch für dieses Jahr ist alles andere als freundlich. Ein pelziges Buch mit Acrumantula Haut überzogen und spitzen Zähnen. Er erklärt uns, dass wir ihm über den Rücken streicheln sollen, dann ließe es sich ganz leicht öffnen. Skeptisch streichle ich dem Buch über den Rücken und tatsächlich öffnet sich das Buch mit einer Art Schnurren. Ich blätterte durch die Seiten am Ende der Koppel zwölf Kreaturen von Hagrid herbeigeführt werden. 

Sie haben Hinterbeine und den Schwanz wie ein Pferd, doch die vordere Seite sieht aus wie die eines Adlers. „Hippogreife", verkündet Hagrid stolz. Ich traue meinen Augen kaum und kann den Blick von den anmutigen Tieren kaum abwenden, jedoch hatte ich schon von ihnen gelesen und sie können gefährlich werden. Hagrid erklärt uns genau das in diesem Moment und bittet um Freiwillige. Harry traut sich als erstes auf einen der Hippogreifen zuzugehen. Wir schauen gespannt zu wie Harry sich nähert und schlussendlich sogar auf ihm reiten und eine Runde um die Koppel fliegen kann. Ermutigt davon klettern wir nacheinander auf die Koppel. Ich verbeuge mich vor einem Hippogreif  und es dauert nicht lange, bis er es mir gleichtut. Mit ein wenig Herzklopfen gehe ich auf das Tier zu und flüstere leise, dass ich ihm nicht tun würde und wie schön anmutig es doch aussehe. Der Greif neigt seinen Kopf und lässt sich von mir kraulen und streicheln. Obwohl ich sonst gerne auf einem Besen fliege, ist mir die Vorstellung auf ihm zu reiten unheimlich. Hagrid bestärkt mich und auch der Greif stupst mich an der Schulter an und blickt dann zu seinem Rücken. „Okay, ich vertraue dir", flüstere ich dem Greif zu und lasse mich von Hagrid auf seinen Rücken heben. Er dreht eine kleine Runde trabend mit mir über die Koppel ehe er abhebt und mit mir abhebt. Anders als beim Besen fühlt es sich noch freier an, da nicht ich die Kontrolle über das Fliegen habe, sondern das Tier. Als wir beide landen bin ich fast traurig, dass mein Erlebnis wieder vorbei ist.  Ich lasse mich von seinem Rücken heruntergleiten und bedanke mich für das schöne Erlebnis. Zum Abschied streichle ich ihm nochmal über den Schnabel und blicke auf das Leberband „Onyx, ist das dein Name?", frage ich und der Greif scheint zu nicken. 

Um den anderen auch noch die Zeit mit dem Greif zu geben gehe ich zurück hinter den Zaun der Koppel und beobachte im Augenwinkel, wie sich selbst vor Malfoy ein Hippogreif namens Seidenschnabel verbeugt. Ich flüstere Hannah zu „Na sieh mal an, sieht aus als hätte Malfoy endlich mal Respekt", sie kichert doch in dem Moment bäumt sich Seidenschnabel auf und rennt von Malfoy weg, welcher jammernd am Boden liegt. Hagrid wird unruhig und geht auf ihn zu, er hebt ihn hoch und eine klaffende Wunde ist an seinem Arm zu sehen. Einige bemitleiden ihn sofort und als Hagrid ihn jammernd an uns vorbeiträgt zische ich ihm zu. „ Tja, Hochmut kommt eben vor dem Fall." Hannah kichert zunächst, doch dann erinnert sie mich dran, dass ich mir nach dem Unterricht das Jammern im Krankenflügel anhören muss. 

Rinas Reise durch HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt