Kapitel 8 - Louis

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Als Jonah und ich wieder zu Hause waren, schob er mich gleich in Richtung meines Zimmers und nickte mir zu. Ich wusste, was er damit sagen wollte. Darüber hatten wir auf dem Nachhauseweg geredet.

Ich würde Louis schreiben.

Ich schnappte mit mein Handy vom Ladekabel, schmiss mich bäuchlings aufs Bett und fing an zu tippen.

Cat: Hey, Louis. Wir müssen reden!

Ich nickte zufrieden mit mir selbst. Ja, das klang ernst und unabwendbar.

Wenige Minuten später öffnete sich meine Zimmertür und Louis kam herein. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er hier war.... Ich hatte eher erwartet, dass wir schrieben würden. Ich setzte mich im Schneidersitz aufs Bett und sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an. Er trug eine Wollmütze über seinem wuscheligem Haar, sein Drei-Tage-Bart verpasste ihm einen rauen Look und seine hochgekrempelten Ärmel unterstirchen seine lockere Haltung.

Allerdings hatte er diese Haltung im Moment gar nicht drauf, was mich wiederum irritierte. Sonst war er immer lässig und frech, aber nun stand er unsicher vor meiner geschlossenen Tür, kratzte sich am Hinterkopf und sah verlegen zu Boden.

"Alles in Ordnung? Du wirkst so...nervös", fragte ich. Meine Augen scannten ihn skeptisch. Er atmete einmal tief ein und wieder aus.

"Wenn ein Mädchen sagt 'Wir müssen reden', ist das immer ein Grund, um nervös zu sein", sagte er anklagend und lehnte sich dann an der Tür an, die Daumen in seine Hosentaschen gehakt. "Außerdem hast du rausgefunden, dass ich William bin."

Ich nickte. "No shit, Sherlock", grinste ich.

"Ich hatte irgendwie gehofft, dass das noch 'ne Weile dauern würde", murmelte er. Ich musste lachen.
"Hast du mich für so begriffsstutzig gehalten?", fragte ich. Er sah mir direkt in die Augen und nickte dann.

"Ja, in den wirklich wichtigen Dingen bist du es ja auch", sagte er trocken, was mich zusammenzucken ließ. "Hey, was soll das denn heißen?!", fragte ich schmollend und verschränkte die Arme vor der Brust. Er schüttelte den Kopf und ging grinsend auf mein Bett zu.

"Nicht so wichtig....", sagte er, während er sich neben mich setzte. "Du bist irgendwie...gar nicht sauer, oder? Wie kommt es, dass du es so okay findest, dass ich dein Anonymus bin?"

Ich kaute auf meiner Unterlippe herum, erinnerte mich dann aber an Jonahs Ermahnung und hörte sofort wieder damit auf.

"Naja, ähm... Jonah hat da heute was gesagt, was mich nachdenklich gemacht hat", erklärte ich. Louis Körper spannte sich unwillkürlich an, als er das hörte.

"Er hat gemeint,dass ich dir nie wirklich eine Chance gegeben habe, dich kennen zu lernen, also dachte ich, wir fangen neu an", versuchte ich es ihm nahe zu bringen.

Er runzelte die Stirn. "Das hat Jo gesagt?", fragte er mich. Ich nickte. War da denn was komisches dran? "Seltsam, dass er so viel redet", beantwortete Louis mir dann meine ungestellte Frage.

"Irgendwie ist es seltsam, dich nicht zu beleidigen", murmelte ich und sah auf meine Fingerspitzen. "Und für mich ist es seltsam, dich nicht zu ärgern", gab Lou zurück und piekte mir in die Seite. Ich zuckte heftig zusammen und quiekte auf, wodurch er mich mit großen, erstaunten Augen ansah.

"Was war das denn?", lachte er schließlich los. Ich wurde knallrot. "Ich... ich bin halt kitzelig!", gab ich kleinlaut zu, wobei ich meine Arme um mich schlang. "Ach ist das so?", Louis wackelte mit den Augenbrauen. Ein breites Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. Ich wusste sofort, was er vor hatte.

