Chapter one

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Chapter One

"Guten Morgen Schwesterherz" rufen meine bescheuerten Brüder. So langsam aber auch können sie sich doch vorstellen, wie ich sie bei solchen Aktionen hasse. Und zwar so sehr, dass ich sie freiwillig unter die Erde bringen will.

"Jungs, wisst ihr wie spät es ist?" nuschle ich unter meiner Decke. "Ja, nicht mal sieben Uhr" sagt Ethan, hörbar mit einem breiten Grinsen.

"Nicht mal ... Ist das euer Ernst?" genervt schmeiße ich meine Decke von mir und stehe auf. "Wir lieben dich auch" sagen beide synchron und küssen mich auf beide Wangen. "Das bekommt ihr zurück" rufe ich ihnen noch hinterher, bekomme aber nur ein 'jaja' von Ethan und ein lautes Lachen von Gabriel zu hören. Wie ich beide doch liebe, ironisch gesehen.

Frustriert und nun hellwach betrete ich das Bad. Ich brauche jetzt eine Dusche. Eine warme. Nein, eine heiße.

Zurück in meinem Zimmer ziehe ich meine schwarze Leggings an und darüber ein weißes Tshirt, welches mir über den Po geht. Nur wenn das Oberteil länger ist, ziehe ich eine Leggings an.

Heute ist der erste Schultag nach den Sommerferien. Was für mich heißt, ich bin ein Senior und im Abschlussjahr. Nächstes Jahr gehe ich auf die Columbia. Wie Ethan immer sagt, ich bin eine Streberin, die an der Yale, an der Columbia, an der Brown und an der New York University eine Zusage bekommen hat. Meine erste Wahl war immer Columbia und das es so geklappt hat, wie ich wollte, freut mich noch mehr.

"Morgen Liebling" Dad gibt mir ein Kuss auf den Kopf, als ich mich auf den Stuhl in der Küche setzte und er sich zwei Stühle von mir entfernt hinplatzierte, da neben mir Ethan sitzt.

"Und mir wünscht du kein Morgen?" schmollt er rum. "Du hast deine Schwester geärgert und so unfreundlich geweckt. Denkst du, ich sage dir da noch morgen?" Lacht er und hebt die Hand über seinen Kopf, damit ich ihm ein high Five geben kann.

Ich war schon immer der Liebling von Dad. Seit Mum vor sechs Jahren starb, als ich 12 und die Zwillinge 11 waren, übernahm ich den Haushalt. Ich kochte, ich steckte die Wäsche in die Waschmaschine und regelte es mit unseren Finanzen, kein Wunder habe ich eine glatte eins in Mathe.

Seit knapp zwei Jahren hat Dad eine Freundin. Jenna heißt sie. Eine 1,70 große Frau, dunkelblondes Haar, blaue Augen und einer der nettesten Personen, die ich kennengelernt habe.

Sie weiß wie es um unsere Familie steht, und akzeptiert auch, das an der Wand bei der Treppe Bilder von uns allen hängen, auf fast allen ist Mum drauf zu sehen. Sie liebt Dad und er liebt sie. Sie machen sich gegenseitig glücklich.

"Nimmst du uns mit?" fragt Gabriel süß, natürlich versucht er, als ich dann in seine Backe kniff, und ihn 'awwte' wieder ganz der Alte zu sein. "Habe ich eine andere Wahl?" wir verabschiedeten uns von Dad und stiegen in mein Auto.

"Wieso darfst du eigentlich ein Auto dir kaufen, wir aber nicht?" Ethan, der von Gab nach hinten verfrachtet wurde, stellt diese Frage jedesmal, wenn er bei mir im Auto sitzt.

"Weil ich arbeiten gehe?" ich schaue in den Innenspiegel, und sein empörtes Gesicht bringt mich zum Grinsen.

"Wir arbeiten auch" rufen beide synchron durch mein Auto.

"Ja arbeiten" das arbeiten setzte ich mit meinen Händen in Anführungszeichen.

"Ihr könnt kein Geld sparen, ihr gebt es sofort aus" kläre ich beide auf.

"Sonst würden wir ja nicht so aussehen" grinst mich Ethan im Innenspiegel an. "Willst du damit sagen, das ich hässlich aussehe?" gespielt verletzt lege ich meine Hand auf mein Herz und schaue in den Innenspiegel.

"Ihr Mädels versteht immer alles falsch. Fragt man euch, 'wollt ihr ein Kaugummi' bekommen wir von euch 'stink ich etwa' zu hören" genervt fährt er sich mit seiner Hand durch sein dickes Haar und verschränkt die Arme.

Wie ich die beiden doch liebe.

...

Da siehst du, mit was für Brüder ich es täglich aushalten muss, Mum.

Never have I ever✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt