Kapitel 5 - Tor & Hoffnung

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„Hey, du schaffst das", munterte Amy mich auf, bevor die Teams gewählt wurden.

Wie üblich wurde ich als letzte gewählt, da keiner mich haben wollte. Und zu allem übel war Amy nicht mit mir in einem Team. Das Glück war nie auf meiner Seite.

Natürlich spielten heute auch mal ausnahmsweise Mädchen gegen Jungen und - Wer hätt's gedacht - Unser Team gegen das von Connor. Na super.

Aber wie in jeder Sportstunde wollte ich ihm unbedingt beweisen, dass ich doch was kann. Vielleicht würde er mich ja mögen, wenn ich einigermaßen Ahnung von Fußball hätte. Unser Lehrer pfiff an und schon ging es los.

Ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Mit Mühe kickte ich den Ball weg, sobald er in meine Nähe kam. Aber so wirklich gut waren meine Schüsse auch nicht.

Immer wieder bekam ich böse Blicke von den Mädchen aus dem Team, die alles natürlich besser konnten, als ich.

Wir hatten nur noch wenige Sekunden zu spielen und Connor hat kein einziges Mal auf mich geachtet. Er hat mich nur etwa sechs Mal umgerempelt und daraufhin Tore geschossen. Eine schlimmere Abwehr als mich gab es nun wirklich nicht.

Aber dann... Dann passierte das Wunder.

Das Wunder, dass den Tag komplett veränderte und in irgendeiner Weise auch die Zukunft. Aus Frust schoss ich den Ball mit all meiner Kraft in irgendeine Richtung.

Und aus unerfindlichen Gründen landete er tatsächlich im Tor. Unglaubwürdig sah ich den Ball an, der perfekt im Tor lag. Dann schwenkten alle Blicke zu mir herüber und ich hörte den Pfiff, der ankündigte, dass dieses Spiel vorbei war.

„Gut gemacht, Mikayla!"

„Das habe ich echt nicht von dir erwartet!"

„Klasse Leistung!", waren nur ein paar der Sachen, die die Mädchen zu mir sagten, während sie an mir vorbeigingen.

Ich hatte zum ersten Mal etwas richtig gemacht. Zum ersten Mal war ich nicht der Loser der Klasse!

Ich fing an, wie bekloppt zu grinsen und lief schnell zu Amy, die jetzt spielen sollte. Ich fiel ihr um den Hals. „Du warst unglaublich!", sagte sie.

„Ich habe keine Ahnung, wie ich das geschafft habe."

Und das hatte ich wirklich nicht. „Naja, aber immerhin hast du jemanden sehr beeindruckt." Unauffällig deutete sie mit ihrem Kopf hinter mich. Ich wirbelte herum und sah Connor, der mir Blicke zuwarf.

Als er bemerkte, dass ich ihn ansah, streckte er seinen Daumen in die Höhe und zwinkerte mir zu. Ich dachte ich müsste sterben!

Schnell setzte ich mich auf die Bank. Was zum Teufel war das denn gerade? Ich spürte, wie mein Herz wie verrückt schlug und ich konnte nicht glauben, was in den letzten Minuten passiert ist. Wow. Vielleicht würde sich etwas ändern. Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung, dass alles anders sein würde!

Lächelnd sah ich Amy beim Spielen zu. Wir haben 2:4 verloren, aber wen interessierte das schon?! Ich hatte meine Gründe, um glücklich zu sein. Und das ruinierte auch nicht der Rest der Stunde, in dem ich wieder einmal spielen musste und es dann auch nicht mehr ganz so gut klappte.

Ich hatte mein Tor erzielt und ich hoffte, dass ich auch bei Connor punkten konnte.

Nach Sport schien jedoch alles wieder so zu sein, wie zuvor. Langweiliger Unterricht, Kommentare bezüglich meines blauen Flecks und der ganze Kram.

Wie erleichtert war ich, als der Schultag vorbei war! Ich verabschiedete mich von Amy und machte mich auf den Heimweg. Und dann kam der Moment, in dem sich wirklich vieles änderte.

Ich hörte jemanden hinter mir meinen Namen rufen und ich erkannte Connors Stimme sofort. Ich blieb stehen und mein Atem verschnellerte sich. Ich wollte nicht mit ihm reden! Das konnte ich nicht.

Meine Knie verwandelten sich in Pudding, als Connor neben mir stand und ich langsam wieder zu gehen begann. „Hey Mikayla", sagte er und ich starrte auf einen Punkt in die Ferne.

„Hey", antwortete ich. Sehr gesprächig.

Ich wünschte er würde wieder gehen, auf der anderen Seite wünschte ich, er würde für immer so neben mir herlaufen.

„Das war eine starke Leistung heute, beim Fußball."

Ich musste lächeln und wurde rot. War doch klar. „D-danke", stotterte ich. Ich war solche Komplimente nicht gewöhnt.

Wortlos gingen wir die nächsten paar Minuten nebeneinander her. „Also... Du hast dich noch nicht bei mir bedankt", sagte Connor plötzlich und ich riss die Augen auf. „Bedankt? Wofür?", rutschte aus mir heraus.

Ich sah, wie er lachte und mein Herz machte einen Hüpfer. „Dafür, dass ich dich heute gerettet habe." Ach ja. Die Schultaschen-Aktion. Die hatte ich ja schon komplett vergessen.

„Ach so. Danke", sagte ich also und wollte so sehr noch mehr hinzufügen, da sagte er: „Also ich muss jetzt da lang. Wir sehen uns dann morgen wieder!" Er winkte mir und mir blieb noch nicht einmal genug Zeit dafür, ihm irgendetwas zu antworten.

Wir sehen uns dann morgen wieder...

Jedoch würde morgen alles ganz anders sein.


♥ ♥ ♥

Wird jemand hier von euch auch immer als letztes im Sport gewählt? :D (So wie ich immer? :D)

Und ja, im nächsten Kapitel geht es dann so langsam los mit dem Hauptgeschehen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir einen Vote und Kommentar dalasst. So weiß ich dann, ob es euch gefallen hat, oder nicht! ♥

Hab euch lieb ♥


Shower Superstar ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt