"Hallo Engel", begrüßte Thomas sie mit sanfter Stimme. "Hallo mein Schatz", antwortete Biggi breit lächelnd. Sie liebte Thomas' Stimme so. "Und?" fragte Thomas sofort angespannt. "Ich hab noch nicht mit ihnen geredet, aber sie wissen auf jeden Fall, dass ich was mit ihnen besprechen muss", gab Biggi zur Antwort. "Und außerdem habe ich ja gesagt, dass ich dich vorher noch anrufe", lachte Biggi etwas. "Ja, schon gut. Ich bin nur so aufgeregt, weißt du?" verteidigte sich Thomas. "Ich weiß doch. Hey Schatz, den beiden werden zwar sicher erstmal die Augen aus dem Gesicht fallen, aber dann werden sie sich freuen, ganz sicher...", versuchte Biggi Thomas zu beruhigen. Thomas musste lachen. "Okay, aber du rufst mich dann gleich an", bat Thomas. "Schaaaatz ja, das hab ich dir doch versprochen", lachte Biggi. "Ich bin ja schon ruhig", lachte Thomas ebenfalls. "Gut. Okay Schatz, ich geh jetzt rein ja und rede mit ihnen. Ich weiß zwar gar nicht wie ich anfangen soll, aber das krieg ich schon hin", sagte Biggi etwas aufgeregt. "Du schaffst das. Ich liebe Dich, Biggi", verabschiedete sich Thomas. "Ich liebe Dich auch, Thomas. Bis dann", verabschiedete sich auch Biggi. Und nachdem sie sich noch tausend Luftküsse durchs Telefon schmatzten, legten sie auf. Biggi nahm all ihren Mut zusammen und ging rein. "Lisa, Laura, kommt ihr mal her?" fragte Biggi. Die beiden kamen auch sofort angestürmt, denn sie wollten endlich wissen, was Biggi von ihnen wollte. "Setzt euch mal", bat Biggi die Mädels und klopfte neben sich aufs Sofa. "Jetzt sag schon. Was ist so schlimm, dass wir Karin nichts sagen dürfen?" fragten die beiden. Karin war indes im oberen Badezimmer und nahm ein Bad, sodass sie nichts mitbekam. "Puh, also ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Also, ihr wisst ja, dass ich in Prag war?" fragte Biggi. "Jaaa und weiter?" antwortete Lisa ungeduldig. "Naja und da hab ich jemanden getroffen...wieder getroffen", stotterte Biggi. Lisa und Laura waren nun vollends verwirrt. "Hä? Wen denn? Wen kennst du, der in Prag wohnt?" fragte Laura. "Bis zu dem Tag, niemanden. Es ist nicht so leicht, weil ihr müsst mir hoch und heilig versprechen, dass ihr niemanden und ich meine wirklich niemanden etwas davon erzählt", sagte Biggi ernst. "Michael?" fragten die beiden sofort im Chor, da das für sie die einzig logische Erklärung war, warum niemand und vor allem Karin nichts davon erfahren durfte. Biggi schüttelte den Kopf. Lisa und Laura schauten sich wieder verwirrt an. "Biggi, jetzt sag schon wen", forderte Lisa sie mit Nachdruck auf. Biggi atmete noch einmal tief durch. "Euren Vater...", brachte es Biggi nun endlich raus. Wie Biggi schon geahnt hatte, sprangen den beiden fast die Augen aus dem Kopf. "Pa...Papa?" stotterte Laura. Biggi nickte. "Aber Papa ist...Papa ist..." stotterte Laura weiter. Biggi schüttelte den Kopf. "Er ist nicht tot. Er...er stand in einem Restaurant auf einmal vor mir. Ich habe fast einen Herzinfarkt bekommen, ich...ich konnte das gar nicht glauben, aber...Thomas lebt", schluchzte Biggi. Sie erinnerte sich noch einmal daran und gewusst hatte sie es ja wirklich nicht, dass er ihr begegnen würde. In Biggi wühlten sich gerade nochmal die letzten 3 schrecklichen Jahre auf, aber ebenso das Wiedersehen. Lisa und Laura saßen mit offenen Mündern da. Dann begann Lisa auf einmal höllisch zu weinen. Sie konnte überhaupt nicht fassen, was ihr Biggi da gerade erzählt hatte. Tröstend nahm Biggi Lisa in den Arm und auch Laura schloss sich der Umarmung an und dann begannen die drei im Chor zu weinen und schluchzen. "Ist...ist das wirklich wahr?" fragte Lisa mit tränenerstickter Stimme. Biggi nickte lächelnd. "Wir können ihn gerne anrufen, dann könnt ihr euch selbst überzeugen", schlug Biggi immer noch schluchzend vor. Die Mädels nickten heftig, woraufhin Biggi ihr Handy zückte. Sie schrieb Thomas schnell eine SMS, damit der vorgewarnt war. Als Thomas diese Nachricht las, wurde ihm schlagartig schlecht, denn er würde nun nach unendlich langen 3 Jahren endlich wieder die Stimmen seiner Töchter hören. "Bereit?" fragte Biggi inzwischen die Mädels. Die nickten, doch ihre Herzen schlugen bis zum Hals, denn auch sie würden nun seit langem wieder die Stimme ihres Vaters hören, wovon sie dachten, sie nie wieder zu hören. Biggi schaltete auf Lautsprecher und es begann zu klingeln. Erst ein, dann zwei, dann drei Mal. Bei jedem Mal wurden die Mädels noch nervöser, ebenso Thomas am anderen Ende. Doch dann endlich nahm er all seinen Mut zusammen und hob ab. "Hallo Mädels...", sagte er in seiner gewohnten Papastimme, die diesmal jedoch sehr gebrechlich und nervös klang. Als die beiden die Stimme ihres Vaters hörten, brachen erneut alle Dämme und sie fingen sofort an herzzerreißend zu weinen. Auch Thomas hielt nun nichts mehr, er hasste es seine Töchter weinen zu sehen bzw. zu hören. Auch Biggi fing wieder an zu weinen. "Papa...", schluchzte Lisa dann. "Ja mein Schatz, ich bins wirklich", schluchzte Thomas. Wie gerne hätte er seine Töchter jetzt in den Arm genommen und getröstet. "Hey, beruhigt euch...", schluchzte er dann weiter, als er merkte, dass die beiden immer mehr weinten. Biggi nahm sie wieder in den Arm und drückte sie fest an sich. "Papa...du...du lebst, Papa...du lebst...", sagte Laura immer wieder und wäre am liebsten durchs Telefon gesprungen um ihn zu umarmen. "Ja, ich lebe und ich werde euch alles erklären, alles was ihr wollt...ich...ich hab euch so vermisst, ich bin so froh eure Stimmen zu hören...", schluchzte Thomas. "Papa, wir vermissen dich so...können...können wir zu dir kommen?" fragte Lisa völlig verheult. "Ja, na klar könnt ihr das, aber...aber dann müsst ihr...also wisst ihr...ihr müsst dann mit zu mir ziehen, sonst...sonst ist das zu gefährlich...", versuchte Thomas, auch immer noch verheult, zu erklären. "Wie meinst du das?" fragte Laura nach. "Ich erkläre euch das alles in Ruhe, das geht nicht übers Telefon, okay?" mischte sich nun Biggi ein. Die Mädels nickten. Dann war es einen Moment still, denn jetzt mussten sich alle erstmal wieder sammeln. "Papa, wie...wie geht es dir?" schluchzte Lisa dann. "Jetzt gerade sehr gut, denn ich höre endlich wieder eure Stimmen. Ansonsten wünsche ich mir nichts mehr, als das ihr endlich wieder alle bei mir seid", antwortete Thomas traurig. "Wir kommen bald zu dir. Papa, wir...wir wollen dich sehen", sagte Laura. "Ich euch auch, ich will euch endlich wieder im Arm halten", entgegnete Thomas. "Dann würde ich sagen, machen wir 3 Hübschen am nächsten Wochenende einen Ausflug nach Prag, hm?" fragte Biggi dann lächelnd. Lisa und Laura fielen ihr sofort um den Hals. "Hast du das gehört Papa? Wir kommen dich am Wochenende besuchen", fragte Lisa voller Freude. "Ja, das hab ich gehört und ich freu mich wahnsinnig auf euch", sagte Thomas mit einem breiten Lächeln in der Stimme. In dem Moment hörten sie Karin oben, die ihr Bad anscheinend beendet hatte. "Mist, wir müssen jetzt auflegen, Karin kommt", sagte Biggi erschrocken. "Okay, meldet euch dann später nochmal, ja?" entgegnete Thomas. "Ja, machen wir. Papa,...wir haben Dich so lieb", kam es von Laura. "Und ich euch erst. Bis dann", verabschiedete sich Thomas. "Bis dann Schatz, ich liebe Dich", sagte Biggi noch schnell und legte dann auf. In dem Moment kam auch Karin ins Wohnzimmer und blickte in 3 grinsende Gesichter.
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Und ich will dich doch
FanfictionDiese Geschichte spielt zwischen den Folgen "Der Zug" und "Flucht ohne Wiederkehr" und wird dann weitergeführt. Die Hauptpersonen der Geschichte sind Biggi Schwerin und Thomas Wächter.