Kapitel 1

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Da ist er. Mein Herz schlägt mir von innen gegen die Rippen. Er umarmt mich von hinten und ich inhaliere seinen Duft förmlich.
"Hey" sagt er und ich merke an seiner Stimme das er lächelt. Schon bei dem Gedanken das er bei mir ist breitet sich ein warmes, wohliges Gefühl in meinem Bauch aus. Ich drehe mich zu ihm um und sehe jetzt auch das er lächelt. Ein leises "Hey" bekomme ich noch heraus bevor  er mich in die Arme schließt und mich küsst.
Wüsste ich nicht ganz genau das meine Füße auf dem Boden stehen, wäre ich mir ganz sicher das ich schwebe.
Alles um mich herum verschwimmt plötzlich und und tritt in den Hintergrund. Alles was noch bis vorhin so schwer auf mir gelastet hat, fällt von mir ab.
Langsam lösen wir uns voneinander . Sein Blick ruht auf meinem Gesicht. Er lächelt, ich lächel. Verdammt ich bin so glücklich mit ihm. Ich würde es ihm so gerne sagen, doch ich habe es nie getan. Sollte ich ? Aber er weiß es doch sicher oder? Schließlich sind wir jetzt seit einem halben Jahr zusammen. 
Ich schaue ihn von unten an. Seine braunen Augen sehen für mich aus wie die eines Teddys. Ich liebe seine Augen. Ach Quatsch ich liebe ihn!
Wir haben uns jetzt komplett voneinander gelöst und laufen Hand in Hand durch den Park.
Ich denke an den Brief in meiner Tasche. Er sollte es wissen. Aber wie soll ich es ihm sagen ohne ihn zu verärgern? Ich sollte noch ein bisschen warten. Mal sehen wie er darauf reagiert.
Ein kurzes Kopfkino läuft in meinem Kopf ab. Ich weiß noch ganz  genau wie ich den Brief aus dem Postkasten geholt habe. Und wie ich vor Freude kreischend auf der Einfahrt herumgesprungen bin. Ich erinnere mich noch genau an das Kribbeln in meinem Bauch und die weichen Knie als ich den Brief endlich gelesen hatte. Die Freudentränen standen mir in den Augen. Ich weinte, ich weinte vor Glück und Erleichterung  , das es sich endlich ausgezahlt hatte. Das stundenlange Training, der Muskelkater der Tage andauerte und auch die Tränen die ich dafür geweint hatte, die ganze Anstrengung und die Freunde die ich dafür verloren habe. Für meinen größten Traum. Und er sollte bald wahr werden.
"Einladung" stand in großen geschwungenen Buchstaben auf dem dicken Papier. Sie hatten mich endlich eingeladen. Nach Sidney zum Vortanzen.
"Bella, was ist los ? Hörst du mir überhaupt zu?"
Mist er hatte mich voll erwischt. "Ähm wie bitte? "
"Bella, du denkst so laut das ich es bis hierhin hören kann" sagte er gespielt vorwurfsvoll.
" Sorry" sagte ich während mir schon die Farbe in die Wangen stieg.
Er nahm mein Gesicht in beide Hände und schaute mir tief in die Augen. Und plötzlich wollte ich ihm nichts mehr verheimlichen, ich wollte einfach nur das er da ist.
"Ich habe an dich gedacht" sage ich dann und bevor er etwas erwidern kann trällere ich ein Tschüss ich liebe dich und verlasse mit schnellen Schritten den Park. Sein unschlüssiger Gesichtsausdruck verfolgt mich noch bis in die Bahn. Doch ich rede mir ein das es besser so ist, wie es ist.

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