Kapitel 1

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Jana P.O.V. :

Lachend ging ich mit Gudrun in unseren Chemiesaal, denn sie lesterte wieder einmal über unsere Lehrer ab. Mein Blick fiel auf unsere Chemie Lehrerin und ich musste seufzen, als sie wieder den Beamer einschaltete. Das bedeutet wieder eine Stunde abschreiben. Wie lustig!!! Verärgert schlug ich meine Federschachtel auf den Tisch. Elena, die gerade neben mir Platz nahm, hob eine ihrer perfekten Augenbrauen und grinste mich an. "Nicht gleich so aggressiv.", kommentierte sie mich. Gerade wollte ich ihr antworten, als die Professorin sagte: " Danke für die nette Begrüßung." Stöhnend standen wir auf und man hörte 29 Stühle quietschen. "Setzt euch." Ich lies mich auf meinen Stuhl plumpsen und stellte ihn dann höher, da ich nicht besonders groß bin. Ich blickte zu Gudrun, die das Spiel "Wenn Blicke töten könnten..." an der Lehrerin ausprobierte. Sofort musste ich grinsen, denn das machte sie jede einzelne Chemie, Deutsch, Rechnungswesen und vorallem in der Betriebs und Volkswirtschaftsstunde. Wenn ich nochmal so darüber nachdenke, macht sie es in fast jeder... Daniel musste wieder einmal die Dokumente öffnen, damit die Lehrerin uns nach Lust und Laune foltern konnte. Vorahnend starrte ich auf die Wand, wo sich nun das Worddokument öffnete. Und wieder eine schöne Großformatseite über die Anomalie des Wassers. Gudrun schrieb bereits die Überschrift. Ich hatte jedoch, wie üblich, keine Lust so eine doofe Seite abzuschreiben. Um es etwas hinauszuzögern lehnte ich mich zu Elena, die gerade nach einem passenden Fineliner suchte. Plötzlich hielt sie Inne und deutete lachend auf Thomas. Thomas rollte mit einem Rollstuhl durch die Gegend und ignorierte die schimpfende Professorin. Ich musste laut lachen, als er ein paar seiner speziellen Moves zeigte. Die Lehrerin fand es wohl nicht so lustig, denn sie verkündete, dass wir eine Wiederholung am Freitag schreiben werden. Und heute war Mittwoch. So etwas kam in letzter Zeit häufig vor. Deshalb versteht ihr auch hoffentlich, dass ich einige Lehrer am liebsten erwürgen würde! Da ich aber nicht in den Jugendknast will, lies ich es lieber bleiben. Gerade wollte uns die Professorin ein ach ja soo interessantes Video zeigen, als die Türe aufschwang. Es drehten sich sofort alle Hälse Richtung Türe, in der Hoffnung, dass der Unterricht für ein paar Minuten unterbrochen wird. Nur ich schrieb noch meinen Satz zu Ende. Erschrocken sah ich auf, denn Elena rammte mir ihren Ellenbogen in meine linke Seite. "Au! Spinnst du?!", fuhr ich sie an, als mein Blick zur Türe wanderte. Im Rahmen stand ein Junge, den ich noch nie zuvor gesehen habe. Okay Junge kann man nicht mehr sagen, denn er war recht groß und man sah seine kräftigen Muskeln sogar durch das schwarze T-Shirt. Er hatte seinen ebenfalls schwarzen, etwas abgenutzten Rucksack lässig über eine Schulter geworfen und stand völlig unbekümmert an den Rahmen gelehnt da. "Ja wen haben wir denn da?", fragte unsere Lehrerin mit honigsüßer Stimme. "Das würde ich auch gern wissen.", flüsterte mir Gudrun mit einem bedeutsamen Blick zu und Elena die das gehört hatte, musste kichern. Ich lächelte. Er sah wirklich gut aus, schon unheimlich scharf um genau zu sein. "Der Rektor hat gesagt, ich soll zu Ihnen gehen.", antwortete er schließlich. "Dann bist du also der neue?" Sie wartete nicht auf eine Antwort und winkte ihn herein. Der Jugendliche schloss die Türe und schlenderte gelassen nach Vorne. Die Lehrerin wies auf einen Platz weiter hinten und ich sah gespannt in sein Gesicht, als er an meiner Reihe vorbeiging. Genau