Prolog

10 2 0
                                    


Sie ist in Folie eingepackt und liegt in einem Loch im Wald. Ich schaue die Leiche an und bin wütend. Wütend auf den Mörder und wütend, dass ich nichts dagegen machen konnte. Ich konnte ihr nicht helfen. Warum sie? Sie hat ihn nichts getan? Ob er noch jemanden töten wird? Bitte nicht Elena. Auf einmal höre ich Schritte, die immer näher zu mir kommen. Ich weiß genau wer es ist, deshalb drehe ich mich nicht um, sondern betrachte weiter die Tote. „Es tut mir leid", höre ich ihn sagen und spüre eine Hand auf meiner Schulter. Wir beide blicken auf sie herab und fingen leicht an zu weinen. „Du hättest es verhindern können, du warst da gewesen als sie starb!", drehe ich mich zu ihm und wurde noch wütender. „Ich weiß, aber er...", er stoppt. Schüttelt den Kopf und blickt auf den Boden. Ich darf nicht auf ihn wütend sein, sondern auf denjenigen, der sie getötet hat. „Wir müssen sie vergraben", sage ich und schnappte mir eine Schaufel. Die Wut und die Trauer war wie weggeblasen und wir fingen an den Leichnam zu vergraben. Nachdem wir fertig waren, lege ich eine Blume auf die Stelle, an der vorher das Loch gewesen war. „Mach's gut!"

Ich gehe gemeinsam mit ihm aus dem Wald raus und gehe durch die Straßen. Es ist vier Uhr morgens, sonntags, und die meisten Bewohner schlafen noch. Es ist dunkel und ruhig. Wir sagen nichts und schweigen eine ganze Weile, bis er stehen bleibt.

„Und?" er blickt mich besorgt an. „Wann sagst du es ihr oder besser gesagt der Polizei?" Ich blicke nach unten und merke, dass sich meine Augen schon wieder mit Tränen füllen. Ich weiß genau wer mit ihr gemeint war. „Gar nicht!", sage ich fest entschlossen und richte meinen Blick zu ihm. „Sonst stirbt sie. Ich muss mich selber um das Problem kümmern."

Und wir gehen ohne noch ein Wort zu sagen gemeinsam nach Hause.

Be StrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt