Luft. Das war alles, wonach sich Louis sehnte, als das Wasser über ihm zusammen lief und ihn dazu zwang, die Augen zusammen zu pressen. Wasser. Links, rechts, oben, unten, vor ihm, hinter ihm. Überall. Verzweifelt strampelte er um sich, versuchte, an die Wasseroberfläche zu gelangen. Doch das Einzige, das er damit bewirken konnte, war Panik. Sie bereitete sich von tief innen nach außen aus, schnell, so schnell, dass er es gar nicht schaffte, an seinen besten Freund zu denken, der vermutlich gerade ertrank. Ein entsetzlicher Druck quetschte seine Lunge zusammen, als würden mehrere Tonnen auf ihm liegen. Dann war er willenlos. Er konnte nichts dagegen tun, dass seine Füße aufhörten sich gegen das Wasser zu wehren, konnte nichts gegen die Panik tun, die ihn in den Wahnsinn trieb; und dass sich sein Mund wie automatisch öffnete, das Wasser in seine Lunge strömte und ihn in die Ohnmacht trieb, konnte er nicht verhindern.
Als Louis aufwachte, war es schon dunkel. Seine Augen flatterten auf, erst konnte er nichts erkennen. Nach und nach klärte sich sein Blick jedoch, und erschrocken fuhr er hoch. Doch die plötzliche Bewegung schickte einen stechenden Schmerz in seinen Kopf, stöhnend sank er wieder in sich zusammen und bemerkte erst jetzt, dass er in einem Bett lag. Verwirrt fuhr er mit der Hand über den samtweichen Stoff und staunte, als er kein Stroh darunter spüren konnte. Wo bin ich?, fragte er sich und sah sich in dem kleinen Raum um. Die Einrichtung war schlicht, aber stilvoll, und in einer Ecke erkannte er einen Schaukelstuhl, auf dem eine schwarze Katze eng zusammen gerollt lag, ihr Kopf war auf ihre Pfoten gebettet und ihre smaragdgrünen Augen ließen Louis zusammenzucken. Mit klopfendem Herzen atmete er einmal tief durch, bevor er ‚die Lage analysierte', wie sein Vater es immer beschrieb. Doch anstatt nachzudenken starrte er an die Decke. Ein Seufzen verließ seine Kehle, seine Haare waren feucht. Auch der Rest seines Körpers war nicht triefend nass, wie es logisch gewesen wäre. Wer ihn wohl gerettet hatte? Langsam richtete er sich auf und verzog das Gesicht, als sein Kopf anfing zu pochen. Die Gedanken schwirrten nur in seinem Gehirn herum, aber das alles brachte ihm nichts. Jetzt bemerkte Louis auch die Leere in seinem Magen, der – als hätte er gewusst, dass man ihn bemerkt hatte – ein lautes Knurren von sich gab. Genervt schnaufte der Brünette aus. „Ich kann jetzt keinen hungrigen Magen gebrauchen! Erst muss ich das hier erkunden!" Aufgeregt schwang er die Beine über die Bettkante, warf die Decke weg und stand auf. Ein Blick in einen Spiegel zeigte ihm: Alles, was er anhatte, war ein großer Pulli und seine Lieblingsunterhose, die er noch Zuhause angezogen hatte. Er war verwirrt. Wer gab ihm einen neuen Pulli? Andächtig fuhr er über den samtweichen Stoff. Dann betrachtete er das Muster. Es sah so anders aus als die Kleidung, die er sonst trug. Aber es gefiel ihm. Ehrlich gesagt hatten die weiten Hosen, die engen Lederstiefel und die schlichten Hemden seiner Figur nie wirklich geschmeichelt. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, dann räusperte er sich kurz und drehte sich zur Tür. „Dann mal los!" Grinsend und mit klopfendem Herzen tapste er zur Tür, drückte die Klinke herunter und quietschte erschrocken auf. Denn vor ihm stand jemand und grinste ihn an.
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Living for Love (Larry AU)
Fanfiction"Du bleibst so lange hier, bis du anfängst, mich zu lieben!" Geschockt sah er den Brünetten an. "Aber Harry, das kannst du nicht tun!" Verzweifelt rüttelte Louis an den Ketten, die seine Handgelenke umschlossen. "Oh doch, das kann ich. Und das werde...