"Oh nein! Louis! Ich warne dich! Wehe! NEIN!", ich kroch immer weiter in meine Kissen, doch er packte mich an den Füßen, zog mich zu sich und fing an, mich durchzukitzeln. Ich quiekte, zappelte und lachte so lange, bis ich Bauchschmerzen hatte.

"Bitte, bihihihihiittee! Gnahahahahade! Ich mache ahahahahah alles!", ich bekam kaum noch Luft, während ich versuchte, meinen Angreifer festzuhalten und ihn wegzudrücken.

Er packte meine Hände, drückte sie auf das Bett und hielt mich so fest. Auch er atmete schwer, weil er so gelacht hatte. Grinsend sah er auf mich runter, sein Körper wog schwer auf meinem, ich konnte seinen heißen Atem auf meinem Gesicht spüren. Sofort machte sich eine Gänsehaut auf meinem Gesicht breit. Erst jetzt fiel mir auf, wie nah sein Gesicht meinem war.

"Alles?", fragte er rau und betrachtete mich lächelnd. Mein Mund war plötzlich ganz trocken und ich könnte schwören, man könnte mein Herz laut gegen meine Brust schlagen hören.

"Alles", gab ich atemlos von mir. Was? Was war los mit mir?! Ich war doch nicht so einfach zu haben!! Ich hasste es, dass mich dieser Typ wieder so schwach werden ließ.

Einen Moment betrachtete er mich, seine Augen wanderten von meinen zu meinen Lippen... Gleich würde er es tun, gleich würde er mich küssen... Ich konnte es schon fast spüren...

Plötzlich stand er von mir auf und rückte seine Kleidung gerade. "Sehr schön, dann gehen wir miteinander aus!", verkündete er. Ich starrte ungläubig auf die Stelle an der vorher noch Louis' Gesicht gewesen war. Was war gerade passiert?

Mit roten Wangen und rausgepustetem Hirn rappelte ich mich auf und sah ihn an. "Äh... ja... okay. Wann und wo?", fragte ich perplex.
"Hmmm... am Dienstag, da hast du keine Schicht und ich habe nur eine Vorlesung. Ich hole dich um zwei hier ab. Zieh dich hübsch an", bestimmte er einfach. Ich blinzelte.

"Du bist ein verdammter Stalker, Hemmings!", murrte ich, als ich realisierte, dass er wusste, wann meine Schichten waren und wann nicht. Er zwinkerte.
"Tja, ich behalte Dinge, die mir wichtig sind, halt gerne im Auge", meinte er mit verführerischer Stimme. Schließlich beugte er sich noch mal vor, drückte mir einen Kuss auf die Wange und verließ dann mit einem "Ich freu mich auf Dienstag, Kitkat" mein Zimmer.

Perplex über die Schnelligkeit, mit der alles auf einmal abgelaufen war, nachdem er mich fast geküsst hatte, fasste ich an meine Wange und starrte auf die Tür.

Oder hatte ich mir das alles nur eingebildet und alles war ganz normal gewesen...hatte es sich nur angefühlt, als würde die Zeit schneller oder langsamer ablaufen? Oh man, ich brauchte jetzt dringend eine kalte Dusche!

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Dieses Mal ist es ein wenig kürzer als sonst. Ich würde mich trotzdem freuen, wenn ihr mir sagt, was ihr davon haltet. Ich freue mich über jede Form von konstruktiver Kritik. Bitte lasst mich nicht im Dunkeln tappen >.<

Danke fürs Lesen. Im nächsten Kapitel wird es mal aus Louis' Sicht geschrieben. Vielleicht bringt das mal ein wenig Farbe rein.
Au Revoir :*

xxx Sunshine_at_ July xxx

Bittersüße NeuzeitbriefeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt