Inspiriert von diesem Lied:
Meine Empfehlung ist es, dies währenddessen es zu hören.
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Zeit ist alles, was ich jetzt noch habe.
Der Schmerz kam schnell, ohne große Vorwarnung und überraschend. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht erwartet, dass Mary auf mich schießen würde. Jetzt nochmal schnell überlegt, blieb ihr eigentlich nichts anderes übrig. Doch mehr Gedanken wollte ich nicht an die Situation verschwenden. Die Kugel wurde abgeschossen, steckte in meiner Brust und saugte das Leben aus mir. Bevor ich in die Dunkelheit abdriftete, spürte ich das warme Blut. Das Rot, dass sich auf meinem Hemd verteilte. Nun ja – es wäre wohl für immer versaut. Und doch fragte ich mich, ob John es behalten würde. Aus welchen absurden Gründen auch immer.
Zeit ist alles, was ich jetzt noch habe.
Nur noch wenig Zeit. Ich weiß, dass ich in meinem Gedächtnispalast bin. Aber es wird dunkler. Ironischerweise habe ich nie daran gedacht, Lichtschalter einzubauen. Die Lampen brannten einfach. Und jetzt? Eine nach der anderen zersprang, explodierte, flackerte kurz auf und erlosch für immer. Die Zeit schwindet, John. Und meinen letzten Minuten möchte ich mit dir verschwenden. Obwohl man es so nicht sagen könnte. Du bist keine Verschwendung. Warst du nie, wirst du nie sein. Du hältst mich nur auf, weil ich dir alles extra erklären muss. Vielleicht funktioniert es, da ich gerade sterbe, auch. Ich erkläre mich für die Sache, die gerade geschieht. Du wirst es nicht hören, aber es wird meine Zeit verlängern, die ich bei dir verbringen kann. Ich spüre deine Nähe, ich weiß, dass du da bist. Bei mir bist. An meiner Seite, wo du immer warst, ob du nun in echt da warst oder nicht.
Zeit ist alles, was ich jetzt noch habe.
Ich kann mich nicht mit Stimme erklären, nicht mit Worten dir sagen, wie viel du mir bedeutet hast. Mich weder nochmals entschuldigen, dass ich dich im Stich lasse und nicht einmal behaupten, dass es nur ein Trick wäre. Nur ein Zaubertrick. Schön wäre es. Ich merke, dass mir das Atmen schwer fällt. Der Sauerstoff erreicht nicht mehr das nötige Ziel, dass mich am Leben hält. Ich spüre wie ich ins dunkle abdrifte. Habe ich dir jemals gesagt, dass ich dich für brillant halte. Komplimente waren noch nie meine Stärke, genauso wenig zwischenmenschliche Beziehungen. Ich will, dass du weißt, dass ich alles für dich gegeben hätte, John. Alles. Hier wo mir das Atmen schwer fällt würde jeder Mensch in Panik geraten. Du bist, was mich ruhig hält. Weil ich weiß, dass du bei mir bist und sein wirst.
Wenn Zeit alles ist, was ich habe ...
Es gibt einen Grund, warum ich bereit war, für dich zu sterben. Warum ich zugelassen habe, dass du Mary heiratest und glücklich wirst. Warum ich dir nie verraten habe, dass ich bei Mary immer ein „Lügnerin" lesen konnte und nie wusste, warum. Es ist der Grund, warum ich diese Sachen für mich behielt. Ich glaube die Worte, die die Menschen sonst benutzen, wären „Ich liebe dich". Aber so richtig habe ich mich damit nie beschäftigt. Wollte ich auch nie, denn du – du sagtest immer, dass du kein Interesse hast. Oft hatte ich gehofft, immer hatte ich gehofft, dass dem nicht so war. Aber genau konnte ich nie erkennen, ob es stimmt oder nicht. Sobald ich dich genauer betrachten wollte, verschwammen manche Fakten und Tatsachen, die ich hätte lesen können, weil mich etwas an dir gefangen hielt. Dazu trieb, inne zu halten und einfach nur froh zu sein, dass du überhaupt noch bei mir und mit mir bist. Obwohl ich so viel Mist gemacht habe.
Sag meinen Namen, bitte , sag meinen Namen, John!
Ich spüre die Dunkelheit. Sie kommt mich holen. Sie will mich nehmen für immer, John! Du bist ein Soldat – du kannst das. Kämpfe sie noch einmal zurück, damit ich etwas mehr Zeit mit dir verbringen kann. Nur ein paar Sekunden mehr, bevor ich in einer Welt lande, wo du nicht weiter entfernt sein könntest.
„Sherlock – wir verlieren dich. Sherlock!"
Da ist es. Ein Blitz, ein Strahl von Licht. Kurz durchflutet er den Palast und ich reagiere instinktiv. Renne zur Tür, und versuche herauszukommen. Kurz schaue ich heraus, sehe dein Gesicht. Deine Sorgenfalten, deine Angst. Ich weiß, dass ich dafür verantwortlich bin. Aber die Dunkelheit lässt mich nicht ziehen. Bevor ich aus der Tür stürze, schlägt sie sie wieder zu. Nimmt mir meine letzte Chance, in dem sie sich davor aufbaut. Ich bin eingesperrt, in einer Zelle. In meinem eigenem Kopf gefangen. John – ich habe wirklich Angst. Angst, was auf mich zukommt und Angst um dich. Der Schmerz!
Wirst du meinen Namen noch sagen, wenn mein Leben beendet ist?
Er reißt mich zu Boden. Hart stürze ich auf die harten, kalten Fliesen. Die Luft – wo ist sie hin? Ich bekomme keine Luft! John! John! Denk an John und bleib ruhig! Weißt du noch, dass ich immer behauptete, dass ich ein Soziopath bin? Weil ich anders war? Ein Freak?Schau mal, John! Mein Gesicht ist nass. Soziopathen können nichts fühlen. Ich bin gar kein Soziopath.
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Wenn Zeit alles ist, was ich noch habe ...
FanfictionSPOILER bis 3.3! - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Mary schießt auf Sherlock. Und Sherlock bleibt nur noch wenig Zeit, um zu sagen, was er schon lange sagen sollte...