Guardians of the Shadows

Kapitel 8

Ein paar Stunden später wachte ich erneut auf, jedoch dieses Mal, weil Alec mich an den Schulter schüttelte. Da ich es hasste am frühen Morgen (oder eher gesagt: generell) aufzustehen, drehte ich mich auf die andere Seite, ohne die Augen zu öffnen. Ich hörte Alec leise lachen und etwas sagen. Jedoch sprach er so leise, dass ich ihn nicht verstehen konnte. Ich beschloss, dass es nicht so wichtig sein konnte und kuschelte mich tiefer in meine Decke. Ich hörte, wie sich die Tür zu meinem Zimmer öffnete und wieder schloss. Da ich bezweifelte, dass Alec so einfach aufgegeben hatte, öffnete ich vorsichtig ein Auge.

"Hey Kleine!", lachte Jace. Beim Erzengel wie ich es doch hasste, wenn er mich so nannte. Jedoch vermutete ich aufgrund des gemeinen Grinsens, das der blonde Schattenjäger auf dem Gesicht hatte, dass er das auch ziemlich genau wusste. Genervt seufzend drehte ich mich auf die andere Seite und versuchte wieder einzuschlafen. Doch da hatte ich meine Pläne ohne die beiden Schattenjäger gemacht: Da ich keine Anstalten machte demnächst aufzustehen, zogen sie mir einfach die Decke weg. "Hey! Es ist erst zehn vor acht!", protestierte ich, doch Alec schüttelte nur den Kopf und sagte: "Du musst jetzt aufstehen. Wir fangen heute mit dem Training an."

Als der schwarzhaarige Schattenjäger das gesagt hatte, erinnerte ich mich wieder an die Geschehnisse von letzter Nacht: Der Angriff auf Vicky und mein Wunsch auf Rache. Ich stand auf und nahm die Klamotten, die Jace mir hinhielt. Als er meinen fragenden Blick sah, erklärte er: "Das ist eine Kampfmontur. Wenn du in deinen normalen Sachen trainieren würdest, wäre die Verletzungsgefahr erheblich höher als mit der Kampfmontur. Da diese aus einem sehr viel robusteren Material gefertigt ist und somit nicht so viele Verletzungen zulässt. Natürlich ist das hier nicht die vollständige Montur, sondern eine Trainingsmontur. Sie ist jedoch aus demselben Material und hat denselben Nutzen."

Ich nickte und verschwand ins Bad. Dort duschte ich kurz, verzichtete aber darauf meine Haare zu waschen, da ich dies sowieso nach dem Training noch einmal machen musste. Dann streifte ich die Trainingsmontur über und flocht meine schokobraunen Haare zu einem französischen Zopf. Anschließend putzte ich mir die Zähne und schminkte mich noch leicht. Schließlich kam ich aus dem Bad heraus und wurde schon von einem ungeduldigen Jace erwartet. "Bist du jetzt auch mal fertig?", fragte er grinsend, doch ich beschloss die Frage einfach zu ignorieren. Erwartungsvoll blickte ich Alec an, der mich fragte: "Gibt es irgendetwas womit du gern anfangen würdest?" Ohne lange nachzudenken, antwortete ich: "Wie wärs mit joggen im Central Park auf Vickys und meiner Laufstrecke?" Beide nickten und Jace fragte: "Wie lange dauert das ungefähr?" Ich erklärte: "Wenn man schnell ist eine halbe Stunde, wenn nicht dann eine Stunde." Die beiden Schattenjäger bestimmten, dass nur Jace und ich laufen würden, da Alec noch etwas mit seiner Mutter besprechen musste. Wir gingen in Richtung Aufzug und verschwanden in den Central Park.

*35 Minuten später*

Schließlich kamen wir wieder zum Institut zurück, wo uns eine Überraschung erwartete. Magnus und Vicky saßen auf der Couch im Eingangsbereich und unterhielten sich. Sie sahen auf, als wir aus dem Aufzug kamen. Vicky lachte, als sie sah, dass Jace leicht außer Atem war (nicht dass er das zugeben würde...). "Hast du ihm unsere Laufstrecke gezeigt?", fragte sie amüsiert. Unsere Laufstrecke führte einmal rund um den Central Park, was eine ziemliche Strecke, für die man ein sehr schnelles Tempo vorlegen musste, um sie in 30 Minuten zu schaffen. Als Antwort auf Vickys Frage nickte ich nur grinsend, doch dann wurde ich wieder ernst und fragte sie: "Geht's dir besser?" Sie nickte: "Ja, es wird immer besser. Es tut fast nicht mehr weh und die Wunden sind schon Großteils verheilt. Spätestens morgen will ich auch mit dem Training anfangen." "Bist du dir sicher, dass du in so kurzer Zeit wieder fit bist?", fragte Alec, der zugleich überrascht und besorgt wirkte. Vicky nickte heftig und Magnus begann zu erklären: "Da Victoria die Wächtergene ihrer Eltern geerbt hat, verheilen ihre Wunden schneller als bei normalen Schattenjägern. Auch ich habe das nicht gewusst, aber ich habe Catarina angerufen und sie hat gemeint, dass es ganz normal wäre, so wie es jetzt ist." Wir unterheilten uns noch ein wenig, aber dann gingen Alec, Jace und ich in den Fechtsaal, während ich einen Apfel, den Vicky mir gegeben hatte, frühstückte. Jace öffnete die Tür zum Fechtsaal und ich staunte. Der Saal war direkt unter dem Dach des Instituts und riesengroß. Man sah die Decke durch die Dachbalken, welche auf verschiedenen Höhen lagen und wohl auch fürs Training genutzt wurden. Ein Bereich im hinteren Teil war mit Matten ausgelegt und offensichtlich für Trainingskämpfe zu benutzen. Es gab auch Boxsäcke und an den Wänden hingen unzählige Waffen. Der Raum wurde durch die hohen Sprossenfenster erhellt und an einer Wand hing ein großer Spiegel. Auf dem Boden waren verschiedene Markierungen mit Kreide gemacht worden, die wohl eine Schrittfolge zeigen sollten.

Schließlich fing Jace an zu erklären: "Okay, wir werden mit dir erst mal einigen Balance- und Gleichgewichtsübungen machen. Mit dem Waffentraining fangen wir erst später an. Pro Tag werden wir zwischen 3 und 8 Stunden trainieren, aber das variiert. Zusätzlich bekommen du und Vicky Unterricht von Izzy und Clary in Dämonologie, Sprachen und den Gesetzen der Unterwelt. Alles klar?" Ich nickte und sah Alec, der einen Gurt und ein Seil in der Hand hielt, fragend an. Er begann zu erklären: "Ich werde mit dir auf einen der Dachbalken klettern, und dort mit deinem Gleichgewichtstraining anfangen." Ich schluckte. Ich war zwar zuvor schon in viel höheren Gebieten gewesen, aber ich hatte immer noch Höhenangst und die Dachbalken waren 9 Meter weit oben. Während ich nachdachte, trat Jace hinter mich und legte mir den Gurt um die Taille. Er musste ihn von Alec genommen haben. Nachdem er den Gurt festgezogen hatte, harkte er das Seil in einer Schlaufe ein. Alec, der ebenfalls Gurt und Seil hatte, führte mich zu einer, an den Stützpfeilern versteckten, Leiter und forderte mich auf nach oben zu klettern. Als er merkte, dass ich zögerte, lächelte er: "Alles gut. Ich komm mit hoch und pass auf, dass du nicht fällst. Und Jace bleibt hier unten und fängt dich im Notfall auf." Da das ziemlich vernünftig klang, begann ich die Leiter nach oben zu klettern, bis ich auf einem der Dachbalken stand.

Heyy ihr Lieben! Sorry, dass das Kapitel nicht ganz so lang ist, aber ich hab im Französischunterricht ein extrem langes Kapitel geschrieben, das ich jedoch nochmal teilen musste. Also ist Kapitel 9 auch schon geschrieben und bald kommt auch das!! Ich hoffe ihr mögt das Kapitel :))) <3