Carmen

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Susens sicht:

Mit einem stechenden Schmerzen in der Brust irre ich in den Straßen umher.

 Ich weiß nicht wo ich bin, ich stolpere nur noch die Straße entlang. Die Tränen strömen in Bächen meine Wangen herunter.

 Warum?

 Warum ist nur immer alles so schwer? 

Warum kann ich nicht verdammt noch mal ein stink normales Leben führen?

Ich hätte mit allem gerechnet aber mit so etwas ernstes, niemals.

 Er hat mich erstens angelogen und zweitens mit Drogen Deals ist nicht zu spaßen, mir reichen die Bilder in den Zeitungen, von Erstochenen Menschen, die in genau so einem Kampf ihr leben geben mussten. 

Ich hab mir immer geschworen niemals etwas mit dieser ganzen scheiße zu tun zu haben. 

Doch jetzt, Julien in einer Gang und Noah auf Jemanden geschossen? Ob sie zum Töten bereit wären?

 Doch diesen Gedanken schleudere ich sofort wieder weg. Nein niemals könnten sie töten. Das könnten sie nicht machen. 

Julien nicht und Noah auch nicht.

 Oder doch?

 Von einer Sekunde auf die nächste sind sie zu komplett fremde Menschen geworden.

Aber ich liebe Julien, ich liebe ihn mehr als mich selbst.

 Doch ob es nicht blinde Liebe war und er eigentlich nur ein Abenteuer und die Wahrheit, die ist das jeder in seine Welt zurück gehen wird?

Bei dem Gedanken schüttelt es mich plötzlich vor lauter Schluchzern und ich knicke auf dem Boden zusammen.

Plötzlich schmerzt mein Bauch. Ich muss an das Baby denken. Ich möchte nicht das dieses Kind Julien als Drogen Dealer und Kriminellen Vater kennen lernt, nein niemals werde ich es zulassen.

Vor Verzweiflung schreie ich laut auf und schlinge schluchzend und zitternd meine Arme um meinen Körper.

 Ich will mich nicht von ihm abwenden, doch zu gleich will ich das Kind in keinster weise gefährden.

 Dazu kommt noch die Angst das Julien eines Tages etwas schreckliches passieren könnte.

 Ein nächster Heulkrampf stürzt auf mich ein. Verzweifelt schlage ich mit den Fäusten auf den Boden ein mir ist egal ob es schmerzt eigentlich tut der schmerz sogar gut.

„SUSEN?? oh mein Gott" schreit plötzlich eine Vertraute stimme.

"Carmen" rufe ich erleichtert und Stürme ihr in die Arme.

Ich lasse meinen Gefühlen freien Lauf und kann nichts dagegen tun das der Bach von Tränen aufhört.

 Sie hält mich ganz fest und flüstert mir beruhigende Worte ins Ohr.

"Es wird alles wieder gut, beruhig dich, ich bin da" langsam lassen die Tränen nach doch der Schmerz in meiner Brust pocht.

Ich weiß nicht wie lange wir einfach nur Arm in Arm da standen uns in den Armen lagen und geweint haben.

Carmen ist genau die, die ich jetzt brauche und es tut so gut einfach in Ihren Armen zu liegen und meinen Gefühlen und meinem Schmerz freien Lauf zu lassen.

Etwa eine Stunde später sitzen wir bei Carmen im Wohnzimmer trinken heißen Tee und ich erzähle ihr alles. 

Sie hört mir zu und ihr steht der Schock im Gesicht geschrieben.

Auch sie erzählt mir das meine Eltern total ausgerastet sind, alle aus der Klasse angerufen haben um heraus zu finden wo ich bin. 

Total ausgeflippt sind sie wohl als sie kein Wort von mir gehört haben. 

Doch als ich ihr erzähle das er mich geschlagen hat fällt ihre Kinnlade noch ein Stück tiefer.

Sie bietet mir an, das ich für eine Weile bei ihr wohnen könne und ich bin ihr so dankbar das sie da ist, das sie mich versteht und mir nicht tausend Fragen stellt. Sie ist die Einzige die mich kennt und die immer weiß was ich fühle.

 Sie ist genau die mit der ich jetzt reden muss, wo ich jetzt alles raus lassen kann und die mir einfach nur zuhört. Dafür liebe ich sie.

Spät Abends schlafen wir noch auf der Couch und samt Klamotten ein.

Doch in der Nacht quälen mich Alpträume.

 Träume in denen Julien erschossen auf der Straße liegt und ich die Waffe in der Hand halte, Träume in der er einen anderen Menschen Windel weich schlägt und träume in denen er mich dreckig auslacht. 

Schreiend und Schweiß gebadet Wache ich immer wieder auf.

Carmen hält mich dann immer im Arm und beruhigt mich.

So geht es die ganze Nacht bis nach qualvollen Stunden der Wecker klingelt.

Ein Abenteuer und plötzlich ist alles andersWhere stories live. Discover now