"Gerade dann wenn man denkt alles ist perfekt, passiert etwas was man nicht erwartet hat... "
Im Auto saß meine Schwester neben mir, ich fuhr, doch sie benötigte den Wagen. Sie grinste bis über beide Ohren. Sie war glücklich. Ich sah sie kurz an und lächelte. Es war zwar ein normales Gefühl sie glücklich zu sehen, doch heute war alles anders. Sie würde bald heiraten, mit dem Mann, den sie über alles liebt. Mit dem sie ihr Leben verbringen will und alt werden. Zusammenhalten in jeder Situation, sich an der Hand halten wenn man sich braucht, zusammen durch dick und dünn gehen, als wäre man beste Freunde und aufeinander achten, als wäre man Geschwister. Und am wichtigsten: Sich lieben und gemeinsam das Leben verbringen, als ob morgen die Welt untergehen würde und zusammen Falten bekommen und dem Leben seinen Lauf lassen. Denn wenn man sich an den Händen hält, dann hat niemand etwas vergessen. „Hey Ayla? Noch da?“ Ich zuckte zusammen. „Ehm ja. Hast du etwas gesagt?“ Rüya nickte lächelnd. „An was denkst du wieder..“ Ich schüttelte nur den Kopf. Das war nämlich nicht von Bedeutung. Nur eine Phase, die schon viel zu lange andauerte. Es war fertig, es muss so sein. „Also, ich werde alle einladen. Alle Familien mit denen wie Kontakt hatten.“ Sie verstummte kurz. Dann fuhr sie fort:“ Auch die Maliks.“ Ich drehte mich zu ihr hin. „Was!“ Rüya schaute mich nur an und nickte. „Das kannst du nicht machen. Meinetwegen die Mädels und Trisha und Yaser, aber nicht ihn. Bitte.“ Ich fluchte in meinen Gedanken. Aber ich hätte damit rechnen können. Trisha ist Mamas beste Freundin und wir waren früher sehr oft bei ihnen, wir sind mit den Mädels zusammen aufgewachsen. Aber bitte nicht er. Ich war so wütend, plötzlich, ich schaute nicht einmal auf die Straße. Der Wagen fuhr sozusagen blind und alleine. Plötzlich schrie Rüya los. „Ayla, pass auf.“ Ich schaute auf die Straße. Ein Auto kam auf uns zu. Ich riss den Lenker nach rechts. Wie auch der andere Fahrer, auf jeden Fall weg von der Straße. Ich hielt an. Es war nichts passiert. Ich sah Rüya an. „Du blutest ja. Abla.“ Meine Schwester fuhr sich über ihren Kopf. Ihre Finger waren blutbefleckt. „Nichts Schlimmes. Ehrlich nicht.“ „Sicher?“ Ich fragte mehrmals nach. Ich sah Blut überall im Wagen. Rot, überall rot. Langsam wurde mir schlecht. Rüya war währenddessen aufgestanden. Es wurde immer schwärzer, meine Augen fielen zu. Immer schwärzer, bis ich nichts mehr sah.
...
Mein Kopf brummte, als ich meine Augen wieder öffnete. Ich hörte eine Stimme. Es war Rüyas. „Ayla. Alles gut?“ Ich verstand nur einige Puzzleteile. Dann legte ich meine Hand auf meine Stirn. Unter meinen Fingern spürte ich nicht meine Haut, sondern etwas Raues. Es war ein Verband. „Abla, was ist los?“, fragte ich mit stockender Stimme. Rüya schüttelte den Kopf. „Nichts. Du bist mit dem Kopf gegen den Lenker gerammt. Ich hab dir erste Hilfe gemacht mit Verband und so. Alles wieder gut. Ich habe auch nichts Schlimmes, nur ein kleiner Kratzer.“ Rüyas Stimme besänftigte mich, den ihr konnte ich vertrauen und auf sie zählen. Meine Schwester war eine gefühlsvolle Person. Ihre Emotionen und ihre innerliche Situation konnte man leicht an ihrer Stimme, ihrer Haltung oder an ihrem Gesichtsausdruck erkennen. Ich saß noch vor dem Lenker und sah, dass es sauber war. Rüya hatte wohl drüber gewischt. Ich wollte mich anschnallen, als meine Schwester meinen Arm hielt. „Was machst du da? Du hast wohl nicht vor in dem Zustand noch zur Arbeit zu gehen oder Auto zu fahren?“ Ich nickte ruhig. „Ich muss. Ich habe mich nicht abgemeldet. Meinetwegen kannst du fahren, aber ich muss ins Management.“ Rüya winkte zuerst ab, dann gab sie mir aus irgendeinem Grund Recht. „Gut, ich fahre dich.“ Wir tauschten die Plätze und fuhren zusammen ins Management. Ich stieg aus, verabschiedete mich und sah, wie das Auto langsam weg fuhr. Einige Minuten später stand ich vor der Tür der Bodyguards. Bisher hatte mich niemand mit dem Verband gesehen. Ich klopfte zuerst, als niemand öffnete, hielt ich meinen Transponder hin. Ein Transponder hatte all meine Daten in sich gespeichert, wie Name, Alter und Beruf sozusagen. Außerdem speicherte er die Zeiten, in denen ich morgens zur Arbeit kam und abends weg ging. Die Tür sprang auf und ging hinein. Einige meiner Kollegen saßen an den Tischen und redeten miteinander. Sie hatten wohl gerade Mittagspause. „Hallo.“ Murmelte ich und lächelte. Jared, der auch am Tisch saß, wendete sich zu mir. Zuerst lächelte er, dann verging sein Lächeln wieder. „Ayla? Was ist denn mit dir passiert? Was hast du am Kopf?“ Er klang besorgt und ich versuchte ihn zu beruhigen. „Alles in Ordnung, Jared. Ich hatte nur einen kleinen Vorfall. Nichts Schlimmes.“ Er wollte, dass ich mich setzte, was ich ihm zuliebe auch tat. Dann versuchte er mich davon zu überzeugen nach Hause zu gehen. Doch ich wollte nicht. Zu meinem Glück ertönte in diesem Moment Pauls Stimme in meinem Woki Toki. „Aslan, schon da?“ Ich holte das Gerät heraus und hielt es so weit wie möglich von meinem Ohr weg. Es bereitete mir Kopfschmerzen. „Ja, Paul. Bin schon da.“ Ein Kratzen und wieder Pauls Stimme. „Gut, komm bitte in Mrs. Johnsons Büro. Wir treffen uns vor der Tür.“ Ich nickte, obwohl er es nicht sehen konnte. Aus Instinkten. „Okay. Bin gleich da.“ Ein letztes Kratzen. „Jared, ich gehe. Danke für deine Ratschläge, aber mir geht es wirklich gut.“ Jared nickte, denn er konnte nichts dagegen tun. Ich war mir nämlich schon sicher. Deswegen stand ich auf und ging zur Tür. Ich öffnete sie. Bevor ich ging, verabschiedete ich mich von allen. Dann, in schnellen Schritten, in den Gang, wo Mrs. Johnson ihr Büro hatte. Als ich ankam, stand Paul schon vor der Tür. „Aslan. Schön, dass du da bist.“ Er schaute auf und verstummte kurz. Dann fuhr er fort. „Was hast du denn gemacht?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nichts Schlimmes.“ Paul nickte. „Das hoffe ich. Also gehen wir rein.“ Er zeigte auf die Tür, klopfte zuerst, dann öffnete er die Tür nach einem „Herein“. Ich lief ihm hinterher. Mrs. Johnson stand vor ihrem Schreibtisch. Sie hatte uns den Rücken zugekehrt und schaute aus dem Fenster. „Sieh dir die Zeitung an, Ayla.“ Ich ging einen Schritt auf den Tisch zu. Darauf lagen einige Zeitungen, die Klatsch-und-Tratsch-Seite, die ich gelegentlich nicht las, war offen. Auf der Startseite konnte ich ein Foto erkennen. Darüber die Überschrift in großen Blockbuchstaben. IST DAS DIE NEUE AN HARRYS SEITE? Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte. Ich hob die Zeitung hoch und starrte auf das Bild. Man konnte Harry sehen und ein Mädchen. Dunkle Haare, es war meine Kleidung… Das Café, in dem wir letztens waren. Das war ICH. Sie hatten doch ein Foto bekommen. Wie konnte das nur passieren? Es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich sackte auf dem Stuhl zusammen. Mein Gesicht vergrub ich in meinen Händen, die Zeitung lag auf dem Boden. „Ayla? Alles in Ordnung?“, fragte mich Paul besorgt. Er hatte sich zu mir hingekniet. Energisch schüttelte ich den Kopf. „Nein, ist es nicht.“ Ein Stich ging mir durch den Kopf. Meine Wunde schmerzte, als ich meinen Kopf bewegte. Ich hätte heimgehen sollen, ich hätte dieses Mal auf Rüya hören sollen oder auf Jared. Nur ein einziges Mal. „Was soll ich denn jetzt machen? Was wenn mich jemand erkennt, meine Familie oder so?“ Ich stand auf und lief auf und ab. Wie ein zweiter Schlag dachte ich an Harry. Er wollte doch Rose, er hatte mir von ihr erzählt und jetzt heißt es wir wären zusammen. Und was würde Zayn von mir denken? Ich… Ach egal, er wird sich dabei nichts denken. Er hat ja Perrie… Ich schüttelte wieder den Kopf. Weg mit diesen Gedanken. Wichtiger war jetzt Harry. Ich wendete mich zu Mrs. Johnson. „Harry? Hat er das schon gesehen?“ „Vielleicht. Ich bin mir nicht sicher. Wir haben es ihm zumindest noch nicht gesagt.“, bekam ich als Antwort zu hören. Super. Immer wieder lief ich hin und her. „Ist das echt, was da steht?“, fragte mich Mrs. Johnson dann plötzlich. Ruckartig blieb ich stehen und schaute sie an. „Nein, natürlich nicht. Was denken Sie denn von mir? Harry und ich, das könnte niemals etwas werden. Er ist so was wie mein Bruder, den ich nie hatte.“ Mrs. Johnson nickte nur. Sie sah nicht gerade von mir überstimmt zu sein. „Hallo? Glauben Sie etwa diese bescheuerten Gerüchte?“ Ich war einfach nur empört. Dann wendete ich mich an Paul. „Paul, sag doch was!“ Paul zuckte nur mit seinen Schultern. „Was soll ich denn sagen? Mrs. Johnson hat Recht, Ayla. Wird nicht gleich wütend, aber wenn wirklich etwas sein sollte…“ Energisch schüttelte ich den Kopf. „Was es aber nicht gibt. Harry ist nur ein Kumpel, und ich auch für ihn. Sicher.“ Ich versuchte meine beiden Chefs davon zu überzeugen. Immer wieder dieses Nicken, dann das Zucken der Schultern. Außerdem ein „Hmm, okay.“ Oder das „Bist du dir wirklich sicher?“. Ja, verdammt. Ich bin mir sicher. Harry und ich sind Freunde. Er liebt meine beste Freundin, Rose. Ich liebe… ach egal, wenn ich liebe. Sagen wir es mal so. Mein Hirn sieht ihn nur als Kumpel, mein Herz will ihn. Aber auf eine andere Weise… „Ich kann Ihnen nur eins sagen. Aber zuerst müssen Sie mir versprechen, dass Harry niemals von diesem Gespräch erfahren wird..“ Ein Nicken und ein „Ja, okay.“ Zur Antwort. „Also, Harry mag ein Mädchen, aber dieses bin nicht ich. Er hat schon ein Mädchen gefunden, dass er, wie hier steht, an seiner Seite haben will. Aber das ist etwas kompliziert.“ Mrs. Johnson wollte mich darüber ausfragen, doch ich hielt den Mund. Ich hatte das nur erzählt, um zu zeigen, dass weder Harry noch ich Interesse daran haben. „Mal eine andere Frage. Du warst doch den ganzen Tag mit Harry zusammen unterwegs, oder?“, fing Paul an. Ich nickte. „Wie bist du dann den Paparazzos entkommen? Hier steht, sie haben kein Gespräch mit dem Mädchen bekommen.“ Ich lächelte.