in dem Moment, als ich zu ihm aufsah, blickte er auch zu mir und unsere Blicke kreuzten sich. Ich sah zu Elena, doch die starrte noch immer in die Luft. Vielleicht hatte ich es mir auch nur eingebildet. Immerhin kennt er mich nicht einmal und so hübsch bin auch nicht, als dass er mich sofort bemerkt. Ich kann überhaupt froh sein, wenn er mich in den folgenden Monaten wahrnimmt. Unglücklich nahm ich meine Füllfeder, denn wir müssen bestimmt wieder den Film mitschreiben. Daniel öffnete das Video und man sah einen Mann, der vor zwei Marmeladengläsern stand. Plötzlich zuckten wir alle zusammen, denn das Video fing an zu quietschen. Es war eins von der nervigen Sorte, wo ich dann immer am liebsten irgendwo hineinkrallen möchte. Nach unendlich langen fünf Minuten fasste sich die sadistische Lehrerin ein Herz und stellte das Video ab, nur leider hörte damit das Geräusch nicht auf. Jetzt rieb sich sogar schon Gudrun die Ohren, obwohl ihr so eine Töne eigentlich nichts ausmachen. "Das ist schrecklich.", murmelte Elena und ich nickte zustimmend. Daniel wurde es dann zu viel und er zog einfach die Steckdose heraus. Erleichtert atmeten alle auf, denn das Quietschen war endlich nicht mehr zu hören! Danach fuhr die Lehrerin wieder fort: "Dann müssen wir ihn eben nächstes Mal ansehen. Wer möchte alles wiederholen, damit ... weiß wo wir gerade sind." Fragend sah sie den Neuen an und einige meiner Mitschülerinnen taten es ihr nach. Ich tat jedoch völlig uninteressiert, hörte aber mit spitzen Ohren zu. "Patch", verkündete er. "Patch?", wiederholte die Professorin. "Ja, einfach nur Patch.", kam die kurze Antwort. Plötzlich lachte die Lehrerin und meinte: "Patch haha, Patch wie tollpatschig haha, die Turnlehrerin wird aber keine Freude mit Ihnen haben!" Sie riss ihren Kopf in den Nacken und lachte lauthals. Doch wir alle sahen sie lediglich nur an oder schmunzelten über ihren Aussetzer, aber niemand fand sie lustig. Also mir wäre das todpeinlich! Zum Glück erlöste uns dann die Schulglocke und ich packte hastig alles zusammen. Draußen sagte Gudrun: "Alter! Die können wir wirklich einweisen lassen." "Da kommst du erst jetzt drauf?", fragte ich gespielt verwundert. "Nein, ich wollte es nur mal eben loswerden." Elena kam zu uns und regte sich auf: "Was muss er auch so den Coolen raushängen lassen? Ich meine einfach nur Patch!" Sie fuchtelte mit ihren Händen herum und ich musste unwillkürlich lachen. "Warum willst du seinen vollen Namen unbedingt wissen?", antwortete Gudrun mit einer Gegenfrage. Dabei hob sie bedeutsam beide Augenbrauen und lies sie auf und ab hüpfen. "Hmm?", fragte ich nun auch mit erhobenen Augenbrauen. "Du hast dich doch nicht einmal getraut ihn richtig anzusehen.", erwiderte Elena. Darauf sagte ich nichts mehr. Wir alle mussten lachen. Mein Blick streifte Patch, als ich zu den Spinden hinunterging. Er stand in der Nähe der Cafeteria und mir kam es so vor, als würde er mich beobachten. Ich schüttelte meinen Kopf und schimpfte mit mir in Gedanken: Bild dir bloß nichts ein! Oder willst du wie Violett werden, die denkt, dass jeder sie anstarrt? Trotzdem... Patch war irgendwie unheimlich! Ich beschloss mich von ihm fernzuhalten, bevor ich völlig anfing durchzudrehen!!! 

Hey Leute!!! :D

Das war jetzt mein erstes richtiges Update und Kapitel! Ich hoffe, dass es euch gefällt und ich würde mich über ein paar Kommentare dazu freuen!!!

Lg und bis zum nächsten Kapitel xoxo Hannah

Ps: Ich habe den Namen vom Hauptcharakter auf Jana umgeändert, weil ich finde dass er besser klingt und dass er besser dazupasst!!! ;)

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