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Nachdem ich endlich mein Gepäck bekommen hatte, worauf ich gefühlte Stunden warten musste, beeilte ich mich den Flughafen schnellst möglich zu verlassen.

Ich musste von nun an wie ein Schatten leben. Versteckt und unerreichbar. Es würde schwer werden in meiner neuen Schule hier nicht aufzufallen, aber das war mir von Anfang an klar gewesen.

Ich hatte mir inzwischen ein Taxi bestellt und stellte erleichtert fest, dass es auch schon wenige Minuten später um die Ecke bog. Ich übergab dem Fahrer erschöpft mein Gepäck, welches er freundlicherweise für mich in den Kofferraum packte.

Nachdem endlich alles eingepackt war, startete der Fahrer das Auto und raste mit hoher Geschwindigkeit über den Highway, in Richtung meines neuen Zuhauses.

Ich hatte mir hier in Vegas eine kleine aber noble Wohnung gemietet. Sie lag am Rande der Stadt und es gab im näheren Umkreis nur eine Schule und einen Supermarkt. Auch wenn ich laute, belebte Großstädte schon immer geliebt hatte, wusste ich, dass im Stadtinneren ein viel größeres Risiko bestand, entdeckt zu werden.

Als ich endlich an der Wohnung angekommen war, hastete ich gespannt zur Wohnungstür und konnte es kaum erwarten mein neues, eigenes Reich zu sehen. Als ich die Türe aufschloss, stach mir sofort die große Fensterfront am anderen Ende des Ganges ins Auge, welche mir einen wunderschönen Blick über ganz Las Vegas bot.

Nachdem ich mich nach ein paar Minuten wieder von meinem kleinen ''Schock'' erholt hatte, setzte ich meinen Weg fort und erkundete noch die anderen Räume der Wohnung. Zufrieden stellte ich fest, dass mir hier alles sehr gut gefiel und ich mir vorstellen konnte, hier für eine längere Zeit zu bleiben.

Da ich einen sehr langen und anstrengenden Tag hatte und morgen schon wieder der Alptraum Schule für mich beginnen würde, beschloss ich schon früher schlafen zu gehen.

Nachdem ich nur noch meine Klamotten getauscht und meine Zähne geputzt hatte, ließ ich mich in das kuschelige Federbett fallen und fiel schnell in einen tiefen Schlaf.


Am nächsten Morgen riss mich mein schriller Wecker aus dem Schlaf. Verschlafen trotte ich ins Badezimmer und wusch mir mein Gesicht.

Nachdem ich mein Gesicht abgetrocknet hatte, schminkte ich mich noch dezent und glättete mir meine dunkelbraunen, fast schwarzen, Haare.

Da ich meine Klamotten noch nicht in meinen Schrank eingeräumt hatte, griff ich auf gut Glück in die Umzugskisten und angelte mir eine scharze Hose mit einem beigen Tanktop heraus. Ich kombinierte dazu noch eine schwarze Lederjacke und meine weißen Converse.

Da ich ziemlich viel Zeit mit dem Haare glätten verbraucht hatte, blieb mir keine Zeit mehr für ein ausgiebiges Frühstück weshalb ich mir nur einen Apfel mit auf den Weg nahm. Ich aß den Apfel und hastete währenddessen in hohem Tempo zur Schule. Ich erreichte das Gebäude mit dem Klingeln und machte mich auf die Suche nach meinem neuen Klassenraum.

Auf dem Schulflur wurden mir immer wieder komische, jedoch auch neugierige Blicke zugeworfen, die ich jedoch alle gekonnt ignorierte. Als ich endlich meinen Klassenraum gefunden hatte, stieß ich ohne zu Klopfen die Türe auf und betrat den Raum.

Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen hier nicht aufzufallen und brav zu sein, aber mir war spätestens jetzt bewusst, dass ich das so oder so nicht schaffen würde. Also wieso umsonst anstrengen?

Als ich den Klassenraum betrat war es so totenstill, dass man sogar eine fallende Stecknadel hätte hören können. Nach wenigen Sekunden, räusperte sich dann die Lehrerin.

,,Junge Dame, hier wird angeklopft."

Ich ignorierte ihre Aussage und gab nur ein gelangweiltes:,, Ich bin die Neue" von mir. Mrs Unbekannt sah so aus als würde sie vor Wut gleich platzen, doch versuchte ihre Wut zu überspielen, was ihr sogar gelang.

Sie gab ein bestimmerisches ,, Vorstellen jetzt" von sich, woraufhin ich mich der Klasse zuwendete.

,,Hallo ihr alle, ich bin Amy und bin 17 Jahre alt, mehr müsst ihr auch nicht wissen."

Zufrieden stellte ich fest, dass mich jeder in der Klasse verängstigt anschaute und mir hier niemand Ärger machen würde.

Unmotiviert ließ ich mich auf einen freien Stuhl in der letzten Reihe fallen und bemühte mich noch nichtmal dem Unterrichtsstoff zu folgen. Während die andern über den 1. Weltkrieg diskutierten, schaute ich lieber aus dem Fenster und träumte vor mich hin.

Meine Träumerei wurde allerdings unterbrochen, als die Klassenzimmertüre laut aufgetreten wurde und ein Junge meines Alters den Raum betrat.

Er schaute mit finsterem Blick durch die Klasse, woraufhin die Augen aller auf den Boden wanderten. In dem Moment, wo seine blauen Augen dann meinen eisernen Blick trafen, wusste ich, dass es hier womöglich doch jemanden geben könnte, der mir Ärger machen würde...

Impossible Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt