Kapitel 21

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DRACO POV

Ganz ehrlich? Ich weiß nicht, warum ich zugesagt habe, hierher mitzukommen. Schon nach den ersten Metern bin ich sowas von genervt, dass ich am liebsten auf dem Absatz umdrehen möchte um zurück nach Hogwarts zu apparieren. Zugegeben, das Haus ist beeindruckend, denn es ist sehr düster, sehr groß und der Stuck an den Wänden sowie die Einrichtung lassen darauf schließen, dass hier Tatsächlich einst die Blacks gewohnt haben, doch da es nun Potters Haus ist, will ich eigentlich nicht wirklich hier sein und ich sehne den Moment herbei, wenn wir endlich wieder abhauen können.

„Hermine!", ertönt eine Stimme zu unserer Linken und aus einem Raum, der schwer nach Wohnzimmer aussieht, schießt ein Körper mit flammend rotem Haar und fällt Granger geradezu um den Hals. Laute Musik dröhnt hinter ihr durch den Türrahmen und ich wundere mich, dass Potter so etwas wie Musikgeschmack vorzuweisen hat.

Die kleine Weasley richtet sich nun vor mir auf und ich beäuge sie kritisch. „Weasley", nicke ich ihr zu, doch sie verdreht nur die Augen und hält mir ihre Hand entgegen und mein Blick muss amüsant sein, denn sie unterdrückt ein Lachen und räuspert sich.

„Entweder du schlägst ein oder du lässt es, aber entscheiden solltest du dich schon, deine Zeit rinnt wie Sand durch ein Stundenglas."

Ich bin, um es mal vorsichtig auszudrücken, verwirrt. Ja, zugegeben, die kleine Schwester von Wiesel ist jetzt nicht unbedingt jemand, mit dem ich hier Freundschaft schließen wollte, doch mit einem Seitenblick auf meine Freundin stelle ich fest, dass ihr die Anspannung ins Gesicht geschrieben steht und ich seufze ergeben. Vermutlich wäre es unklug, Potters Freundin jetzt abzuweisen, wo sie offensichtlich gewillt ist, die Tatsache zu akzeptieren, dass Granger und ich ein Paar sind und eigentlich kann es ja auch nicht schaden jetzt einzuschlagen, also ergreife ich ihre dargebotene Hand und murmle ein knappes „Okay".

„Glaub bloß nicht, dass ich dich nicht trotzdem im Auge behalte, Malfoy!", zwinkert sie und dreht sich nun zu Blaise, den sie ebenfalls begrüßt, doch meine Aufmerksamkeit gilt bereits wieder Granger, die mich dankbar anlächelt und der Preis für dieses Lächeln, nämlich dass Ginny Weasley uns nun in die Küche lotst um erst mal etwas auf diese seltsame Gegebenheit zu trinken, ist erstaunlich gering.

Ich kann kaum so schnell alle Eindrücke in mich aufsaugen, wie ich ein Shotglas mit Feuerwhisky in der Hand habe und schon eine Sekunde später habe ich mir den Inhalt die Kehle hinunter gestürzt. Das war auch gut so, denn in just diesem Moment kommt eine Traube schwatzender Menschen zur Türe herein und die Gruppe erstarrt direkt in der Bewegung. Ich kann Longbottom und Finnigan ausmachen, von den anderen Deppen fällt mir gerade kein Name ein.

„Neville, Mund zu, es zieht!", lacht Ginny Weasley, meine neue beste Freundin, und schenkt uns allen nochmal nach.

„Das ist Malfoy. Und Zabini", sagt der Tölpel daraufhin und überrascht dabei nicht gerade mit grenzenloser Intelligenz, während wir unisono erneut die Gläser heben. Ich drücke Weasley mein Glas erneut in die Hand und fordere sie mit einem Kopfnicken auf, nochmal einzufüllen. Aller guten Dinge sind ja schließlich drei und vermutlich werde ich den Abend im Delirium auch viel besser überleben. Blaise tut es mir gleich und auch Granger stellt ihr Glas zu den anderen auf die Theke zurück und die kleine Ginger schenkt großzügig nach. Ich will mich gerade zu Longbottoms unqualifizierten Kommentar äußern, doch Hermine ist schneller.

„Ja Neville, das hat auch seine Richtigkeit, die beiden sind mit mir hier."

Der Angesprochene schaut etwas dümmlich aus der Wäsche, ebenso wie die Anderen, die er im Schlepptau hat und ich nutze das kurze Zeitfenster, in dem die allgemeine Verwunderung geradezu greifbar im Raum schwebt, um mein Glas erneut zu leeren.

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