»My second night...«

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Das Telefon klingelte und ich sah erschrocken auf, gerade hatte ich meine Schicht erst begonnen, doch auch letzte Schicht hatte ich eine Nachricht bekommen. Ich nahm das Telefon und hörte mir die Nachricht an: »Äh, hallo? Hallo! Ähm, nun... wenn Sie das hier hören, haben Sie es bis zur Nacht zwei geschafft! Äh, Glückwunsch! Ich werde jetzt nicht allzu lange reden, da Freddy und seine Freunde mehr aktiver werden durch die Woche und auch viel mehr aggressiver.« Was, oh nein?! Ich bekam sofort Gänsehaut, doch ich hörte gespannt weiter »Ähm, es wäre vielleicht eine gute Idee auf die Kamera zu schauen, während ich rede. Nur um sicher zu gehen, dass jeder an seinem Platz ist, wissen sie?« Dies tat ich und sah auf das Überwachungstablet, alle noch da. »Ähm, intressanterweise verlässt Freddy die Showstage nicht so oft, ich habe gehört, er würde im Dunkeln aktiver werden. Also, hey, ein Grund mehr, dafür zu sorgen, dass die Energie nicht leer geht, stimmt's? Ich möchte außerdem mal erwähnen, wie wichtig es ist die Türbeleuchtung zu nutzen. Es gibt nämlich tote Winkel in diesen Kameras, und diese toten Winkel liegen genau vor ihrer Tür. Wenn Sie also auf dem Bildschirm nichts oder niemanden mehr entdecken können, stellen Sie sich sicher und betätigen Sie die Türbeleuchtung.« Tote Winkel, Mist, da muss ich aufpassen, ich kann also nicht nur aufs Tablet schauen... »Ähm, Sie haben vielleicht nurnoch Sekunden um zu reagieren, ähm, nicht, dass Sie in Gefahr wären, d-das will ich damit jetzt nicht sagen.« Ich wurde panischer und schluckte hörbar »Äh, nebenbei, checken Sie zur Zeit zu Zeit den Vorhang von Pirate Cove, der Animatronic dort scheint einzigartig zu sein, er wird mehr und mehr aktiver, wenn die Kameras längere Zeit inaktiv bleiben, ich glaube es- ich glaube er mag es nicht beobachtet zu werden, ach keine Ahnung, ich weiß es nicht.« Okay, ich musste also den dunkelroten Fuchs mehr kontrollieren, letzes Mal lief das ja nicht so gut. Ich bin froh, dass ich noch lebe. »Jedenfalls bin ich mir sicher, dass Sie alles unter Kontrolle haben werden, äh, wir sprechen uns bald!« Damit wurde aufgelegt und ich war allein, allein mit den gruseligen Puppen im Endoskelett. Diesmal war ich mir sicher, dass ich es verdammt nochmal nicht schaffen würde und in ein Kostüm gesteckt werden würde, denn diesmal würde wahrscheinlich wieder die Energie ausfallen. Ich wünschte, ich hätte diesen Job nie angenommen... schließlich aber, brauchte ich das Geld.
W-Was war das gerade? Schritte, aber keine von den Animatronics... ich zitterte am ganzen Leib und starrte auf die offene Tür. Sollte ich sie zumachen? Ich realisierte, dass ich gleich sterben würde, weshalb ich auf den Schalter drückte und die Tür mit einem lauten "Klong!" zu Boden landete. Es klopfte an der Tür, das hatte der Fuchs auch getan, als ich die Tür im letzen Moment geschlossen hatte. Doch diesmal war es nicht so, dass das Metall seiner Hakenhand, gegen das Metall der Tür schlug. Es war ein stumpfes, in wattegetauchtes Klopfen »Hallo? Hallo! Hallo? Nachtwächter? Sind Sie da?«, sprach eine unbekannte, tiefe Stimme, die sich nicht so anhörte, als stammte sie aus einem Endoskelett »Lassen Sie mich hinein? Es ist gruselig hier draußen, Animatronics lauern in allen dunklen Ecken und da will ich nicht eines ihrer Opfer sein!« Hm? Der Typ kannte die Animatronics, dass sie gefährlich waren... na gut. Ich öffnete die Tür mit einem Zischen und ein ungefähr 23-jähriger Mann trat ins Büro, von seinen lilanen Haaren tropfte Wasser, regnete es? Wie kam er hier denn bitte rein?
Mit einem Grinsen setzte er sich auf den Bürostuhl »Na, endlich! Ich dachte schon, ich müsste warten, bis Bonnie kommt und mich tötet!«, meinte er lachend, komischer Kerl »Ähm, könnte ich fragen, wer Sie sind?« Der Mann sah mich mit seinen lilanen Augen an, was mich gar nicht mehr überraschte, denn alles an dem Kerl war komplett lila, außer vielleicht seine goldene Dienstmarke an der Brust, warte mal... »Ich bin ihr Partner, also der zweite Nachtwächter, nennen sie mich Eggs Benedict!« Wusste ich's! Ein zweiter Nachtwächter, denn wer will schon freiwillig in der Nacht zur Freddy-Fazbear-Pizzaria gehen?
»Eggs... Benedict...«, wiederholte ich misstrauisch, den Namen habe ich noch nie gehört. Glück für den Neuen...
»Ja, könnten wir jetzt mal gucken, wo die Animatronics sind? Ich will nicht nur rumsitzen und quatschen...« Ich nickte nur und gab ihm das Tablet, sofort warf er einen Blick darauf »Gut, Freddy ist auf der Bühne, Foxy hinterm Vorhang der Piratenbucht, Chica ist in der Küche, hört man ja...« Tatsächlich hörte man es leise Scheppern und Rumpeln, doch ich war fasziniert von Eggs' Wissen »Bonnie ist... vor der Tür«, meinte er, ging gelangweilt zum Schalter und ließ die Tür hinunterfallen, wobei ich am liebsten vor Schreck einige Meter an die Decke gesprungen wäre. Eggs blieb noch an der Tür und schaltete das Flurlicht an und aus »Warum machst du das? Damit geht die Energie leer!«, sagte ich entsetzt und Eggs sah mich gechillt an, als wäre es gerade ein arbeitsfreier Tag, war es leider nicht... »Nunja, die Animatronics vertragen kein Licht, naja, sie mögen es nicht. Ähm, deshalb schalte ich es an und aus, damit sie von der Tür weggehen und nicht unseren Strom... ähm, auffressen.« Er schien unsicher, genau wie der Typ am Telefon, doch die beiden Stimmen unterscheiden sich deutlich, weshalb ich Eggs nicht als den Telefontyp entlarven konnte.
Er setzte sich wieder auf den Bürostuhl und sah mich an, doch ab und zu warf er einen Blick auf's Tablet »Wieso wissen Sie soviel von den Animatronics?«, fragte ich dann und er grinste »Ich weiß es halt einfach... es ist leicht, ihr Verhalten zu studieren, wenn man 'ne Stunde draußen in den Gängen der Pizzaria steht und sie versuchen einen in ein Animatronic-Kostüm zu quetschen... ähm, deshalb weiß ich so viel, weil Sie mich nicht auf den Kameras beobachtet, beziehungsweise gesehen haben...«

»Upps«, meinte ich und Eggs grinste plötzlich böse!

»Never meet Purple Guy...«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt