„ Wie geht es dir? Ich mache mir echt Sorgen um dich", tippte er in sein Handy. Giovanni schlief bereits. Harley jedoch war noch hellwach. Sein bester Freund ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Was er wohl gerade machte? Harley hoffte nur, dass Attila endlich mit James redete. Zögerlich drückte er auf senden. Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam die Antwort seines Freundes. „ Nicht gut, aber ich will dir damit nicht zur Last fallen. Kümmere du dich erst mal um die Mission." Harley schüttelte den Kopf. „ Das sagst du so leicht ... obwohl ich weiß, dass es dir schlecht geht. Also meidet Attila immer noch deinen Kontakt?" „ Ja, nicht nur das. Domino scheint mich regelrecht auszuspionieren. Ich denke, dass sie dich sucht. Daher ist es ganz gut, wenn du auf Mission bist." Sie suchte nach ihm? Harley konnte sich lebhaft vorstellen, dass Domino immer noch vor Wut kochte. Von Anfang an hatte sie ihn gehasst. Ihm machte es nichts aus, wenn sie ihren Frust an ihm ablassen würde. Er konnte damit umgehen und wusste sich zu wehren. James machte ihm da eher Sorgen, denn er war ziemlich sensibel. Seufzend lehnte Harley sich zurück. Eine weitere Nachricht leuchtete auf. „ Der Vorstand scheint auch etwas aus zu brüten. Ich kann mir nicht helfen, aber ich traue denen nicht über den Weg. Seitdem du weg bist, fehlt auch jegliches Lebenszeichen vom Boss. Man munkelt du hättest damit zu tun. Allerdings ist es nur ein Gerücht. Ich weiß, ich sollte mich nicht in deine privaten Angelegenheiten einmischen, aber ... sie haben unrecht oder?" Als Harley diese Zeichen las, verkrampfte sich etwas in seinem Magen. Er blickte in Giovannis schlafendes Gesicht. Was sollte er James nun antworten? „ Ich wusste es", dachte Harley bitter. „ Irgendwann kommen sie dahinter und dann werden wir beide unsere Konsequenzen daraus erleben müssen." Wenn er könnte, würde er am liebsten fliehen. Zusammen mit seinem Partner. Dorthin wo niemand sie je finden könnte. Doch wo sollte das sein? Unruhig wälzte sich Harley hin und her. „ Was hast du?", fragte Giovanni plötzlich, der aufgewacht war. „ I ... ich", stotterte er unsicher. Seitdem er bei Team Rocket war, verlief sein Leben in ziemlichen Tumulten. Besonders nachdem er mit Giovanni zusammen gekommen und mit James befreundet war. Harley hatte lügen müssen, damit kein anderer, hinter ihr Verhältnis kam. Selbst seinen besten Freund konnte er nicht die Wahrheit sagen. Was war mit Giovanni? Sollte er ihm von James Nachrichten erzählen? „ Ich will nicht mehr lügen", sprach Harley innerlich zu sich selbst. „ Andererseits will ich auch nicht James auf fliegen lassen." Sanft fuhr Giovanni über seinen Arm. „ Etwas bedrückt dich, ich sehe es." „ Ich kann dir leider nicht alles sagen", Harley seufzte. „ Es ist kompliziert. In jedem Falle, sucht der Vorstand bereits nach dir." „ Woher weißt du das?", sein Partner zog eine Augenbraue empor. „ Von James", gestand er. „ Ich habe dir doch erzählt, dass es ihm nicht so gut geht. Momentan mache ich mir einfach Sorgen um ihn, daher musste ich ihm schreiben." „ Und dann hat er dir das geschrieben?" Harley nickte. „ James meinte, dass sie vermuten, ich würde mit dir unter einer Decke stecken und das du deshalb verschwunden bist. Was sollen wir tun?" Giovanni richtete sich auf. Nachdenklich starrte er in die Dunkelheit des Zimmers. „ Ich will nicht, dass sie etwas gegen dich in der Hand haben", sagte Harley leise. „ Natürlich will ich nichts sehnlicher, als hier mit dir zu bleiben. Aber du bist der Boss von Team Rocket. Wir müssen zurück." Lange Zeit herrschte Schweigen. „ Gib mir nur noch einen Tag", kam es schließlich aus Giovanni.
