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Niall und ich haben uns doch noch in den Griff bekommen und hatten noch Spaß zusammen. Schlecht vorstellbar aber dennoch wahr.
Im Moment saßen wir in seinem Auto, weil er die ganze Zeit nur herum fuhr, da wir beide noch nicht zurück wollten. Wir unterhielten uns
über einiges und ich hatte seit langem wirklich das Gefühl, dass ich Niall doch noch wichtig bin und er sich immer noch für mich interessiert.

„Und was willst du nach der Schule machen?", fragte er mich und sofort
dachte ich daran, als Niall mir bei einem Frühstück mal erzählt hatte,
dass er mir die Welt zeigen will, wenn ich fertig mit der Schule bin.

„Ich weiß nicht. Entweder ich gehe weiter zur Schule und mache mein
Abitur, was eigentlich besser ist, aber schon seit ich klein bin, ist es mein Traum im Ausland zu arbeiten. Aber ich denke kaum, dass ich mit 16 ein Ausbildungsplatz in England oder Amerika bekomme.", erklärte ich Niall.

„Ja, ich denke, wenn ich nicht so berühmt geworden wäre, wäre ich auf ein College gegangen.", sagte er und fuhr hinter ein paar Autos her.
„Aber in was für eine Richtung willst du gehen?", fragte er mich.
„Keine Ahnung. Der Beruf sollte mir Spaß machen. Also auf keinen Fall
etwas mit kleinen Kindern. Ich dachte mal an Fotografin oder Eventmanager.", sagte ich schulterzuckend und Niall lachte laut.

„Ja, Managerin passt zu dir. Du hast immer am liebsten alles unter Kontrolle. Und wenn andere zufrieden sind, bist du das auch.", sagte Niall und sah kurz zu mir herüber.

„Ich will gar nicht immer alles unter Kontrolle haben. Ich will nur
planen.", sagte ich und sah nach draußen.
„Willst du nicht eher in einen etwas öffentlicheren Beruf gehen?",
fragte er mich und verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen.
„Was genau meinst du jetzt damit? Ich mein, der Bereich hat eine ziemliche breite und Pornos zu drehen ist nicht so meine Vorstellung von einem tollen Beruf.", sagte ich lachend und sah zu Niall, der seine Mundwinkel nach oben gezogen hatte.
So sehe ich ihn am liebsten. Wenn er wirklich grinst und nicht irgendein lachen Faket, weil er muss.

„Nein, ich denke, dafür bist du nicht gemacht.", lachte er.
„Denke ich auch."
„Nein, ich dachte daran, so etwas wie Sängerin oder Schauspielerin?",
fragte er mich und ich hustete, weil ich mich verschluckt hatte.
„Wo lebst du?", lachte ich ihn aus und beleidigt sah er mich an.
„Was denn? Es sind zwei berechtigte Berufe.", erklärte er mir.
„Ja Niall. Du bist Sänger und erfolgreich. Ich mag meine Stimme nicht einmal. Und außerdem versuch meinen Eltern mal zu erklären, dass ich so etwas machen möchte."
Ich glaube, er hatte zu viel Koffein intus.

„Das war mein Ernst.", sagte er beleidigt und ich hörte auf zu lachen.
„Wirklich jetzt?", fragte ich ihn wie eine dumme.
„Natürlich, sonst hätte ich es nicht vorgeschlagen. Ich weiß, wie wichtig der Job sein kann.", sagte er.
„Niall, nehme es mir nicht böse, aber du weißt nicht wirklich vielbdarüber. Hast du schon mal einen Bewerbungstest gemacht? Hattest du
ein Bewerbungsgespräch? Hast du schon mal absagen bekommen? Hast du überhaupt die 10. Klasse beendet?", fragte ich ihn und sah zu ihm hin.

„Nein, hab ich alles nicht. Aber das bedeutet trotzdem nicht, dass ich
hinter dem Mond lebe. Und wie du siehst, kann ich von meinem Beruf
jetzt auch leben.", sagte er.
„Ja Niall. Du bist Nett, kannst singen, siehst gut aus, Millionen von
Mädchen Göttern dich an. Soll ich weiter aufzählen? Du gewinnst immer wieder irgendwelche Awards, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existieren.", argumentierte ich.

„Na und? Das hab ich mir auch alles selber mit den anderen aufgebaut.
Und bis vor kurzem war ich immer noch der hässliche blonde, der mit
der Zahnspange.", sagte Niall und sein lächeln verschwand.

„Niall, wenn das jemand gedacht hat, dann wahrscheinlich vor 5 Jahren.
Man, als mir meine Schwester deine Audition bei Xfactor gezeigt hatte,
dachte ich, dass du es niemals zu etwas bringen würdest. Ich wette, du
bist damals nur weiter gekommen, weil du so süß warst. Aber du hast
dich hoch gearbeitet. Und das ist das, was zählt. Du hast dich weiter
entwickelt und hast auf die Meinung der anderen geschissen. Du wusstest, wo du hin wolltest und da stehst du jetzt. Der Rest ist Vergangenheit.", sprach ich ihm Mut zu.

Love me or Leave meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt