Kapitel 35

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Die ersten paar Minuten blieb ich reglos zwischen den Bäumen stehen und sah mir aus dieser sicheren Entfernung die Häuser an. Tabeas Haus war am nächsten, weshalb ich beschloss mal nach ihr zu schauen. Langsam und achtsam schlich ich mich zu ihrem Haus. Die Tür war offen. Wie eine Elektrizität machten sich meine Kräfte in meinem Körper bereit. Bereit zu kämpfen. In der dunklen Küche angekommen, blieb ich stehen. "Tabea?" Flüsterte ich leise in die Stille. Auf einmal tapste aus einem Nebenraum ein alter dürrer Wolf. Loki! Hörte ich es in meinem Kopf schallen. Das war also Tabea. "Wie viele seid ihr?" Fragte ich sie. Ich weiß es nicht genau. Ich hab ein paar Kinder hier in einer Falltür versteckt. Aber bei Weitem nicht alle. Der Wolf winselte. "Okay. Wie viele Kämpfer sind denn noch hier?" Eine Hand voll. Schallte es durch meinen Kopf. Ich hatte das Gefühl als würde mir jegliches Blut aus dem Kopf fließen. "Und wie viele Vampire?" Zögernd sah ich in die dunkelbraunen Augen des Wolfes. Um die 50. Langsam nickte ich, damit sie wusste, dass ich sie verstanden hatte. Und dann hörte ich es. Mitten auf dem Platz stand ein brächtig aussehender schwarzer Wolf. Er sah hoch gen Mond und jaulte. Ohne das Tabea etwas sagen müsste, wusste ich, dass er Hilfe rufte. Auf die Entfernung ging die Gedankenübertragung nicht. Aber das Jaulen war Kilometer weit zu hören. Oh nein Sezer. Winselte Tabea. Als ich wieder zum schwarzen Wolf blickte, war er umgeben von Vampiren. Doch ich sah keine Angst in den Augen des Wolfes. Sie waren kurz davor ihn anzuspringen, als ich wutentbrannt aus dem Haus rannte und tödliche Elektrizität nach diesen feuerte. Diese hatte ich aus den Stromversorgungskästen der umliegenden Häusern gewonnen. "Da ist ja unser schöner Engel." Rief einer von ihnen. Er war groß und hatte ebenso schwarzes Haar wie Miles. Die Erde bebte und ich riss eine riesigen Spalt in die Erde. Ein Vampir fiel hinein, wollte hinaus klettern aber oh upps, der Spalt war wieder zu. Ich weiß nicht ob dieser tot war, aber er kam nicht mehr aus der Erde raus. Und wenn man erdrückt wird, verliert man doch auch alle Körperteile oder? Sezer löste sich wieder aus seiner Verwunderung mich hier zu sehen und sprang dem nächstbesten, abgelenkten Vampir in den Nacken. Der Hilferuf war raus und wenn sie ihn gehört haben, war es nur noch eine Frage bis sie hier waren. Den umliegenden Schnee hob ich mit einer Handbewegung auf und indem ich die Hand zu einer Faust werden ließ, vereiste dieser. Scharfe glatte Eisspitzen feuerte ich dem nächsten Vampir zu. Mehrere Gliedmaßen fielen ab. Doch tot war er noch nicht. Ich sprang auf ihn drauf, nahm mein scharfes Schwert aus der Gürtelschnalle und trennte mit diesem den Kopf ab. Hinter mir stand schon der nächste Vampir und wollte mich angreifen, doch da sprang Sezer dazwischen und erledigte dieses Dilemma für mich. Ich darf keinem Vampir zu nahe kommen, sonst bin ich im Nachteil. Oma.. ich blickte mich um. Als ich schon nervös wurde erblickte ich sie am Rand des Geschehens wie sie an Hauswände irgendwelche Zeichen malte. Verwirrt, was sie da vor hatte war ich für eine Sekunde zu lang abgelenkt. Harte eisige Hände packten meinen Hals und würgten mich. Und auch Sezer war mit mehreren Vampiren beschäftigt. Ich versuchte ihn abzuwimmeln, doch der Griff wurde immer stärker. Mir wurde schwindelig. Streng dein Kopf an Loki! 20 Meter von mir entfernt stand ein Auto. Ein so großes Objekt hatte ich noch nie verschoben. Aber das war ein Versuch Wert. Ich dachte wieder an Miles wie er Celine küsste, dachte daran, dass er sie markieren würde. Und ich ging noch einen Schritt weiter, dachte an den Verlust meiner Eltern und meiner Schwester. Und schon flog das Auto in unsere Richtung. Auch wenn das Auto zum größten Teil,den Vampiren erwischte, wurde ich auch vom Reifen getroffen. Das Monster ließ von mir ab. Der Reifen hatte meinen Arm getroffen, welcher jetzt schmerzhaft an meinem Körper herunterhang. Bewegen konnte ich ihn zwar noch, aber ein schlimmer Schmerz durchzog mich. Ein anderer Wolf jaulte. Sofort blickte ich auf und sah, dass 3 Vampire an diesem zogen. Sie wollten ihn reißen. Wut strömte wieder in mir auf. Heißes Feuer, welches aus dem verschrotteten Auto strömte zog ich zu mir. Wie ein scharfes Schwert setzte ich es ein und lief auf die 3 zu. Den ersten hatte ich direkt außer Gefecht gesetzt. Den Zweiten verletzte ich so, dass er erst mal von dem Wolf ab ließ und der dritte war verschwunden. Fürs Erste. Der Wolf lag fast leblos auf dem Boden. Verzweifelt kniete ich hin und versuchte mit meinen Händen die Blutungen an den Beinen und am Kopf zu stoppen. Aber es sah übel aus. Danke Loki. Hörte ich es in meinem Kopf. Der Atem ging flach. Das war doch Rendel. "Nein nicht für das Rendel!" Tränen füllten sich in meinen Augen. Rendel der mich mit seinen anzüglichen Kommentaren immer zur Weißglut brachte, aber ansonsten ein echt netter Kerl ist, würde jetzt nicht sterben. Die Augen schlossen sich von dem braunen Wolf. "Nein, nein, nein." Sezer kam angelaufen und kümmerte sich mit einem weiteren Wolf dafür, dass niemand uns angriff. Doch die Blutungen waren zu stark. Du hast uns gut gedient mein junger Krieger. Mögen die Engel dich nun in den Himmel geleihten. Sezer legte seinen Wolfskopf an Rendels. Nach diesem scheinbar offiziellen Todesspruch, fügte er noch leise hinzu: Ich werde dich rechen, grüß meine Frau. Dann sprang er über Rendels Leichnam hinweg und kämpfte. Auch ich stand langsam auf und kämpfte mit zitternden Beinen. Anfangs konnte ich Vampire nur mit einem starken Windzug wegschleudern, was sie nicht umbrachte, mir aber Zeit schindete einen klaren Kopf zu bekommen. Dann hörte ich aufs Neue ein Winseln und Schreie. Kinderschreie. Ich wandte mich um und sah Tabea in Wolfsgestalt. Auch wenn sie dürr war, sah sie mit gefletschtem Maul bedrohlich aus. Ihr gegenüber ein Vampir. "Du altes Weib, meinst mich aufhalten zu wollen? Das ich nicht lache." Er schlug sie nieder. Aber Tabea stand wieder auf. 3 kleine Kinder standen hinter ihr und drängten sich an die Wand. Der mittlere hatte gerade Mal Thomsons Alter. Und das war der Moment in dem meine Sicherung durchbrannte. Wutentbrannt rannte ich auf ihn los und sammelte meine Kräfte, die ich für diesen Vampir benötigen würde. "Sie vielleicht nicht, aber