Prolog Der Traum

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~Prolog~ 

-Der Traum-

Die Sonne ging unter und tauchte den gesamten Himmel in ein dunkles, fast märchenhaftes Orange. Das ganze Dorf war wie leergefegt, doch es wirkte weder ausgestorben noch verlassen, sondern einfach nur... leer. Außer Kaba, einem vierzehn jährigen, breitschultrigen Jungen, war keine Menschenseele auf der Straße. 

Ein starker Wind wehte durch die Gassen und pfiff um die Häuser. Das Dorf kam dem Jungen bekannt vor, doch er wusste nicht warum. Da lief, wie aus dem Nichts, ein kleines Kind über die Straße. Der Knirps sah aus, als ob er nichts weiter trug als eine alte Lederhose und ein zerrissenes Stoffwams. Als er genau in der Mitte der Straße war, fuhr plötzlich, aus heiterem Himmel, ein schwarzer Blitz auf den Jungen herab. Kaba schrie auf, doch der Junge war verschwunden. An seiner Stelle stand nun ein unnatürlich großer Rabe auf der Straße. Mit seinen tiefschwarzen Augen blickte er den noch völlig schockierten Kaba an. 

Von dem Blick des Vogels wie gelähmt, wagte er es nicht, auch nur zu atmen. Mit langsamen, fast schicksalhaften, Schritten, nährte der Rabe sich ihm. Als sie nur noch einen Finger breit voneinander entfernt waren, streckte der Junge, ohne es wirklich zu wollen, die Hand nach dem Vogel aus, der fast so groß war wie er selber. Als sie sich berührten, verschwand der Rabe in einer Explosion aus weißem Licht und nur eine einzige, schwarze Feder blieb übrig.

Raven TailWo Geschichten leben. Entdecke jetzt