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Jin

"Meinst du.. So richtig zusammen sein?" Nervös drehte ich mich zu ihm und biss mir leicht auf meine Lippe. Oder hatte ich mich bloß verhört?

Doch Namjoon nickte sicher und blickte weiter zu der weißen Decke. Dann drehte er sich auch zu mir, weshalb wir uns gegenseitig ins Gesicht sehen konnten.

"So richtig zusammen. Ein Paar, halt. Gott ich bin echt schlecht in sowas... Unterbrich mich nicht, ja?" Unsicher nickte ich und warte darauf, dass er weiteredete. "Wie ich schon einmal gesagt hatte, hat noch nie jemand solche Gefühle hervorgerufen, wie du. Niemals hätte ich gedacht, dass sowas passiert, da wir uns über Jahre hinweg nur gehasst haben, und war auch dementsprechend verwirrt. Außerdem, ja ich hatte auch mit Männern geschlafen, aber dass ich mit einem Mann eine Beziehung eingehen wollte, war mir auch noch nie passiert. Irgendwie schaffst du es, mein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen und mir meinen zu verdrehen", leise lachte er, "Aber wieso solltest du auch nicht? Du bist die charmanteste, netteste, hübscheste, lustigste - auch wenn deine Flachwitze kacke schlecht sind -, liebenswerteste und nachsichtigste Person auf der Welt." (Zum Glück wusste er nicht, was ich mir in meinem Kopf schon alles mit Eun-Mi vorgestellt hatte, nur weil sie seine Freundin war, also soviel zu nachsichtig und liebenswert) "Und genau deshalb bin ich dir gnadenlos verfallen.. Und wie ich das bin- so verliebt war ich noch nie in meinem Leben. Mein Herz dreht durch wenn ich nur jemanden deinen Namen sagen höre. Wenn jemand mit dir in der Uni redet, sterbe ich halb vor Eifersucht und wenn du mich ansiehst, dann bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt." Wieder lachte er leise.

Sprachlos sah ich ihn einfach weiter an. Das war gerade die süßeste Liebeserklärung, die ich jemals in meinem Leben bekommen hatte. Und vertraut mir, ich habe schon einige bekommen, aber das tat jetzt nichts zur Sache.
Besorgt sah der Jüngere mich an, da ich ihn immer noch aus offenem Mund und mit glasigen Augen ansah. Mir hatte es wirklich die Sprache verschlagen; Kim Namjoon und Liebeserklärung. Wow.

"Ich... Ich weiß nicht was ich sagen soll", peinlich berührt über die paar Tränen, die über meine Wangen liefen, wischte ich diese weg. "Du bist so ein Pabo, Kim Namjoon", schniefte ich und schlug ihm leicht auf seine noch nackte Brust. Der angesprochene sah mich mit vor Verwirrung geöffnetem Mund an, als ich anfing, noch mehr zu weinen.

"Wieso hab ich dich jetzt zum Weinen gebracht?" Überfordert setzte er sich auf und zog mich in seine Arme, das leichte Ziehen in meinem Unterleib ignorierte ich. "Ich weine vor Freude", erklärte ich ihm, als er auch noch anfing, mich in seinen Armen leicht zu wiegen. "Vor Freude?" Als Beweis dafür küsste ich ihn liebevoll und lege meine Hände an seine Wangen. Meine ganze Liebe für ihn versuchte ich in diesen so einfach aussehenden Kuss zu stecken.

Erst nach ein paar Minuten lösten wir uns atemlos voneinander und schnappten nach Luft. Mit geschwollenen Lippen und roten Wangen sah ich in seine Augen, die mich regelrecht anstrahlen. Machte ich ihn so glücklich? "Also sind wir jetzt... Zusammen?", fragte ich schüchtern in die Stille hinein.

"Dass du das noch Fragen musst~" Mein Herz schien einen Schlag auszusetzen, als er das sagte. Wow. Ich war in einer Beziehung. Mit Kim Namjoon. Mein Herz, mein Herz, mein He- "Ich liebe dich." Fast hätte ich ihn nicht gehört. "Ich liebe dich auch, Joonie." Sofort verband er unsere Lippen wieder miteinander. "Also darf ich das jetzt immer, wann ich will?" Kichernd, wie ein verliebtes Teenagermädchen, nickte ich, wurde dann aber wieder ernster. "Sobald du mit Eun-Mi Schluss machst, aber." Seufzend sah mich Namjoon an. "Morgen gleich." "Erzählst du ihr dann gleich von uns?" "Wahrscheinlich, ich will dich nicht verleugnen müssen." Wie. Süß. War. Das. Bitte!?

Leise gähnend legte ich mich wieder auf den Rücken und zog meinen Freund gleich mit mir. Dieser umarmte mich von hinten und verschränkte unsere Hände miteinander, aber nicht bevor ich ihn um einen Gute-Nacht-Kuss gebeten hatte. Es fühlte sich toll an, so warm und geborgen.

***
"Also, bis später!" Mit einem Kuss verabschiedete sich Namjoon von mir und stieg aus, ich hatte ihn am nächsten Morgen zu ihm nach Hause gefahren, wo er sich umziehen konnte. Er würde dann selbst in die Uni mit seinem eigenen Auto kommen.

Ich konnte es immer noch nicht glauben. Als ich am Morgen aufwachte, hatte ich erst Angst, ich hätte es nur geträumt. Doch als ich merkte, wie Namjoon mich immer noch eisern umklammert hatte, fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen; wir waren wirklich zusammen.

Glücklich fuhr ich zu meiner Lieblingsbäckerei und kaufte mir einen Kaffee zum Wachwerden und eine Zimtschnecke. Sehr gesundes Frühstück, ich weiß.

Bei der Uni angekommen hielt ich Ausschau nach Namjoons Auto, doch dieser war noch nicht da. Wo war er denn? Nicht weiter darüber nachdenkend stieg ich aus meinem Auto aus und ging zum Eingang. Würde er nicht bald kommen, käme er richtig zu spät. Aish, wo zur Hölle war er? Besorgt ließ ich mich neben Jimin fallen, der mich von der Seite wegen irgendetwas anlaberte. Doch meine Gedanken kreisten immer noch um meinen Freund.

In der ganzen ersten Vorlesung kam er nicht, erst als ich aus dem Saal ging und die ganzen Studenten auf den Gängen weniger wurden, könnte ich ihm erkennen, als ich um die Ecke lief. Doch er war nicht alleine; Eun-Mi stand gegenüber von ihm. Und sah nicht sehr glücklich aus.

I hate you, I love you × NamjinWhere stories live. Discover now