Rosie

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Achtung Spoiler! Die Handlung spielt so ziemlich am Ende von Staffel vier. Da meine Freunde wegen mir jetzt planen eine Spoilerkasse einzurichten, in die ich für jeden weiteren Spoiler 50 Cent einzahlen soll, warne ich euch jetzt ausnahmsweise einmal vor. Falls ihr die vierte Staffel also noch vor euch habt, lest es (wenn ihr spoilerfrei bleiben wollt) später.

,,John?" Sherlock klang beinahe panisch, während er durch die Wohnung der 221B Bakerstreet hastete. ,,John!"

Auf seinem Arm räkelte sich ein geradezu unruhiges Etwas, dass den Namen Rosie Watson trug und dem es scheinbar gefiel dem Detektiv in regelmäßigen Abständen in die Haare zu greifen. - Zumindest, wenn man die Nässe, die sich langsam auf Sherlocks Hemd und Hose ausbreitete, einmal außer Acht ließ.

,,John!" stieß Sherlock abermals hervor, während die Schritte des ehemaligen Militärarztes lauter wurden. Er musste sich schleunigst etwas einfallen lassen, wenn er Schlimmeres vermeiden wollte.

Vorsichtig setzte er Rosie auf den bereits mit einer Decke ausgepolsterten Küchentisch, das Experiment, dass dort aktuell stattfand, ignorierend. Auf seinem Hemd hatte sich inzwischen ein großer gelber Fleck ausgebreitet, was Rosie jedoch nicht im Geringsten zu interessieren schien. Sie lächelte lediglich ihr typisches Baby-Lächeln, als wäre die Tatsache, dass sie gerade den ehemaligen Mitbewohner ihres Vaters angepinkelt hatte, das Beste was ihr jemals passieren konnte.

,,Was zur Hölle...?" Der Doktor kam nahezu atemlos in die Küche gestolpert, während sein Blick zwischen Sherlock, Rosie und dem Experiment auf dem Küchentisch hin und her schweifte. Die Ringe unter seinen Augen waren unübersehbar und sein Hemd hing an der Seite aus der Hose, was den Doktor in diesem Moment jedoch kaum zu stören schien.

Rosie lag glucksend auf dem Küchentisch, die Beine in die Höhe gestreckt, während sich auf der Decke unter ihr ein gelblicher Urinfleck ausbreitete. Sie trug keine Windel, was ihn bei Sherlocks Erfahrung mit Kleinkindern jedoch nicht wunderte.

John rieb sich verzweifelt die Augen, nur um festzustellen, dass er nicht gerade in einem Traum feststeckte. Der Detektiv starrte ihn noch immer abwartend an, als wollte er lediglich erst Johns Anschuldigungen hören, um sich dann umso besser aus der Affäre zu ziehen.

,,Bitte sag mir, dass das nicht dein Ernst ist." stieß der ehemalige Militärarzt schließlich hervor, wobei er ein Stöhnen nicht unterdrücken konnte.

,,Offenkundig." erwiderte Sherlock knapp, während sein Blick erneut auf sein Hemd fiel. ,,Ich gehe mich dann mal umziehen. - Und waschen."

Er wollte schon zur Tür hinaus verschwinden, als der Doktor ihm im letzten Moment zuvor kam.

,,Sherlock..." John beendete den Satz nicht, doch der Consulting Detective ahnte bereits, worauf der ehemalige Militärarzt hinaus wollte. Er verdrehte geradezu genervt die Augen, was Watson allerdings nicht im Geringsten zu interessieren schien.

John hatte sich geradezu breitbeinig vor ihm postiert, wahrscheinlich hoffend, den Größenunterschied zwischen ihnen wieder wett zu machen. Gleichzeitig ließ er Rosie nicht aus den Augen, widmete Sherlock jedoch den größten Teil seiner Aumerksamkeit. Dennoch musste er zugeben, dass das bei der Anzahl der Experimente, die wenige Zentimeter neben Rosie stattfanden, ein nicht unerhebliches Risiko war.

,,Wenn du schon im Badezimmer verschwindest, bring wenigstens Windeln mit. Die hast du nämlich vergessen."

,,Dann bring Rosie doch einfach dazu, ihren Urin nicht auf Anderen zu hinterlassen." beschwerte sich Sherlock lautstark und John befürchtete schon, dass er zu einem seiner üblichen Wutanfälle zurückkehren würde. Pistolenschüsse waren jedenfalls das Letzte, was er in Rosies Anwesenheit gebrauchen konnte.

Johnlock OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt