10. Kapitel

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10. Kapitel

Ich sah den Tigerkater irritiert an. Ich hätte fast mit jeder Forderung gerechnet aber nicht damit, dass ich mich um zwei fremde Jungen kümmern sollte. Graupfote brach das Schweigen als erster. „Das ist alles was du verlangst? In dem Fall willst du nur unser Vertrauen?" Ich sah Graupfote an und hoffte, er würde das reden mir überlassen. „Ich habe meine Forderung nicht an dich gestellt sondern an Federteich." Graupfote wollte etwas erwidern, doch ich kam ihm zuvor. „Als erstes, mein Name ist Federschweif und nicht Federteich. Ich bin gerne bereit, deiner Forderung nachzukommen, aber sag mir zuerst wie du heisst und wie es kommt, das sich ein Kater um zwei Junge kümmert."

Der Tigerkater neigte verständnisvoll den Kopf. „Ich heisse Moor." Zuerst deutete er auf das braune Junge, danach auf das getigerte. „Die braune heisst Kelly und die andere heisst Blizzard. Ich kümmere mich um Sie weil ihre Mutter sie nicht mehr sicher aufziehen konnte und mir anvertraut hat. Ich würde sagen, der Rest geht euch nichts an, denn so wie ihr ausseht, hättet ihr mir auch einiges zu erklären, also belassen wir es beim wichtigsten." //Soll ich trotzdem nachfragen, wieso eine Königin ihre Jungen zurücklässt?//

Moor schnippte ungeduldig mit dem Schweif. „Wie ist eure Antwort?" Ich neigte den Kopf. „So soll es sein. Graupfote, sei so nett und hol Finsterjunges. Er wirkte nicht begeistert aber folgte meiner Bitte nach einigem Zögern murrend. Ich legte mich zu den Jungen und leckte ihnen das verstrubbelte Fell. Nach einigen erfolglosen Annäherungsversuchen lagen alle drei Jungen zufrieden neben mir. Graupfote und Moor unterhielten sich in einem anderen Teil der Scheune, weil ich es hasste, wenn mir neugierige Kater dabei zusahen, wie ich Junge säugte.

Silbersterns SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt