Leon
Nach Finns Ausbruch konnte ich erstmal nichts weiter tun außer ihn anzustarren. Dass er so dachte wäre mir nie in den Sinn gekommen. Niemals hätte ich gedacht, dass ihm diese Geheimnistuerei so zusetzte.
,,Finn..." Murmelte ich leise und wollte ihn einfach nur fest an mich drücken. Aber das ging nicht. Nicht in der Öffentlichkeit.
Die bereits bekannte Frustration schlich über mich und ich verzog mein Gesicht.
,,Schon gut Noah. Nimm meine Worte nicht zu ernst. Gehen wir ein Eis essen?" Fragte er leise und schaute mich aus seinen großen Augen bittend an.
Ich hätte jetzt sagen können, dass es vielleicht etwas zu kalt für Eis wäre oder das uns jemand sehen könnte. Doch ich hielt meinen Mund und nickte nur.
Schweigend liefen wir weiter und bei jedem Schritt stießen unsere Hände aneinander. Wenn das so weiterging, würde ich mich früher oder später nicht mehr zusammenreißen können und einfach seine Hand nehmen. Zum Glück war Finn in dieser Angelegenheit etwas konsequenter und hielt einen Sicherheitsabstand, jedoch nicht ehe er mir ein trauriges lächeln geschenkt hatte.
Ich betrachtete ihn von der Seite und fragte mich unwillkürlich was ihm alles geschehen war. Ich meine klar, irgendwie wusste ich schon das wichtigste, aber hatte ich zum Beispiel keine Ahnung von banalen Sachen, wie seine Lieblings Farbe oder so. Ich beschloss das noch irgendwann zu ändern. Aber nicht jetzt.
Jetzt genoss ich einfach nur die Stille und das Gefühl, dass er jedes Mal in mir auslöste, wenn sein Blick meinen für kurze Zeit begegnete. Nach einer Weile kamen wir vor einem kleinen Eiscafé an. Finns Hand zuckte zu meiner, aber im letzten Moment besann er sich und fuhr sich durchs Haar, anstatt wie vermutlich geplant meine Hand zu nehmen.
Schade...naja oder zum Glück, wie man es halt nahm. Zielstrebig lief er hinein und ich folgte ihm ohne zu zögern. Sofort wurde ich von warmer, nach süßem Eis duftender Luft empfangen. Ein seufzen entwich mir und ohne, dass ich es verhindern konnte, wurde ich von Kindheitserinnerungen heimgesucht.-Flashback-
,,Mummy, warum sitzt Zac alleine bei Dad?'' fragte ich während meine Mutter mir sanft das, mit klebrigem Eis verschmierte, Gesicht abwischte. Ihr Kopf drehte sich und mit sorgenvoller Miene betrachtete sie die beiden Gestalten, die Abseits an einem anderen Tisch saßen. Mein Vater hatte Zac am Arm gepackt und ganz nah an sich gezogen. Mit hochrotem Gesicht redete er auf meinen Bruder ein. Ich hätte wahrscheinlich vor Angst gestorben, aber Zac zeigte fast keine Reaktion und starrte nur ins Leere. Ich begriff nicht was da los war. Schon immer hatte mein Vater Zac zur Seite genommen, schon immer war mein Bruder abwesend gewesen. Aber beides in Verbindung...das war zu viel für mich und auf einmal brach ich in Tränen aus. Meine Mutter wollte mich sofort beruhigen, doch ich wollte nicht. Ich wollte zu meinem großen Bruder. Warum wusste ich nicht, aber ich wollte es unbedingt. ,,Zac." schluchzte ich leise. ,,Siehst du was du anrichtest!" schrie auf einmal mein Vater, packte Zac am Kinn und drehte seinen Kopf zu mir. Leere blaue Augen bohrten sich in meine. Mein Vater beugte sich nah zu dem Ohr meines Bruders. Seine Lippen bewegten sich und mein Bruder wurde blass. Und ich? Ich weinte einfach weiter, ohne zu wissen warum.Cheers Mates!
Naaaaaaa wie hat es euch gefallen? Hättet ihr vielleicht Lust auf so ein kleines Special Kapitel? So anlässlich der 12K. In diesem Kapitel würde dann dieser Flashback zum einen in Zacs Sicht und in der Sicht von der Mutter kommen.
So in diesem Sinne Bye Bye!
DU LIEST GERADE
Ich.Bin.Nicht.Schwul.
Teen FictionFinnick: Ich muss der perfekte Sohn sein. Wenn ich das nicht war, würden sie mich bestrafen. Ich war perfekt, ich bin perfekt, ich werde perfekt sein. Und aus diesem Grund bin ich nicht schwul. Leon: All die Schläge, all der Hass, all die bösen W...