TAPE 5《7 Million Dollar Deal Part I》

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Vorab noch eine kurze Anmerkung, welche ich im letzten Kapitel völlig vergessen hatte zu erwähnen. Es handelt sich um das Telefonat welches Aurora geführt hatte. Ich werde zunächst noch nicht viel dazu verraten, wie z.B mit wem sie spricht und was das Ganze mit der Sache zu tun hat. An einem bestimmten Punkt im späteren Verlauf der Geschichte werde ich diesen Aspekt jedenfalls aufklären, im Augenblick aber noch nicht. Dies wollte ich klargestellt haben, da 

»Und wie lief's?« Elvana bedachte mich mit einem erwartungsvollen Schimmern in den Augen als ich mich hinter meinen Schreibtisch begab.

»Bestens.« Mit einem aufgesetzten Lächeln drehte ich mich schwungvoll zu meinem Rechner und demonstrierte ihr somit, dass die Inspektion genau jetzt ein Ende finden sollte. Seufzend konzentrierte ich mich auf den hell erleuchteten Monitor und versuchte dabei meine umherschweifenden Gedanken schnellstmöglich mit ein wenig Arbeit in die richtigen Bahnen zu lenken, doch vergebens. Denn nach bereits wenigen Sekunden dachte ich erneut auf das stattgefundene Gespräch vor nicht einmal fünf Minuten zurück.

Den Block und den Stift fest in meinen Händen umschlossen, bemühte ich mich selbstsicher aufzutreten, während sein wachsamer Blick kein einziges Mal von mir wisch.

»Keine Einwände?« Die rhetorische Frage rief kleine zierliche Linien auf seiner Stirn hervor. Einwände? Wirklich jetzt? Uns beiden war bekannt, was geschehen würde, wenn ich dem etwas entgegenwarf. Also warum provozierte er es?

»Ich denke, ich habe Sie verstanden, Sir.« Ein verdächtiges Zucken an seinem linken Mundwinkel machte sich bemerkbar, der wiederum von einem kurzen Nicken abgebrochen wurde. Shane fügte sich seinen vorherigen Beschäftigungen ein und mied mich aufs Neue. Anstatt dies als Entlassung aufzufassen und schnell das Weite zu suchen, rührte ich mich nicht von der Stelle. In Anbetracht dessen hob er ein weiteres Mal seinen Blick und seine fragenden Augen stachen unmittelbar in die meine. Was du kannst, kann ich auch...

»Sir, wie Sie bereits sagten. Erst nach Ihren ausdrücklichen Anweisungen, werde ich diesen Raum verlassen dürfen. Also...« Die Lücke zwischen Rücksichtlosigkeit und Raffinesse war schmal, sehr schmal sogar. Nichtsdestotrotz hielt mich auch das nicht vom Reden ab.

»Ist es mir nun gestattet Ihrem Büro den Rücken zu kehren und mich meinen restlichen Aufgaben zu widmen? Den darauffolgenden Blick, welchen er mir zuwarf, kannte ich nur allzu gut. Meine Worte gefielen ihm nicht. Und diese Theorie bestätigte sich durch die kleine, aber aussagekräftige Bewegung seiner Finger, die er ineinander verschränkte und sie zusammendrückte, weshalb seine Fingernägel kurzzeitig weiß hervorlugten. So spontan ich darauf aufmerksam wurde, so schnell löste er sie auch voneinander und signalisierte mir mit einer ungeduldigen Handbewegung den Raum zu verlassen. Etwas erheitert durch seine nicht verborgen gebliebene Verärgerung, konnte ich mir die nächste Geste nicht verkneifen und machte einen leichten und hoffentlich unauffälligen Knicks vor ihm, als ob ich mich mit der Hoheit höchstpersönlich in einem Raum befinden würde. Pechfinstere Augen bohrten sich umgehend in mich. Oh, er hatte den Spott verstanden. Wissentlich, dass ich mich auf dünnem Eis bewegte, beschloss ich den Sticheleien fürs Erste ein Ende zu setzen. Das Grinsen, das sich bei dem Gedanken von selbst auf meinem Gesicht verewigt hatte, weitete sich aus, als ich die Tür hinter mir zu schließen intentionierte und dabei einen letzten bruchstückhaften Blick darauf erhaschte wie der Kugelschreiber in seiner Faust verschwand.

Zurückblickend auf die Ereignisse von vorhin, war ich wütend auf mich selbst derart Leichtsinnigkeit gedacht zu haben. Mit einem direkten und so schnellen Gegenangriff seinerseits hatte ich keinerseits gerechnet. Erster Fehler, Aurora. Unterschätze nie... niemals deinen Feind, tadelte ich mich innerlich. Ich musste mir vor Augen halten, dass diese unkluge Vorgehensweise mich auf der Stelle in den Abgrund befördern könnte und das wollte ich auf keinen Fall riskieren, nicht so... nicht jetzt. Denn falls ich doch in diesen Abgrund stürzten sollte, dann nur unter der Bedingung, dass ich ihn mit in dieses Loch ziehen würde.

《Sex Tape》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt