Er
Plötzlich ging die Tür des Zimmers mir gegenüber auf und der Arzt den ich schon kannte kam heraus. Als er mich sah nickte er mir kurz zu und ging dann den Gang entlang und entfernte sich.
Ich sprang auf und lief ihm hinterher. "Entschuldigung, bitte warten Sie!" Er drehte sich um. "Was gibt's?", fragte er, mir eine Spur zu freundlich. "Wie geht es ihr?", fragte ich ihn ausser Atem. "Ah, natürlich das, das möchten sie also. Naja sagen wir mal so, den Umständen entsprechend." Ich starrte ihn an. Den Umständen entsprechend? Was sollte das denn nun heißen? "Die Frau am Empfang hat gesagt ich darf nicht zu ihr, aber ich..." "Kommen Sie mit.", sagte der Arzt und ging den Gang zurück zu den Zimmer aus dem er eben gekommen war. Für einen Moment war ich vollkommen perplex, doch dann hastete ich ihm hinterher. Ich wollte mich gerade überschwänglich bedanken, als mein Blick auf das Bett fiel, was vollkommen einsam im Raum stand. Ich sah sie, beziehungsweise das, was nicht von Schläuchen, Kabeln und der Bettdecke verdeckt wurde. Und das war nicht viel. Doch es reichte aus um einen Schmerz in mir auszulösen, der mir das Gefühl gab gleich zusammen zu brechen.
"Ich klär' das ab, Sie können so lange wie sie wollen hier bleiben.", sagte der Arzt noch, dann schloss er die Tür hinter sich.Ich war allein in diesem immer kleiner werdenen Raum und starrte auf das Bett, was für sie viel zu groß aussah.
Langsam ging ich auf sie zu und setze mich dann auf den Stuhl der neben dem Bett stand. Ich nahm ihre kleine Hand in meine und gab ihr einen Kuss darauf. Ihre Hand war eiskalt, und ich versuchte irgendwie sie zu wärmen.
Immer wieder schaute ich sie an und hoffte das sie aufwachen würde, das sie mich sehen könnte und wüsste, das ich da bin. Damit ihr sagen könnte, das ich sie liebte.
Doch sie blieb stumm und reglos vor mir liegen. Das Gerät was Herzschlag und Puls mißt piepte unaufhörlich vor sich hin.
Ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte.
Ich hatte absolut keine Chance ihr zu helfen. Ich konnte nichts tun, ausser immer wieder zu ihr zu kommen und da zu sitzen und sie anzuschauen.Irgendwann kam der Arzt wieder herein. Ich wusste nicht wie viel Uhr es war und wie lange ich hier schon saß.
"Denken Sie nicht das sie langsam mal nach Hause gehen sollten?", fragte er mich. "Ich...weiß nicht, eigentlich...", ich brach ab. "Wie viel Uhr ist es?", fragte ich stattdessen. "Mittlerweile ist es halb zwei.", antwortete er. "Nachts", fügte er hinzu. "Vielleicht sollten Sie mal ein wenig schlafen." Er nickte mir aufmunternd zu. Ich schaute ihn an, dann wieder auf sie, die immer noch reglos in ihrem Bett lag. "Keine Sorge, wir haben ihre Kontaktdaten, ich melde mich falls irgedwas sein sollte. Versprochen." "Okay", sagte ich langsam. "Ich sage ihr nur noch kurz Tschüss." "Natürlich", sagte der Arzt, nickte mir wieder mal aufmunternd zu und verließ dann das Zimmer.
Ich stand auf, beugte mich über sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann flüsterte ich "Ich liebe dich. Bitte lass mich nicht im Stich" in ihr Ohr und verließ das Zimmer.
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Please stay with me
RomanceZwei Personen. Ein Junge ein Mädchen. Sie, die einfach nicht mehr kann und ihr Leben beenden will. Er, der alles für sie, die er liebt, tun würde und ihr helfen will zu bleiben. Bei ihm. Für immer. Meine Kapitel sind immer recht kurz, gewöhnt euch d...