Den nächsten Tag genossen die beiden in vollen Zügen. Ihnen fiel es schwer wieder an den Alltag zu denken. Waren sie auf der Basis, mussten sie erneut Vorsicht walten lassen. Als der Abend kam, saßen Harley und er am Wasser. Ihre Hände umschlossen sich. „ Es ist bald soweit", stellte Giovanni bitter fest. „ Ja ... ." Diese Tage mit ihm waren Harley fast wie ein Traum vor gekommen. Nun musste er aufwachen. Harley lehnte sich an die Schulter seines Liebsten. „ Ich werde morgen ein Taxi für dich besorgen, dass dich zum Hauptquartier bringt. Mach dir keine Sorgen, ich werde nach kommen. Wenn dich jemand fragt, dann sage ihnen, ich hätte dich kontaktiert und befohlen zurück zu kommen." „ Okay ... ." Giovannis Finger streichelten zärtlich seine Wange. „ Auch wenn es nur ein kurzer Moment sein wird, hasse ich es Lebe wohl zu sagen." „ Mir geht es genauso. Aber was ich noch weniger will, ist einen neuen Leiter von Team Rocket. Ich traue diesem Vorstand nicht. Selbst James meinte, dass sie wohl etwas planen." „ Ich weiß ...", sein Blick verfinsterte sich. „ Nie hätte ich ihnen trauen sollen." Harley konnte sich kaum vorstellen, wie es für Giovanni sein musste. Außer ihm, konnte er niemanden vertrauen. Aber zu mindestens war Harley für ihn da. Komme was wolle.
Er saß im Taxi und sah lange Zeit der Stadt nach, in der er die glücklichste Zeit seines Lebens verbracht hatte. Selbst wenn es nur so kurz gewesen war. Langsam wurde sie kleiner. Ob Harley je wieder solche Momente erleben durfte? Die restlichen Stunden verbrachte er damit aus dem Fenster zu sehen. Je näher sie der Basis kamen, desto schwerer wurde sein Herz. „ Wir sind da", sprach der Fahrer. „ Oh", flüsterte er nahezu. Wie benommen stieg Harley aus dem Wagen. „ Danke sehr", er nickte dem Fahrer zu und verabschiedete sich. Langsamen Schrittes ging er durch den Wald, der die Basis vor den restlichen Bewohnern schützte. Dann sah er den Eingang, des Hauptquartiers. Zu Harley Überraschung wartete jemand vor den Toren dieser. Es war niemand anderes als Attila! „ Du bist wieder da?" „ Ja ... ich war auf einer Mission. Der Boss hat mich kontaktiert und meinte ich solle zurück kommen." „ Hmm", Attila wirkte skeptisch. „ Ich muss mit dir reden. Aber nicht hier. Komm erst mal an. Wir treffen uns auf deinem Zimmer." Er wollte mit ihm sprechen? Harley vermutete schlimmes. Zum Glück lief er keinen anderen Agenten über den Weg. In seinem Zimmer herrschte Tristesse, genauso wie Harley es verlassen hatte. Mechanisch packte er seine Sachen aus und sortierte die noch saubere Wäsche in seinen Schrank hinein. Dann klopfte es. „ Hi", grüßte ihn Attila und trat ein. Harleys Puls ging schneller. Sein ehemaliger Ausbilder zog die Sonnenbrille herab und blickte ihn fest in die Augen. „ Du weißt es oder?" „ Was meinst du?", entgegnete er nur. „ Tue nicht so, als hättest du keine Ahnung. Man kann dich leicht durch schauen. Aber James scheint dir zu vertrauen ... ebenso wie Hun." Harley schwieg. Wahrscheinlich hatte ihm Hun alles gesagt. „ Hör mal ...", fuhr Attila fort. „ Ich liebe James! Mehr als irgendetwas sonst auf dieser Welt. Auch wenn du es dir wohl kaum vorstellen kannst und ich für dich rüber komme wie ein gefühlloses Monster. Ich bin schon sehr lange bei Team Rocket. Die Situation hier auf der Basis war jedoch selten so schlimm, wie die jetzige. Agenten die um die Gunst des Bosses oder gar des Vorstandes buhlen, Intrigen, ausstechen anderer ... all das ... . James ist zu gut für diese Organisation! Ich will das er ein ganz normales Leben führt, fernab davon. Daher rede ich nicht mit ihm. Wenn er für mich nichts mehr empfindet, fällt es ihm auch leichter sich von Team Rocket zu lösen, einen Neuanfang zu wagen. Wenn er bei mir bleibt, bekommt er nur noch mehr Probleme." Fassungslos ließ Harley sich auf das Bett nieder. Nie hätte er gedacht, dass Attila das Wohlergehen seines Partners so wichtig war. „ Und die Sache mit Hun?", wollte er wissen. „ War auch dazu da, damit sich James vom mir fern hält." „ Aber ...", Harley schüttelte den Kopf. „ James liebt dich. Für dich würde er alles tun." „ Das ist ja das Problem", entfuhr es Attila. „ Er hat schon so viel für mich in Kauf genommen." „ Warum verlasst ihr nicht beide Team Rocket? Ihr könntet euch ein gemeinsames Leben aufbauen." „ Nein, für mich ist es längst zu spät." Attils blickte gen Boden. Was meinte er damit?
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Your love is my drug
FanfictionYaoi. Inhalt: Harley ist komplett pleite und führt ein mieses Dasein. Als er sich in einem Cafe schließlich mit einem jungen Mann anlegt, wird er zwar von Giovanni gerettet, jedoch daraufhin auch von seiner Chefin gefeuert. Giovanni bietet ihm jedoc...