five

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[sophie]

Nach einer guten halben Stunde waren wir wieder da. Die ganze Zeit habe ich ein fettes Grinsen im Gesicht. Als ich auf die Uhr schaute, verschwand es jedoch sofort. Kim schien es auch bemerkt zu haben, denn sie lief schon auf mich zu.

,,Es ist schon drei Uhr! Um halb fünf dürfen wir rein, los wir müssen uns beeilen!"
Schnell verabschiedete ich mich von allen und zog Kim mit zum Motorrad.
Wir schoben es durch die große Terrassentür.

Zum Glück hatte ich zwei Helme bekommen. Ich setze mir den Schwarzen auf und gebe Kim den Grünen. Sie grinst mich an. Man merkt, wie aufgeregt sie ist. Ich bin auch aufgeregt. Mein erstes eigenes Motorrad. Früher bin ich immer nur mit meinem Dad gefahren.

Etwas schneller als die Polizei erlaubt fuhren wir zu mir nach Hause. Kim hat ihre Sachen bei mir, weil sie heute auch bei mir schläft.

Unsere Sachen haben wir schon vor ein paar Tagen rausgesucht. Auch wenn ich die Band nicht kenne, möchte ich nicht wie der letzte Penner aussehen. Verständlich, oder?

Kim zog sich ihr heiß geliebtes pinkes 5SOS Top an, dazu eine helle Jeans und grau-pinke Vans. Ich hingegen habe mir (natürlich) ein Blink-182 Shirt und eine schwarze Ripped Skinny Jeans heraus gelegt. Dann noch meine AirMax mit Tarnmuster und tadaa, fertig!

Ich stecke mir meine Haare irgendwie so zurück, dass sie mir nicht im Gesicht hängen. Kim kämmte ihre braunen Haare nur einmal durch und ließ sie dann locker über die Schultern fallen.

Mit meinem kleinen Dakine Rucksack bepackt, eilen wir zurück zum Motorrad. Ihr denkt euch jetzt bestimmt, wieso denn ein Rucksack, aber Motorrad fahren mit einem Rucksack auf dem Rücken ist eindeutig einfacher, als mit einer Handtasche in der Hand. Auch für den Mitfahrer.

Ich hatte mir noch schnell meine schwarze Lederjacke und Kim ihre Jeansjacke über geworfen. Im Oktober ist es ja nicht mehr so warm.

Auf der Autobahn nach Oberhausen überholte ich erstmal alle. Auch auf den normalen Straßen fuhr ich etwas zu schnell, doch das juckte mich kein bisschen. Es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn dir der Wind um den Körper wirbelt. Man fühlt sich so frei.

Letztendlich brauchten wir eine halbe Stunde weniger als sonst.
Als ich in der Nähe vom Hintereingang der Arena parke und wir absteigen, schauen uns die ganzen Mädchen komisch an. Was ist so besonders an zwei Jugendlichen mit Motorrad? Vieles anscheinend. Unbeeindruckt schaue ich mir das Gehampel an. Mehr Fans als ich gedacht habe. Und das schon so früh. Läuft würde ich sagen.

Kimmi neben mir hüpft auf und ab. Ich glaube sie ist gerade genauso glücklich wie ich, als ich das Motorrad erblickt habe.

,,Los geht's?", fragt sie. ,,Los geht's!", antworte ich lachend. Mit unseren Helmen und dem Rucksack bewaffnet machen wir uns auf den Weg zum Hintereingang, wo wir mit dem Backstagepass reingelassen werden.
Zum Glück müssen wir nicht so lange warten, sondern werden sofort, nachdem die Pässe und die Taschen kontrolliert wurden, reingelassen.

Neben mir wird Kim von Sekunde zu Sekunde immer nervöser. Sie redet schon mit sich selbst. Wahrscheinlich legt sie sich schon die Worte zusammen.

,,Ich bin so aufgeregt!", quietscht sie auf einmal breit grinsend. Wir bleiben vor einer Tür stehen. Man hört Stimmen von drinnen. Andere Fans wahrscheinlich. Der Sicherheitsmann öffnet uns die Tür. Wir bedanken uns und treten ein.

In der Mitte des Raums stehen zwei Sofas gegenüber, an der einen Wand hängt ein großer Flachbildschirm, darunter ist eine kleine Kommode mit DVD Player, Musik Box und PS3.
Auf der gegenüber liegenden Seite stehen mehrere Tische aneinander gereiht. Dort steht jede Menge Essen drauf.

these blue eyes [lrh]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt