„Du wusstest, dass es passieren wird"
„Ja"
„Warum weinst du dann?"
„I-ich w-w-will nicht..."
„Das ist keine Frage des Wollens!"
„Sollte es aber! Ich will nicht..."
„Also sollte jetzt jeder selbst entscheiden oder was? Das würde ja ein Chaos geben!"
„Ein Chaos sagst du? Ein ungemütliches, kratziges Chaos oder das bunte, gemütliche Chaos in dem du dich in deiner eigenen Welt verlieren kannst?"
„Meine Güte Kind! Was redest du denn da? Ein Chaos ist ein Chaos. Eine Unordnung. Nicht mehr und nicht weniger!"
„Ach wirklich? Was weißt du schon!"
„Mehr als du Kind! Ich war schon überall, habe schon alles gesehen und bin von jedem gefürchtet"
„Gefürchtet magst du sein und überall warst du sicher auch schon, aber niemand hat alles gesehen. Hättest du nämlich schon alles gesehen, so würdest du jede Sekunde kennen die in diesem Universum verstrichen ist und das ist unmöglich!"
„..."
„Da schweigst du plötzlich! Hättest du nicht schon eher schweigen können? Ich will..."
„...Zurück? Wieso willst du zurück, Kind? Wieso? Ging es dir so gut?"
„Ich war auf dem Weg der Besserung! Die Ärzte haben gesagt ich könnte bald gehen! Sie haben gesagt ich könnte bald wieder leben wie ein normales Kind und dann kamst du und hast mir zugeflüstert mit dir zu kommen. Wir haben im Mondschein getanzt...ja, ich hatte Spaß. Ich fühlte mich wieder gesund. Ich fühlte mich frei...Und plötzlich wurden die blanken Strahlung des Mondes zu einem unendlichen Raum und diesem Moment erst habe ich gemerkt, mit wem ich getanzt habe."
„Tja Kind...es war halt Zeit gewesen."
„Mit mir zu tanzen?"
„Ha ha..., nein! Du weißt ganz genau für was es Zeit war!
Nein, nicht schon wieder weinen..."
„WIESO? ICH WILL NICHT...MAMA..."
„Shhhh mein Kind...Komm..."
Und sie tanzten wieder. Sie tanzten rein in das Morgenland. Das Land nach unserem Leben.
Piep, piep, ---
Ihr Augen öffneten sich langsam und ihr Haut wurde blass. Auf ihren einst roten Wangen landete eine Träne. Ihr kleine Hand lag in der großen zarten Hand einer Dame, die sie einst "Mama" genannt hatte.
„Wieso?", fragte die Dame, obwohl sie es wusste. Mit zitternden Fingern strich sie über die Augenlider ihrer Tochter.
„Du warst zu gut für diese Welt mein Kind, nicht wahr? Du wusstest so viel über das Leben, zu viel für diese Welt! Tanze in den lila farbigen Wolken und der Abendröte vor den Gewittern die du so liebtest.
Ruhe in Frieden, mein Kind"
Sie tanzten nicht mehr, sie waren angekommen.
„Hat sie mich losgelassen?", fragte sie. Er nickte, sie lächelte während sie durch das Universum flog.
Sie war einfach zu gut gewesen, zu gut für diese Welt...
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Gedanken-Geschichten
Short StoryWie vergisst man Zeit? Wie glaubst du würdest du die Welt verändern? Wie kann man vom Gefangenen zum Gefangennehmenden werden? ... Und viel mehr Fragen um das Leben und seine mögliche Unmöglichkeit findet man hier Ich lade euch herzlich ein mitzu...