ich." Mit einem Satz stand ich zwischen Tabea und dem Vampir. Dieser hatte rote Haare und war Kreidebleich. Er legte den Kopf zur Seite und ein Schauer durchzog mich. Diese Geste hatte ich bei der Begegnung meines ersten Vampiren des öfteren bemerkt. Dann legte sich ein kaltes Schmunzeln auf seine Lippen. Im Nahkampf bist du ihnen genau so unterlegen, wie du es den Werwölfen wärst. Trinas Worte hallten in meinem Kopf. Der Vampir war gerade mal 2 Meter von mir entfernt, ich wusste also, dass das hier jeden Moment auf einen Nahkampf hinauslaufen würde. Einen Nahkampf den ich vermeiden sollte. "Tabea lauf." Sagte ich ihr ruhig ohne diesen grässlichen Vampiren aus den Augen zu lassen. Ohne zu zögern verließ sie mit den Kindern das Szenario. Für mich gab es nur noch ihn und mich. Den Rest blendete ich für einen kurzen Moment aus. Langsam fing er an mich zu umkreisen. Jedoch kehrte ich ihm nie den Rücken zu. Meine Haare standen ab und mein Körper füllte sich mit einer unangenehmen Kälte. "Dimitri möchte dich gern besitzen. Ich soll dich zu ihm bringen." Fing er an zu reden. "Wer ist Dimitri?" Fragte ich nach ohne zu zögern. Rede nicht mit ihnen, sie sind heimtückisch. Tut mir leid Trina aber ich musste mehr raus finden. "Wer Dimitri ist? Dimitri der Große? Einer der ältesten Vampire überhaupt und unser Clanoberhaupt. Und du gefällst ihm. Sehr sogar. Nicht nur das Engelsblut ist das Interessante.. sagen wir dein Aussehen ist noch ein kleines Extra. Mein Engel glaub mir du verschaffst jedem Lust mit deiner Reinheit, deines Körpers und deinem Blut. Also komm mit." Er drehte sich um und wandte sich zum gehen. "Niemals." Meine feste Stimme überraschte mich selbst. Er widerte mich an. Kurz blieb er stehen. "Wenn du mitkommst, ziehen wir alle ab und die Werwölfe haben eine Chance sich von allem zu erholen und friedlich weiter zu leben."Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er mich an. "Wäre das nicht in deinem Interesse? Das ist doch ein fairer ... Deal? Findest du nicht?" Ich dachte gar nicht erst nach und verneinte mit einem leichten Schütteln des Kopfes. "Nun gut." Vom ein auf den anderen Moment stand er auf einmal direkt vor mir und schmiss mich gegen die Wand. Überrumpelt von der Schnelligkeit fand ich mich auf dem Boden wieder. Schmerzen durchzogen meinen Körper. Ich stand auf zog mein Schwert hervor und stach es dem anlaufenden rothaarigen Vampir ins Herz. Dieser grinste nur und zog dieses wieder aus seiner Brust hinaus. Wieder wurde ich geschlagen und knallte zu Boden. Mit einem Dritt unter den Beinen durch meinerseits, fiel auch der Vampir zu Boden. Dieser sprang auf mich und fuhr seine Zähne aus. Mit einem heftigen Luftzug wirbelte ich ihn von mir hinunter. Jedoch landete er elegant auf seinen Füßen. Auch ich sprang auf um festzustellen, dass ich umgeben war von einem Dutzend Vampiren. Meine Nase blutete und mein Körper schien Nahe dem Ende zu sein. Es war anstrengend, noch klar sehen zu können und ich taumelte leicht. Mit einem Lächeln stellte das auch der mir gegenüber stehende Vampir fest. Als die Wälder anfingen zu Jaulen, setzte mein Gegner für den nächsten Kampf an.

MAC TÍREWo Geschichten leben. Entdecke jetzt