-Zeitsprung: zu dem Tag, an dem Ayla und Harry in dem Café waren-
„Ich habe dich doch nicht genervt oder so?“, fragte Harry mich, nachdem er mir sehr viel über sein Mädchen erzählt hatte. Ich musste lächeln. „Nein, auf keinen Fall.“ Nach dem Essen kam die Kellnerin und fragte uns nach einem weiteren Wunsch. Wir bestellten einen weiteren Kaffee für jeden. Dann beugte sich die Frau vor zu Harry. Sie flüsterte ihm etwas zu, dann veränderte sich Harrys Gesichtsausdruck. „Was ist los?“, fragte ich ihn. Harry schüttelte den Kopf. „Nichts.“ Ich zog die Augenbrauen hoch. „Ach ehrlich? Und außerdem mag ich es nicht, wenn man mich anlügt.“ Und eigentlich müsste ich mein eigenes Verhalten auch nicht mögen, denn ich log mich jeden Tag an. In Bezug auf Zayn natürlich. „Ich werde es dir sagen, aber dreh dich auf keinen Fall um. Draußen ist die Presse.“ „Was?“ Ich war zuerst verwirrt und gleichzeitig etwas panisch. „Was machen wir jetzt?“ Harry schaute zur Kellnerin. „Das hatte ich früher schon öfters. Sie weiß, was zu tun ist.“ Er zeigte zur Kellnerin. „Ach ehrlich. Und weiß das auch deine Freundin?“ Er grinste. „Nein, außerdem weiß sie eigentlich gar nichts über mich. Und das alles war bevor ich sie kennengelernt hatte.“ Ich nickte. Er hatte nämlich Recht. Rose wusste wirklich nichts über denjenigen, den sie liebte. Sie war sozusagen in einer anderen Welt. Aber ich glaubte Harry, zumindest wollte ich es. „Was muss ich tun?“ „Steh auf und geh aufs Klo!“, forderte Harry von mir. „Hä? Warum? Ich muss aber gar nicht.“ Harry grinste breit. „Geh einfach.“ Ich nickte, nahm meine Sachen und wollte aufstehen. "„Kann ich deinen Autoschlüssel noch haben?“ Ich öffnete meine Tasche und legte den Schlüsselanhänger auf den Tisch und ging auf die Toilette. Dort wartete die Kellnerin auf mich. „Ziehen Sie sich bitte das hier an.“ Sie drückte mir neue Kleidung in die Hand, die ich auch anzog. Am Ende sah ich aus wie ein Junge. Ich Ein letztes Mal schaute ich in den Spiegel und drückte meine dunklen Strähnen unter die Kappe. Als ich die Toilette verließ, war Harry schon weg. Ich schaute zur Kellnerin, die zur Tür zeigte. In schnellen Schritten verließ ich das Café als Junge. Einige Minuten später bekam ich eine SMS von Harry. Ich warte auf dich im Auto einige Meter von dir entfernt. Du wirst dein Auto schon erkennen.
-Zeitsprung zu Ende-
„Gute Arbeit.“ Pauls Stimme klang leicht stolz. „Aber wie klären wir das alles auf?“, fragte ich die Beiden nun. Mrs. Johnson gab mir die Antwort. Es solle ein Interview geben, in den nächsten Tagen, in dem ich dabei sein sollte. Ich war damit einverstanden. Denn es gab keine andere Möglichkeit alles aufzuklären. Ich konnte nicht als Harrys Freundin weitermachen, wenn Rose ihn liebte. Außerdem wenn mein Herz jemand anderen wollte, den es aber niemals bekommen würde.
Danke an meine Leser :D
Voten&Kommentieren nicht vergessen.
Gruß MarY
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She's not afraid- A song for her
FanfictionDie Sandkastenliebe ist ein Popstar. Und vergeben. Die Vergangenheit holt sie langsam ein. Ayla Aslan, 18 Jahre, ist Jurastudentin und ein neuer Lebensabschnitt beginnt, als sie Bodyguard von One Direction wird. Liebe, Hass, Schmerz und ein Song, d...