9. Kapitel -Unerwarteter Besuch

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Es hatte einige Zeit gedauert bis Amaya ihr Lager abgeschlagen hatte und zurück nach Suna gekehrt war. Nun saß sie Gaara gegenüber und legte ihm die Schriftrollen vor die Nase. "Wie war deine Mission?", fragte er. Genervt verdrehte sie ihre Augen und meinte: "Fantastisch! Bin ja nur schon wieder auf meinen Ex getroffen. Außerdem habe ich erfahren, dass Kakashis Vater meine Eltern ermordet hat." "Sakumo? Aber deine Eltern wurden doch von Nuke-Nins getötet?", wunderte sich Gaara. Daraufhin meinte sie: "Du weißt, ganz genau, dass ich die Eltern von Sasori meine, welche nun auch meine Eltern sind." "Aber Sakumo würde niemals einfach so zwei Leute töten, welche zwei Kinder haben, die nicht mal zehn sind!", wunderte er sich. Überrascht blickte Amaya ihn an und hauchte: "Genau dasselbe hat auch Kakashi gesagt..." "Vielleicht solltest du Sakumo mal darauf ansprechen, bestimmt hatte er gute Gründe, oder es war ein Versehen.", wies Gaara sie an. Sie nickte schwach. Damals war sie sieben vielleicht acht gewesen... sie erinnerte sich, als wäre es erst gestern gewesen. Es war an einem warmen Sommertag geschehen als sie mit Sasori ein wenig rumtollen wollte. Die beiden hatten sich recht weit von ihren Eltern entfernt gehabt um dann ein Wettrennen zurückzumachen. Sie war schon damals schneller gewesen als ihr Bruder und als sie bei ihren Eltern ankam sah sie nur noch den Rücken eines Mannes mit langem, weißsilbernem Haar. "Hey, Amaya, bist du mal wieder in deiner Traumwelt?", holte Gaara sie aus ihren Gedanken. Erschrocken fuhr sie zusammen und murrte: "Tut mir leid, aber schließlich muss auch ich mal nachdenken, oder woher denkst du, dass meine ganzen guten Ideen kommen?" "Du hast gute Ideen?", fragte Gaara mit einem verschmitzten Grinsen. Wütend sah sie ihn an und flüsterte mit gespielter Bosheit: "Das wirst du mir noch büßen!" "Vergiss nicht, mit wem du hier dein Vergnügen hast!", entgegnete er. Darauf meinte sie: "Vergessen? Das ist mir nämlich ziemlich egal." "Und wenn ich meine besten Ninja hole?", fragte er. Als Amaya etwas erwidern wollte unterbrach sie ein starkes Gähnen. "Na sowas. Du solltest wohl erstmal schlafen gehen bevor du mich aus dem Verkehr ziehen willst.", sprach Gaara und stand auf. Amaya nickte und tat es ihm gleich. Schließlich hatte sie in der vorherigen Nacht schlecht geschlafen. Als sie endlich wieder bei ihrem Zuhause war und in ihrem Bett lag schlief sie fast sofort ein.

Am nächsten Tag erwachte sie sobald die ersten Sonnenstrahlen ihr Gesicht trafen. Verschlafen öffnete sie ihre grünen Augen und blickte zum Fenster hinaus. Es versprach ein schöner Tag zu werden. Gähnend stand sie auf und zog ihre Ninja-Kleidung an, welche komplett schwarz war, außer zwei pinkfarbenen Bändern an denen sie ihr Katana befestigte, dazu zog sie zwei schwarze, fingerlose Handschuhe an. Als sie mit ihren Morgenroutine fertig war, klopfte es an ihrer Tür. Anfangs dachte sie, dass wohl Gaara eine weitere Mission für sie habe, deshalb bekam sie einen Schreck als sie ihrem Besucher die Tür öffnete. "Du bist also Amaya, warum bist du denn Vorgestern so plötzlich abgehauen?", fragte Sakumo. Ihr Mund klappte auf und sie wollte bereits die Türe vor seiner Nase zuschlagen, doch dann entschied sie sich für etwas besseres. "Weshalb sind Sie hier?", fragte sie mit zarter Angst in der Stimme. Vielleicht war er gekommen um nun auch sie zu töten? "Nachdem du so plötzlich abgehauen bist und Kakashi so niedergeschlagen war, als er zurückkam wollte ich selbst in Erfahrung bringen, was mit dir los war, von meinem Sohn bekomme ich ja nichts heraus.", erklärte Sakumo. Bei dieser Bemerkung musste sie lachen. Mit einer stillen Geste bat sie ihn hinein und führte ihn in ihre kleine aber feine Küche. "Möchten Sie etwas zu trinken?", fragte Amaya und holte eine Flasche Saft aus ihrem Kühlschrank, schließlich hatte sie einen recht großen Durst. Aber ihr unangekündigter Gast schüttelte den Kopf und antwortete: "Wie gesagt, möchte ich nur wissen, was letztens los war, Mädchen." "Nunja...", murmelte Amaya und setzte sich mit einem Glas und der Saftflasche ihm gegenüber. "Vor zehn oder neun Jahren, waren sie da hier in Suna auf einer Mission?", stellte Amaya eine Gegenfrage. Verwundert blickte Sakumo sie an und dachte kurz nach. "Ich kann mich erinnern, dass ich mal eine Mission in Suna beziehungsweise am Rande von Suna hatte, wieso fragst du?", antwortete er dann. Tief ein und ausatment fragte sie: "Haben sie auf dieser Mission einem Mann und einer Frau das Leben genommen?" "Einem Mann und einer Frau...? Dann hatten die beiden... bist du ihre... ihre Tochter?", fragte er schockiert. Daraufhin sprang sie auf und schrie: "Dann waren Sie es also wirklich! Sie haben meinen Bruder zum Waisen gemacht und mich zur erneuten Waisin! Wie konnten sie zwei Leute töten, die Kinder hatten?! Wie?!" Mit diesen Worten sammelten sich Tränen in Amayas Augen und traurig ließ sie sich wieder in ihren Stuhl fallen. Sakumo blickte beschämt zu Boden und erzählte: "Ich schwöre, Mädchen, ich wusste nicht, dass die beiden Kinder haben. Außerdem war dies das erste Mal, dass ich getötet habe und ich denke jeden verdammten Tag daran zurück. Denke über die Möglichkeiten nach, wie ich diese Tat hätte verhindern können. Doch am Ende wird mir dann doch jedesmal wieder klar, dass ich diese Tat nicht ungeschehen machen kann... Ich kann dir nur sagen, dass es mir unendlich leid tut... aber mehr kann ich nicht für dich tun, auch wenn ich dir gerne helfen würde."

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